Von Petra Sorge
BERLIN (Dow Jones)--Infolge des Klimawandels hat sich die mittlere Lufttemperatur in Deutschland seit der vorindustriellen Zeit um 1,5 Grad erhöht. Die gemessene Zunahme zwischen 1881 und 2018 ist das Ergebnis des zweiten Monitoringberichtes der Bundesregierung, den das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt in Berlin vorstellten. Allein in den vergangenen fünf Jahren habe sich die Temperatur um 0,3 Grad erhöht. Das hat massive Folgen für die Gesundheit der Menschen und auch die Wirtschaft.
Im Jahr 2018 entstanden demnach an Häusern, Kraftfahrzeugen, Hausrat, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft Versicherungsschäden in Höhe von etwa 3,1 Milliarden Euro. Ursache waren extreme Wetterereignisse wie Stürme und Starkregen, die Infrastrukturen wie Straßen, Häfen oder Wasserwege beeinträchtigten. Laut Versicherungswirtschaft gehörte 2018 zu den vier schwersten Sturmjahren der letzten 20 Jahre. In der Landwirtschaft sind laut dem Bericht Schäden in Höhe von 700 Millionen Euro entstanden.
Erstmals enthält der Monitoringbericht 2019 auch bundesweite Daten zu hitzebedingten Todesfällen. Demnach sind in den Jahren 2003, 2006 und 2015 etwa 19.500 mehr Menschen gestorben als ohne Hitzeperiode zu erwarten gewesen wäre. "Der Klimawandel verändert das Wetter hier in Deutschland immer spürbarer", erklärte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). "Wir sehen, dass extreme Hitzeperioden im Sommer häufiger auftauchen." Sie forderte, auch bei der Entwicklung von Wirtschaftsstandorten die künftige Klimaentwicklung "konsequent" mitzudenken.
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November 26, 2019 03:40 ET (08:40 GMT)
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