Der Tübinger Medienprofessor Bernhard Pörksen hat der Politik vorgeworfen, die Probleme der Zeitungsbranche größtenteils zu ignorieren. "Weite Teile der Politik besitzen überhaupt kein Bewusstsein für die drohende Existenzkrise des seriösen Journalismus. Und sie haben keine Vorstellung davon, wie man dieser Krise politisch begegnen könnte", sagte Pörksen dem "Reutlinger General-Anzeiger" (Dienstag).
Der Medienwissenschaftler betonte an anderer Stelle des Interviews: "Was gewiss hilft: die Subventionierung von Zustellungskosten." Der Einstieg des Staates in die Förderung speziell der Zustellkosten für Zeitungsverlage wird voraussichtlich noch in dieser Woche im Bundestag behandelt.
Der Haushaltsausschuss hatte unlängst einen Antrag der Koalitionsfraktionen Union und SPD zur Unterstützung der Zustellung von Abonnementzeitungen und Anzeigenblättern in Höhe von 40 Millionen Euro für das Jahr 2020 beschlossen. Allerdings sollen die Ausgaben bis zur Vorlage eines Gesamtkonzepts durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gesperrt bleiben. Hintergrund des Ganzen sind auch rückläufige Auflagenzahlen von Tageszeitungen in Deutschland und der digitale Wandel./bl/rin/DP/eas
AXC0155 2019-11-26/12:48