FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Lufthansa geht im Streit mit Ufo einen weiteren Schritt auf die Gewerkschaft zu. Ufo werde angeboten, auch ohne Friedenspflicht bei Tochter-Airlines in die "große" Schlichtung zu gehen, teilte der DAX-Konzern mit.
Lufthansa bietet der Gewerkschaft Ufo an, auch ohne verbindliche Friedenspflicht bei den Tochter-Fluggesellschaften Eurowings, Germanwings und CityLine den umfassenden Schlichtungsprozess zu beginnen. Der Verzicht auf die Zusicherung einer Friedenspflicht soll mit einem Moderationsprozess bei Germanwings verbunden sein, um dort alle offenen Tariffragen zu besprechen. Über die Frage, ob ein etwaiger Moderationsprozess bei Germanwings mit oder ohne verbindliche Friedenspflicht erfolgen kann, sei Lufthansa gesprächsbereit. Lufthansa und Ufo hatten am Montag wieder Gespräche aufgenommen, um doch noch in die "große" Schlichtung inklusive der Konzerntöchter gehen zu können, die Mitte November zunächst geplatzt war.
Unternehmen und Gewerkschaft waren tief zerstritten, das Misstrauen sitzt tief. Die Lufthansa zweifelte die Vertretungsbefugnis der Gewerkschaft nach Querelen im Ufo-Vorstand an und sah die "Gewerkschaftseigenschaft" ungeklärt. Ufo organisierte Anfang November einen 48-stündigen Streik bei der Kerngesellschaft, auch um die Airline an den Verhandlungstisch zu bringen.
Die Gewerkschaft und Lufthansa hatten sich bislang erst auf eine Schlichtung im Tarifstreit bei der Kerngesellschaft geeinigt. Die Streitigkeiten zwischen der Gewerkschaft und den Lufthansa-Töchtern Eurowings, Germanwings, SunExpress und CityLine betraf dieses Abkommen nicht. Komme die von Lufthansa nun angestrebte "große" Schlichtung nicht, soll die tarifliche Schlichtung unter der Leitung der beiden Schlichter Matthias Platzeck und Frank-Jürgen Weise fortgesetzt werden, hieß es nun vom DAX-Konzern.
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November 28, 2019 02:32 ET (07:32 GMT)
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