Trotz langer Verhandlungen ist bislang kein weißer Rauch im transpazifischen Handelsstreit aufgestiegen. Auch mit einem Teil-Abkommen ist in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen. Dennoch, von Enttäuschung an den Finanzmärkten ist wenig bis nichts zu spüren. Im Gegenteil, so mancher Aktienindex befindet sich auf Rekordhoch. An der Börse wird grundsätzlich über den Tellerrand der Aktualität geschaut. Und da scheint man blühende Landschaften zu erahnen.
Hat die deutsche Wirtschaft ihren Boden gefunden?
Der ifo Geschäftsklimaindex setzt im November seine Stabilisierung auf niedrigem Niveau fort. Erfreulich sind die zum zweiten Mal in Folge gestiegenen Geschäftserwartungen. Jedoch signalisiert ihr äußerst zaghafter Umschwung, dass es noch an durchschlagender Wachstumsdynamik mangelt. Der US-chinesische Handelskrieg bleibt ein Hemmschuh für deutsche (Export-)Unternehmen. Immerhin hat der Brexit zwischenzeitlich an Stresswert verloren. Allerdings werden selbst nach einem Austritt mit Abkommen zukünftige Handelsbeziehungen nur schwer zu verhandeln sein.
Laut ifo Konjunkturmatrix, die Geschäftslage und -erwartungen zueinander in Beziehung setzt, läuft die deutsche Wirtschaft zumindest nicht weiter Gefahr, in die Rezession abzurutschen. Allerdings stagniert sie in der konjunkturellen Zyklusphase "Abschwung".
Auf Branchenebene zeigen sich die Erwartungen im Einzel- und Großhandel zwar weiter unterkühlt, doch werden sie durch Aussichten auf ein gutes Weihnachtsgeschäft aufgewärmt. Das stabile Baugewerbe erfährt nur einen kleinen Dämpfer. Die Erwartungen im Dienstleistungssektor konnten sogar in positives Terrain drehen. Momentan leidet die deutsche Industrie anhaltend unter schwachen Aufträgen. Symptomatisch für die Misere sind die Stellenstreichungen bei Audi von netto 7.500 Arbeitsplätzen. Ein Lichtblick ist jedoch die dritte - wenn auch jeweils nur leichte - Verbesserung der Erwartungen in Folge.
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