Mainz (ots) - Eigentlich könnte man die Debatte um eine allgemeine Dienstpflicht schnell beenden. Denn ein staatlich verordneter Zwangseinsatz ist nicht nur unvereinbar mit dem Grundgesetz, er verstößt auch gegen die Europäische Menschenrechtskonvention. Die zulässige Ausnahme, nämlich einen Wehr- oder Wehrersatzdienst, hat Deutschland abgeschafft. Eigentlich ist der Vorstoß der CDU-Chefin also gleichsam zum Scheitern verurteilt. Aber: Unabhängig von den Erfolgsaussichten ist es gut, dass Kramp-Karrenbauer diese Debatte eröffnet hat. Das Land bräuchte nämlich dringend noch mehr (junge) Menschen, die sich sozial engagieren und in diesem Bereich arbeiten. Und mehr (junge) Menschen bräuchten dringend einen Anstoß dazu, der über die bloße Freiwilligkeit hinausgeht. Der Zivildienst, den es leider nicht mehr gibt, ist dafür das beste Beispiel. Ja, er hat den Sozial- und Hilfsdiensten viele Jahre lang ein Heer von billigen Arbeitskräften beschert. Aber: Es war, und diesmal ist die Floskel erlaubt, für einen guten Zweck. Kaum ein junger Mann, der seinen Zivildienst im Rettungswagen, bei "Essen auf Rädern" oder in einer Behindertenwerkstatt abgeleistet hat, wird diese Erfahrungen missen wollen. Weitere These: Wäre dieser Zivildienst nicht verpflichtend gewesen, hätten ihn die wenigsten gemacht. Und heute? Hochachtung vor den jungen Frauen und Männern, die nach der Schule freiwillig Dienst leisten, auch wenn man ihnen oft einreden will, dass ihnen dann ein Jahr für Studium oder Job fehlt. Die Wahrheit ist: Oft lernen sie erst in einem solchen Jahr, was für Studium oder Job tatsächlich wichtig ist.
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