Der Bremer Satellitenbauer OHB hat die finanziellen Zusagen der Ministerratskonferenz der Europäischen Raumfahrtorganisation Esa im spanischen Sevilla als wegweisenden Erfolg für die Raumfahrt in Europa und Deutschland gewürdigt. "Die Esa ist ihrer Vorreiterrolle gerecht geworden", sagte OHB-Vorstandschef Marco Fuchs am Freitag, einen Tag nach der Konferenz in einer Telefonschalte. In der Raumfahrtbranche sei man fast schon ein wenig überrascht, wie gut die Konferenz ausgegangen sei, die mit einem Gesamtbudget von 14,4 Milliarden Euro für die kommenden Jahre eine verlässliche Planungsgrundlage gelegt habe.
Deutschland sei nun mit Zusagen über 3,3 Milliarden Euro mit Abstand das führende Esa-Land. Positiv überraschend seien die Zusagen Deutschlands über rund 520 Millionen Euro für das Copernicus-Programm. Bei der Erdbeobachtung und dem Klimaschutzprogramm habe Deutschland einen massiven Schwerpunkt gesetzt. Insgesamt seien für das Programm 1,8 Milliarden Euro gezeichnet worden.
"Copernicus ist auf den ersten Blick in der ganzen Zahlenarithmetik eigentlich der große Gewinner", betonte Fuchs. Der Name Copernicus steht für das Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union. Es besteht aus sechs Satellitenfamilien, den sogenannten Sentinels ("Wächter"). Sie messen den Zustand der Erde sowohl an der Erdoberfläche als auch in Gewässern und in der Luft. Fuchs erwartet, dass der Wettbewerb durch die Konferenzergebnisse angeheizt wird: "Der Wettbewerb wird nicht leichter, nur weil der Kuchen größer geworden ist."/hr/DP/fba
AXC0138 2019-11-29/11:36