Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Eurozone-Inflation steigt im November auf 1,0 Prozent
Der Preisdruck in der Eurozone hat im November spürbar angezogen. Der Hauptgrund dafür dürfte allerdings ein statistischer Effekt in Deutschland gewesen sein. Wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Meldung mitteilte, stieg die jährliche Inflationsrate von 0,7 auf 1,0 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Rate von 0,9 Prozent erwartet. Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an. Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise ausspart, stieg im November ebenfalls.
Eurozone-Arbeitslosenquote sinkt im Oktober
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im Oktober gesunken. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, sank die Arbeitslosenquote auf 7,5 Prozent, nachdem sie im September bei revidiert 7,6 Prozent (vorläufig: 7,5 Prozent) gelegen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Quote von 7,5 Prozent prognostiziert.
Zahl der Arbeitslosen sinkt im November überraschend
Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im November deutlich günstiger entwickelt als erwartet. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) bekanntgab, sank die Arbeitslosenzahl bereinigt um saisonale Einflüsse gegenüber Oktober um 16.000 Personen. Damit sind nun 2,180 Millionen Menschen ohne Beschäftigung. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten hingegen eine Zunahme um 5.000 Personen erwartet. Im Oktober hatte sich die Zahl der Arbeitslosen saisonbereinigt um revidierte 5.000 erhöht.
Preisdruck in Frankreich zieht im November etwas an
Die französische Inflation hat im November auf einem niedrigen Niveau angezogen. Die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Jahresteuerung stieg auf 1,2 von 0,9 Prozent im Oktober, wie das Statistikamt in einer ersten Veröffentlichung mitteilte.
Frankreichs Wirtschaft wächst im dritten Quartal um 0,3 Prozent
Die französische Wirtschaft ist im dritten Quartal 2019 moderat gewachsen. Nach Mitteilung der Statistikbehörde Insee stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent. Die erste Schätzung vom 30. Oktober wurde damit bestätigt.
Italiens Wirtschaft wächst im Kriechgang
Die italienische Wirtschaft ist im dritten Quartal 2019 weiter sehr schwach gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte nur um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Die Statistikbehörde bestätigte damit die erste Schätzung vom 31. Oktober. Damit liegt die Wachstumsrate seit vier Quartalen jeweils bei 0,1 Prozent.
Bundestag beschließt Budget 2020 mit Schwarzer Null
Der Bundestag hat den Bundeshaushalt für 2020 beschlossen, den Finanzminister Olaf Scholz (SPD) vorgelegt hatte. Trotz der schwächeren Konjunktur und des jüngst beschlossenen Klimapakets will der Bund demnach auch 2020 die Schwarze Null im Haushalt erreichen. Vorgesehen sind Ausgaben und Einnahmen von je 362,0 Milliarden Euro. 371 Abgeordnete stimmten im Bundestag in Berlin in dritter Lesung dafür und 270 votierten dagegen, wie Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) bekanntgab.
Bundesrat ruft Vermittlungsausschuss zu Klimasteuergesetz an
Der Bundesrat hat wie erwartet Teilen des Klimaschutz-Pakets der Bundesregierung nicht zugestimmt. Ein Teil des Gesetzespakets wird nun in den Vermittlungsausschuss geschickt. Konkret rief die Länderkammer den Ausschuss zu den Steuermaßnahmen des Klimapakets an, die in einem eigenen Gesetz geregelt sind. Das könnte den Zeitplan der Bundesregierung für die geplanten Klimaschutzmaßnahmen ins Wanken bringen. Die steuerlichen Aspekte des Pakets, wie zum Beispiel die geplante Mehrwertsteuersenkung für Bahntickets, sollten bereits 2020 in Kraft treten.
Bundesrat billigt teilweise Abschaffung des Solidaritätszuschlages
Der Bundesrat hat die von der Regierung vorgelegten und vom Bundestag beschlossenen Pläne für eine Abschaffung des Soldaritätszuschlags für rund 90 Prozent der Steuerzahler gebilligt. Die Länderkammer ließ den Gesetzentwurf von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) bei ihrer Plenartagung in Berlin passieren, ohne den Vermittlungsausschuss anzurufen. Nach dem Beschluss soll der Solidaritätszuschlag von derzeit 5,5 Prozent ab 2021 für 90 Prozent der Steuerzahler wegfallen. Für weitere rund 6,5 Prozent soll er zumindest in Teilen entfallen.
Altmaier will mit Industriestrategie Schlüsselunternehmen schützen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat am Freitag die finale Fassung seiner Industriestrategie vorgestellt, mit der er industrielle Großunternehmen und den Mittelstand stärken will. Von seiner ursprünglichen Idee eines Beteiligungsfazilität des Staates an Unternehmen hat er Abstand genommen. Stattdessen soll die KfW notfalls befristet Unternehmensanteile ankaufen, um die Firma vor Übernahmen zu schützen.
Industrie sieht Licht und Schatten bei Altmaiers Strategie
Die deutsche Wirtschaft hat mit Lob und Kritik auf die Industriestrategie von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) reagiert. Positiv wurden die Pläne zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit bewertet. Vorbehalte riefen allerdings Pläne zum Schutz von ausländischen Übernahmen von Schlüsselunternehmen hervor.
Windindustrie fordert Sofortprogrogramm
Die Windindustrie hat in einem dringenden Appell an die Bundesregierung vor einer weiteren Zuspitzung der Branchenkrise gewarnt. In einem Fünf-Punkte-Plan forderte der Wirtschaftsverband Windkraftwerke (WVW) Sofortmaßnahmen, um wieder zu einem stärkeren Ausbau von Anlagen an Land zu kommen. Der Ausbau sei in den vergangenen Jahren und Monaten "stark verlangsamt, fast auf null gebracht" worden, sagte WVW-Chef Wolfgang von Geldern. Das im Bundestag beschlossene Klimapaket sei "völlig unzureichend", um das Erneuerbaren-Ziel bis 2030 zu erreichen.
+++ Konjunkturdaten +++
Italien/Verbraucherpreise Nov vorl. unverändert gg Vm, +0,4% gg Vj
Italien/Verbraucherpreise Nov PROG: -0,3% gg Vm, +0,2% gg Vj
GB/Nettokreditvergabe Privathaushalte Okt +5,6 Mrd GBP (Sep: +4,7 Mrd GBP)
GB/Nettovergabe Hypothekenkredite Okt +4,3 Mrd GBP (Sep: +3,9 Mrd GBP)
GB/Hypothekenkredit-Zusagen Okt 64.602 (Sep: 65.803)
GB/Nettokreditvergabe für Konsumzwecke Okt +1,3 Mrd GBP (Sep: +0,8 Mrd GBP)
Schweden 3Q BIP +1,6% gg Vorjahr
Schweden 3Q BIP +0,3% gg Vorquartal
Schweden 3Q BIP PROGNOSE: +1,6% gg Vorjahr
Schweden 3Q BIP PROGNOSE: +0,2% gg Vorquartal
Taiwan BIP 3Q revidiert +2,99% gg Vorjahr (vorläufig: +2,91%)
Taiwan BIP 3Q revidiert +0,60% gg Vorquartal (vorläufig: +1,11%)
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
November 29, 2019 07:30 ET (12:30 GMT)
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