Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Küsten-Länder warnen vor existenzieller Krise der Windenergie
Die norddeutschen Länder haben vor einem massiven Einbruch bei den Erneuerbaren Energien gewarnt und die Bundesregierung zu einer sofortigen Kurskorrektur aufgefordert. Sie wollten auf eine "schwerwiegende Entwicklung" aufmerksam machen, "die uns größte Sorgen bereitet", erklärte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in Berlin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Spitzen von Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen. Bundeswirtschaftsminister Altmaier müsse "einen verlässlichen, belastbaren Plan" vorlegen, wie die Ökostromerzeugung wieder ausgebaut werden könne, forderte Weil.
Ost-Länderchefs drohen mit Blockade bei Kohleausstieg - Magazin
Die Ministerpräsidenten der ostdeutschen Braunkohle-Länder stellen laut einem Medienbericht den Kompromiss zum Ausstieg aus der Kohleverstromung infrage. Das von Peter Altmaier (CDU) geführte Bundeswirtschaftsministerium will offensichtlich auch im Osten vor 2030 Braunkohlekraftwerke schließen, heißt es in einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Darunter sei auch das Kraftwerk Schkopau bei Leipzig, das etwa 2026 geschlossen werden solle. Dies sei gegen die Absprache in der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung, zunächst im Rheinischen Revier zu beginnen, heißt es etwa aus der Regierung von Sachsen-Anhalt.
Flughafen BER soll am 31. Oktober 2020 eröffnet werden
Mit neun Jahren Verspätung soll der Hauptstadtflughafen BER im kommenden Jahr seine Pforten öffnen: Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup nannte den 31. Oktober 2020 als endgültigen Termin. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) zeigte sich optimistisch, "dass es diesmal klappt". Ursprünglich sollte der Flughafen bereits im Jahr 2011 seinen Betrieb aufnehmen, der Eröffnungstermin wurde aber immer wieder verschoben.
SPD in Sachsen-Anhalt bestimmt erste Hälfte der neuen Doppelspitze
Einen Tag vor der Bundespartei hat die SPD in Sachsen-Anhalt die erste Hälfte ihrer neuen Doppelspitze bestimmt. Im Wettstreit um den für Frauen reservierten Vorsitzendenposten setzte sich die 49-jährige Pfarrerin Juliane Kleemann aus Stendal mit sechs Stimmen Vorsprung gegen die Kommunalpolitikerin Katharina Zacharias durch, wie der Landesverband mitteilte. Für den "Männerplatz" in der künftigen Doppelspitze ist eine Stichwahl erforderlich.
Hildegard Müller wird neue VDA-Präsidentin
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat die Nachfolge von Präsident Bernhard Mattes geregelt. Wie der Verband mitteilte, wird die frühere Staatsministerin und Innogy-Vorständin Hildegard Müller zum 1. Februar 2020 neue VDA-Präsidentin. Mattes hatte im September angekündigt, sein Amt bis Ende des Jahres vorzeitig aufzugeben.
Mehrere Verletzte bei Messerattacke in London
Bei einer Messerattacke nahe der London Bridge im Zentrum der britischen Hauptstadt sind mehrere Menschen verletzt worden. Der Verdächtige hatte eine Sprengstoffattrappe bei sich und wurde von Polizisten erschossen, wie die Polizei mitteilte. Die Polizei stufte den Vorfall als Terrorakt ein. Nach Angaben von Londons Bürgermeister Sadiq Khan wurden bei der Attacke mehrere Menschen schwer verletzt. Die Brücke im Herzen der britischen Hauptstadt wurde abgeriegelt.
Nato sieht "nie dagewesenen Fortschritt" bei Verteidigungsausgaben
Vor dem Nato-Gipfel in London hat die Allianz eine positive Bilanz zu der von US-Präsident Donald Trump geforderten Erhöhung der Verteidigungsausgaben gezogen. Zwischen 2016 und 2020 belaufe sich die Steigerung bei den europäischen Verbündeten und Kanada auf 130 Milliarden Dollar (118,1 Milliarden Euro), sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Er sprach von einem "nie dagewesenen Fortschritt", der die Allianz stärker machen werde.
Indiens Wachstum sinkt im dritten Quartal auf 4,5 Prozent
Das Wachstum der indischen Wirtschaft hat sich im dritten Quartal 2019 weiter verlangsamt, da die Unternehmen und Verbraucher ihre Ausgaben weiterhin zurückhalten. Wie die Statistikbehörde mitteilte, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit hat die Dynamik das sechste Quartal in Folge abgenommen und liegt jetzt auf dem tiefsten Stand seit mehr als sechs Jahren.
Erdogan attestiert Macron nach Kritik an Syrien-Offensive den "Hirntod"
Nach der Kritik von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron an der Syrien-Offensive der Türkei hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan seinem Kollegen den "Hirntod" bescheinigt. "Lass zuerst deinen eigenen Hirntod überprüfen", sagte Erdogan in einer Rede an Macron gewandt. Dieser hatte in einer umstrittenen Äußerung der Nato unter anderem wegen der international kritisierten Offensive der Türkei gegen kurdische Milizen in Nordsyrien den "Hirntod" attestiert.
Paris bestellt türkischen Botschafter nach "Hirntod"-Vorwurf Erdogans an Macron ein
Nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron den "Hirntod" bescheinigt hat, bestellt Frankreich den türkischen Botschafter in Paris ein. Der Elysée-Palast erklärte, Paris reagiere damit auf die "Beleidigungen" Erdogans. Der türkische Präsident hatte mit seiner Äußerung auf die "Hirntod"-Diagnose Macrons für die Nato reagiert.
Iraks Ministerpräsident Abdel Mahdi kündigt wegen Protesten Rücktritt an
Iraks Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi hat angesichts der massiven Proteste im Land seinen Rücktritt angekündigt. Er werde das Parlament in einem Brief um seinen Rücktritt bitten, erklärte der 77-jährige Regierungschef. Zuvor hatte der einflussreiche schiitische Geistliche Ali al-Sistani das Parlament zur Absetzung der Regierung aufgerufen. Unter den Demonstranten auf dem Tahrir-Platz in Bagdad brach angesichts der Rücktrittsankündigung Jubel aus, wie ein AFP-Korrespondent berichtete.
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November 29, 2019 13:00 ET (18:00 GMT)
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