Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
EZB: APP-Anleihebestand wächst im November kräftig
Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Anleihebestände im Rahmen des Anleihekaufprogramms APP im November kräftig ausgeweitet. Nach Mitteilung der EZB nahmen die Anleihebestände insgesamt um 24,109 (Oktober: plus 1,181) Milliarden Euro auf 2.546,883 Milliarden Euro zu, wobei Papiere über 14,020 (32,807) Milliarden Euro fällig wurden.
Lagarde: EZB-Strategie muss Verankerung von Erwartungen gewährleisten
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde die geldpolitische Strategie mit dem Ziel prüfen, ihr Mandat bestmöglich zu erfüllen und für eine feste Verankerung der Erwartungen zu sorgen. "Das makroökonomische Umfeld wurde von der Großen Finanzkrise geprägt, von der Staatsschuldenkrise und jüngst von einer niedrigen Inflation", sagte Lagarde.
Unternehmen blicken pessimistisch ins nächste Jahr - IW-Umfrage
In der deutschen Wirtschaft hat sich ein breiter Konjunkturpessimismus breit gemacht. Fast ein Drittel der Unternehmen erwartet für das kommende Jahr Produktionsrückgänge, und knapp 29 Prozent planen einen Beschäftigungsabbau, so das Ergebnis einer IW-Konjunkturumfrage. Dazu wurden im Herbst 2.300 Unternehmen befragt. Erstmals seit der globalen Finanzmarktkrise im Jahr 2009 sei der Saldo aus positiven und negativen Exporterwartungen mit 13 Prozentpunkten im Minus.
Geywitz kündigt Kandidatur für SPD-Vizeposten an
Die in der Stichwahl um den SPD-Vorsitz unterlegene Klara Geywitz hat ihre Kandidatur als Vizeparteichefin angekündigt. "Ich werde beim Parteitag als Vizevorsitzende der SPD kandidieren", sagte Geywitz der Rheinischen Post. "Damit möchte ich meinen Beitrag leisten, um die Partei wieder zu einen", sagte die SPD-Politikerin aus Brandenburg, die gemeinsam mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz für den SPD-Vorsitz kandidiert hatte.
Trump verhängt Zölle auf Stahl und Aluminium aus Argentinien und Brasilien
US-Präsident Donald Trump hat wieder Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus Brasilien und Argentinien verhängt, weil beide Länder ihre Währungen abgewertet hätten. "Brasilien und Argentinien haben ihre Währungen massiv abgewertet, was nicht gut für unsere Bauern ist", schrieb der Präsident auf Twitter.
WTO bemängelt erneut Airbus-Subventionen
Die Welthandelsorganisation (WTO) hat im Streit um Subventionen für Airbus zum zweiten Mal die Behauptung der EU beiseite gewischt, alle Regeln der WTO befolgt zu haben. Der europäische Flugzeugbauer habe illegale Subventionen erhalten, stellte die WTO stattdessen fest. Die EU habe nicht zeigen können, dass Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien ihre Anschubfinanzierung für Airbus gestoppt und die Finanzierung eingestellt hätten, die die WTO als gegen die Regeln gebrandmarkt habe, teilte die Organisation mit.
ISM: US-Industrie schrumft auch im November
Die US-Industrie ist auch im November geschrumpft. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 48,1 (Vormonat: 48,3). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf 49,4 prognostiziert.
Markit: US-Industrie zeigt im November unerwartete Stärke
Die Aktivität in der US-Industrie ist im November stärker als im Vormonat gewachsen und auch stärker als erwartet. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg auf 52,6 von 51,3 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 49,4 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 52,2 ermittelt worden.
US-Bauausgaben im Oktober unerwartet gesunken
Die Bauausgaben in den USA haben sich im Oktober verringert. Wie das US-Handelsministerium mitteilte, sanken sie saisonbereinigt um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten eine Zunahme um 0,5 Prozent prognostiziert. Die zunächst für den Vormonat gemeldete Veränderung von plus 0,5 Prozent wurde auf minus 0,3 Prozent revidiert.
Nato-Staaten wollen sich zur Beistandspflicht bekennen - Kreise
Die Nato-Mitgliedstaaten werden sich bei ihrem Treffen in London zur Beistandspflicht des Verteidigungsbündnisses bekennen, erklärte ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter vor dem geplanten Treffen der Staats- und Regierungschefs. In der geplanten Londoner Erklärung der Nato-Mitgliedsstaaten finde sich ein "ausdrückliches Bekenntnis zur Beistandspflicht" nach Artikel 5 des Nordatlantikvertrags der Nato. Darin ist geregelt, dass die Mitgliedsstaaten einander beistehen, wenn eines Ziel eines bewaffneten Angriffs geworden ist.
Grüne fordern Nato-Aussprache zwischen Merkel und Macron
Die Grünen haben vor dem Treffen der Nato-Mitgliedstaaten in London die thematische Fixierung auf die Militäretats kritisiert. "Es bringt überhaupt nichts, über gemeinsame Verteidigungsausgaben zu sprechen, wenn die innere Verfasstheit der Organisation nicht geklärt ist", erklärte die Bundesvorsitzende Annalena Baerbock in Berlin. Wichtiger sei es, den "weißen Elefanten im Raum" zu benennen. "Die Nato ist offenkundig in einer existenziellen Krise." Dieses Thema gehöre aus Sicht der Grünen "absolut an die erste Stelle" des Nato-Treffens.
Neuer IAEA-Chef will Atomstreit mit dem Iran Priorität geben
Der neue Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat bei seiner Amtseinführung am Montag angekündigt, dem Atomstreit mit dem Iran "Priorität" zu geben. Der Argentinier Rafael Grossi sagte bei einer Pressekonferenz, er werde "in relativ naher Zukunft" in den Iran reisen. Der 58-jährige Diplomat diente zuletzt als Botschafter Argentiniens in Österreich, doch war er zuvor in der IAEA mit dem iranischen Atomprogramm befasst.
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December 02, 2019 13:00 ET (18:00 GMT)
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