'Nürnberger Nachrichten' zum Thema Kaffeesteuer:
"Nette Worte der Solidarität sind gut und schön. Was sie wert sind, zeigt sich oft genug beim schnöden Mammon. Und da haben die CSU-Minister Gerd Müller und sein SPD-Kollege Hubertus Heil bei ihrem Besuch in Addis Abeba ein vortreffliches Beispiel herausgepickt. Äthiopien und anderen ärmeren Ländern ist nicht mit mehr Entwicklungsmilliarden geholfen, sondern mit fairem Handel. Es ist eine Binsenweisheit, dass der Großteil des Gewinns bei jeglichen Produkten nicht beim Verkauf der Rohware gemacht wird, sondern mit der Veredelung. Im Fall Kaffee ist es das Rösten. Wenn wir also immer betonen, wir müssten auf dem afrikanischen Kontinent Fluchtursachen bekämpfen, dann müssen wir zuallererst faire Wettbewerbsbedingungen fördern. Der Verzicht auf eine Kaffeesteuer richtet bei uns keinen nicht verschmerzbaren Schaden an. In den Herstellerländern kann er dagegen richtig viel bewirken. Es liegt an uns, den Worten Taten folgen zu lassen."/yyzz/DP/fba
AXC0017 2019-12-03/05:35