DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die US-Regierung hat Frankreich wegen seiner Digitalsteuer für Internetkonzerne mit Strafzöllen von bis zu 100 Prozent auf Importe im Wert von 2,4 Milliarden Dollar gedroht. Auf einer Liste, die der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer veröffentlichte, stehen zahlreiche französische Käsesorten wie Roquefort sowie Joghurt, Schaumwein, Kosmetikprodukte und Handtaschen. Die Strafzölle könnten demnach ab Mitte Januar fällig werden. Lighthizer erklärte zur Begründung, die französische Digitalsteuer diskriminiere US-Unternehmen wie Google, Apple, Facebook und Amazon und sei für die betroffenen Internetkonzerne eine außergewöhnliche Belastung. Er kündigte zudem an, auch ähnliche Steuern in Österreich, Italien und der Türkei zu überprüfen. US-Präsident Donald Trump hatte die Digitalsteuer bereits in der Vergangenheit als "unfair" bezeichnet und Frankreich mit Strafzöllen auf Wein gedroht. Im Juli leitete Lighthizer eine Untersuchung ein. Die sogenannte Gafa-Steuer - benannt nach den Anfangsbuchstaben der Internetriesen Google, Amazon, Facebook und Apple - soll Frankreich in diesem Jahr rund 400 Millionen Euro einbringen und rund 650 Millionen im kommenden Jahr.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:
22:05 Salesforce.com Inc, Ergebnis 3Q, San Francisco
AUSBLICK KONJUNKTUR
Keine wichtigen Termine angekündigt
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Future 3.115,30 +0,04% Nikkei-225 23.379,81 -0,64% Hang-Seng-Index 26.385,26 -0,22% Kospi 2.084,07 -0,38% Shanghai-Composite 2.880,17 +0,15% S&P/ASX 200 6.712,30 -2,19%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Text
US-NACHBÖRSE
Text
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 27.783,04 -0,96 -268,37 19,10 S&P-500 3.113,87 -0,86 -27,11 24,21 Nasdaq-Comp. 8.567,99 -1,13 -97,48 29,13 Nasdaq-100 8.309,26 -1,12 -94,43 31,27 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 784 Mio 496 Mio Gewinner 816 1.030 Verlierer 2.142 1.884 unverändert 87 103
USA / WALL STREET
Schwächer - Überraschend schwache US-Konjunkturdaten und neue Strafzölle auf Stahlimporte aus Brasilien und Argentinien drückten auf die Stimmung; daneben auch die fehlenden Fortschritte im US-chinesischen Handelsstreit. Starke Konjunkturdaten aus China traten dagegen in den Hintergrund. Unter Druck standen Technologiewerte. Für die Nvidia-Aktie ging es 3,5 Prozent abwärts und Intel verloren 0,7 Prozent. Von den Stahlstrafzöllen profitierten die US-Stahlwerte. US Steel kletterten um 4,2 Prozent und AK Steel um 4,7 Prozent. Der Energie-Sektor konnte als einer der wenigen ein Plus verteidigen. Hier stützten die Aufschläge bei den Ölpreisen.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,61 0,4 1,60 40,6 5 Jahre 1,65 2,3 1,62 -27,7 7 Jahre 1,77 4,0 1,73 -48,0 10 Jahre 1,83 4,5 1,78 -62,0 30 Jahre 2,27 7,2 2,20 -79,5
Der schwache ISM-Index erhöhte die Nachfrage nach US-Anleihen. Diese erholten sich von den Tagestiefs, schlossen aber trotzdem mit Abgaben, ausgelöst durch überraschend gute Daten aus China. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 4,5 Basispunkte auf 1,83 Prozent. Nach den schwachen US-Konjunktursignalen rücke nun wieder die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche stärker in den Fokus, hieß es. Zudem stünden im Wochenverlauf mit dem ISM-Index für den Servicebereich und dem US-Arbeitsmarktbericht für November noch weitere wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Mo, 8:43 % YTD EUR/USD 1,1076 -0,0% 1,1076 1,1020 -3,4% EUR/JPY 120,90 +0,1% 120,81 120,77 -3,9% EUR/GBP 0,8558 -0,0% 0,8558 0,8532 -4,9% GBP/USD 1,2944 +0,0% 1,2942 1,2915 +1,6% USD/JPY 109,15 +0,1% 109,06 109,60 -0,5% USD/KRW 1186,92 +0,2% 1184,80 1183,78 +6,5% USD/CNY 7,0422 +0,0% 7,0393 7,0376 +2,4% USD/CNH 7,0416 -0,0% 7,0427 7,0379 +2,5% USD/HKD 7,8290 +0,0% 7,8286 7,8294 -0,0% AUD/USD 0,6844 +0,4% 0,6817 0,6775 -2,9% NZD/USD 0,6514 +0,2% 0,6498 0,6457 -3,0% Bitcoin BTC/USD 7.299,01 -0,5% 7.335,01 7.238,26 +96,2%
Der US-Dollar geriet mit dem überraschend schwachen ISM-Index und den Strafzöllen gegen Argentinien und Brasilien unter Druck. Der Euro kletterte im Gegenzug auf ein Tageshoch bei 1,1091 Dollar. im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1083 Dollar. Im Tagestief hatte der Euro bei rund 1,10 Dollar gelegen. Im asiatisch dominierten Handel am Montag legt der Austral-Dollar weiter zu. Nachdem er am Vortag von guten Konjunkturzahlen des wichtigen Handelspartners China profitierte hatte, bekommt er aktuell Rückenwind davon, dass die australische Notenbank den Leitzins unverändert und nicht etwas gesenkt hat.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,19 55,96 +0,4% 0,23 +15,9% Brent/ICE 61,06 60,92 +0,2% 0,14 +10,3%
Positive Konjunkturdaten aus China trieben die Ölpreise nach oben. Hinzu kamen Hoffnungen auf eine Ausweitung der bereits geltenden Förderkürzungen auf dem Opec-Treffen in dieser Woche. Offenbar will Saudi-Arabien sich dafür einsetzen. Nach überraschend schwach ausgefallenen US-Konjunkturdaten kamen die Ölpreise von ihren Tageshochs aber zurück. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI verteuerte sich um 1,4 Prozent auf 55,93 Dollar. Brent erhöhte sich um 0,7 Prozent auf 60,93 Dollar.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.460,69 1.462,00 -0,1% -1,32 +13,9% Silber (Spot) 16,89 16,93 -0,2% -0,04 +9,0% Platin (Spot) 896,36 897,50 -0,1% -1,14 +12,5% Kupfer-Future 2,64 2,63 +0,1% +0,00 -0,4%
Der Goldpreis konnte sich mit den schwachen Konjunkturzahlen vom Tage zwar im Verlauf etwas erholen, gab aber unter dem Strich dennoch leicht nach. Der Preis für die Feinunze fiel um 0,1 Prozent auf 1.463 Dollar, nach einem Tagestief bei 1.454 Dollar.
MELDUNGEN SEIT MONTAG 20.00 UHR
ARGENTINIEN
Gut eine Woche vor ihrem Amtsantritt als Vizepräsidentin ist Argentiniens umstrittene Ex-Präsidentin Cristina Kirchner erneut wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht erschienen. Die 66-Jährige wurde zu dem Vorwurf befragt, dem Bauunternehmer Lázaro Báez regelwidrig öffentliche Aufträge beschafft und damit Staatsgelder abgezweigt zu haben.
CHILE
Als Antwort auf die wochenlangen Sozialproteste in Chile hat die Regierung ein Maßnahmenpaket im Umfang von 5,5 Milliarden Dollar angekündigt. Finanzminister Ignacio Briones erklärte, wegen der Krise sei 2020 eine "ambitionierte Haushaltspolitik" erforderlich. Er kündigte eine Erhöhung der Staatsausgaben um rund 3 Milliarden Dollar und Finanzhilfen für kleine und mittlere Unternehmen in Höhe von 1,9 Milliarden Dollar an. Weitere 525 Millionen Dollar sollen den Angaben zufolge für verschiedene Projekte ausgegeben werden, etwa für die Sanierung der U-Bahn in der Hauptstadt Santiago de Chile.
GELDPOLITIK AUSTRALIEN
Die australische Notenbank hat den Leitzins unverändert gelassen bei 0,75 Prozent.
HANDELSSTREIT BRASILIEN/USA
Brasiliens ultrarechter Präsident Bolsonaro, ein erklärter Trump-Anhänger, will mit dem US-Präsidenten das Gespräch suchen wegen der neu verhängten Strafzölle auf Stahlimporte. "Ich habe einen direkten Draht zu ihm", sagte Bolsonaro. Später sagte er im Radiosender Itatiaia, er hoffe, Trump werde seine Position "verstehen" und Brasilien "nicht bestrafen".Für die Wirtschaft Brasiliens und Argentiniens hätten Strafzölle spürbare Auswirkungen. Im vergangenen Jahr importierten die USA nach Angaben des Handelsministeriums in Washington 3,98 Millionen Tonnen Stahl im Wert von knapp 2,5 Milliarden Dollar aus Brasilien. Die Währung Brasiliens war vergangene Woche auf ein historisches Tief gesunken. Analysten zufolge lag dies anders als von Trump gemutmaßt aber nicht an Eingriffen der Regierung in die Wechselkurse, sondern an internationalen Zweifeln an der Reformfähigkeit der Bolsonaro-Regierung.
KONJUNKTUR SÜDKOREA
Das südkoreanische BIP ist im dritten Quartal revidiert worden auf ein Plus von 2,0 Prozent zum Vorjahr. Ökonomen hatten exakt mit diesem Wert auch gerechnet.
HUDSON'S BAY
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 03, 2019 01:47 ET (06:47 GMT)
Im Bieterkampf um die ehemalige Kaufhof-Muttergesellschaft Hudson's Bay beißt der Finanzinvestor Catalyst mit seinem Gegenangebot trotz eines höheren Preises auf Granit. Die Investorengruppe um Chairman Richard Baker, die bereits 57 Prozent an Hudson's Bay hält, wolle ihre Anteile nicht verkaufen, hieß es in einer Mitteilung eines Sonderausschusses des Boards von Hudson's Bay. Der Finanzinvestor hatte vergangene Woche ein Angebot über 11 kanadische Dollar je Aktie für Hudson's Bay vorgelegt, und damit die Baker-Offerte von zuletzt 10,30 Dollar überboten.
T-MOBLIE US
hat nach eigenen Angaben das bislang größte 5G-Netz in den USA gestartet. 200 Millionen Menschen können demnach den Mobilfunkstandard nutzen. Damit betreibe T-Mobile US das größte 5G-Netz des Landes und habe auf Anhieb die "Führungsposition" übernommen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/gos
(END) Dow Jones Newswires
December 03, 2019 01:47 ET (06:47 GMT)
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