Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Trump: Handelsabkommen mit China auch erst nach Wahl 2020 möglich
US-Präsident Donald Trump hat signalisiert, dass sich der Handelsstreit mit China noch länger hinziehen könnte. Bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in London sagte Trump, er habe "keine Frist", um ein Handelsabkommen mit China abzuschließen. Er fügte hinzu: "In gewisser Weise gefällt mir die Idee, bis nach der Wahl zu warten." Die USA und China versuchen, ein sogenanntes Handelsabkommen der ersten Phase abzuschließen, obwohl die Gespräche immer wieder ins Stocken geraten.
EZB-Kandidatin Schnabel: Jüngste EZB-Lockerung war gerechtfertigt
Die deutsche Kandidatin für das Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB), Isabel Schnabel, hat die im September beschlossene geldpolitische Lockerung prinzipiell verteidigt, aber Zweifel an der Notwendigkeit neuer Nettoanleihekäufe angemeldet. Bei ihrer Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments (EP) in Brüssel sagte Schnabel außerdem, dass die anstehende Strategiediskussion auf die Nebenwirkungen der Geldpolitik und auf den Klimawandel eingehen müsse.
Banken fragen 1,143 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität nach
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft abgenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 1,388 Milliarden Euro nach 2,531 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 0 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 29 (Vorwoche: 30) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 1,143 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität.
Chemieverband sieht 2020 nur moderates Wachstum
Die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland steht vor einem weiteren schwierigen Jahr. Auch 2020 belasten Handelskonflikte und die Abkühlung der deutschen Konjunktur das Geschäft in Deutschlands drittgrößter Industrie. "Die schwache wirtschaftliche Dynamik wird sich noch weit ins kommende Jahr ziehen. 2020 dürfte die Gesamtwirtschaft in Deutschland zwar etwas stärker zulegen als in diesem Jahr. Für die Industrie erwarten wir aber bestenfalls eine Stagnation", sagte VCI-Präsident Hans Van Bylen am Dienstag in Frankfurt.
Deutsche Unternehmen bei Russlandgeschäft optimistischer - Umfrage
Deutsche Unternehmen sind für ihre Geschäftsaussichten im kommenden Jahr etwas zuversichtlicher geworden. Allerdings belasten hausgemachte Störfaktoren ihr Geschäft. Das ist das Ergebnis einer Umfrage für die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) und den Ost-Ausschuss - Osteuropavereins der Deutschen Wirtschaft (OAOEV). Sie ergab, dass 43 Prozent für das nächste Jahr eine positive oder leicht positive Wirtschaftsentwicklung erwarten, nach 41 Prozent im Vorjahr. Nur noch 15 Prozent befürchten eine Verschlechterung.
Südafrikas Wirtschaft schrumpft im dritten Quartal
Die südafrikanische Wirtschaft ist im dritten Quartal wider Erwarten geschrumpft. Wie die Statistikbehörde mitteilte, sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Ökonomen hatten ein Wachstum von 0,1 Prozent erwartet. Dies folgte auf ein Wachstum von 3,2 Prozent im zweiten Quartal.
SPD-Präsidium berät über Vorbedingungen für Koalitionsregierung
Bei der SPD ist das erweiterte Präsidium zusammengekommen, um über die Forderungen der Partei für eine Fortsetzung der Regierungskoalition mit der Union zu beraten. An der Sitzung nimmt auch das designierte Spitzenduo Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans teil. Dabei geht es um die Punkte, die im Leitantrag für den am Freitag beginnenden Parteitag aufgeführt werden sollen. Der nordrhein-westfälische SPD-Landeschef Sebastian Hartmann bekräftigte, es sollten unter anderem Nachforderungen zum Klimapaket und zu Investitionen des Bundes gestellt werden.
Kramp-Karrenbauer will Grundrente nur bei SPD-Bekenntnis zur Koalition
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer knüpft die Einführung der Grundrente an die Fortsetzung der großen Koalition. In einem Interview mit n-tv sagte die Saarländerin, sie wolle auch nach dem Mitgliederentscheid der SPD für eine neue Parteispitze das Bündnis mit der SPD fortsetzen. Das Thema Grundrente werde aber auf Eis gelegt, bis sich die SPD zu einem Fortbestand der großen Koalition bekannt habe.
Deutsche Schüler schneiden bei Pisa-Studie schlechter ab
Die deutschen Schüler haben bei der neuen Pisa-Studie der OECD in den drei untersuchten Kompetenzfeldern Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften schlechter abgeschnitten als zuletzt. Zwar lagen die getesteten Mittelstufenschüler aus Deutschland nach den am Dienstag vorgestellten Ergebnissen über dem Durchschnitt der Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Sie büßten aber überall im Vergleich zum Pisa-Test 2015 Punkte ein.
Karliczek will nach Pisa-Studie "nationale Kraftanstrengung" für bessere Bildung
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat sich besorgt über die Leistungen der deutschen Schüler in der neuen Pisa-Studie gezeigt. Die von den Forschern der OECD festgestellte abflachende oder zunehmend negative Entwicklung könne "nicht unser Anspruch sein", sagte Karliczek in Berlin. So mache ihr Sorge, dass die Gruppe der leistungsschwachen Schüler wachse und gleichzeitig die Gruppe der leistungsstarken Schüler stagniere.
Frankreich kritisiert US-Androhung von Strafzöllen als "inakzeptabel"
Der Streit zwischen Frankreich und den USA wegen der französischen Digitalsteuer für Internetkonzerne eskaliert: Frankreich reagierte empört auf die US-Drohung, Strafzölle auf französische Produkte im Wert von umgerechnet 2,2 Milliarden Euro zu verhängen. Das sei "inakzeptabel", sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire im Rundfunksender Radio Classique.
Erdogan droht mit Blockade von Nato-Plan für Polen und Baltikum
Kurz vor Beginn des Nato-Gipfels in London hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan damit gedroht, einen Plan des Militärbündnisses zur Verteidigung Polens und der baltischen Ländern zu blockieren, wenn die Nato die syrische Kurdenmiliz YPG nicht als "Terrororganisation" einstuft. "Wenn Terrororganisationen, gegen die wir kämpfen, von den Nato-Partnern nicht als Terrorgruppen akzeptiert werden, dann werden wir gegen alle hier anstehenden Schritte sein", sagte Erdogan in Ankara vor seinem Abflug zum Nato-Gipfel.
Trump bezeichnet Macrons Nato-Kritik als "sehr beleidigend"
US-Präsident Donald Trump hat die "Hirntod"-Äußerung über die Nato von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron scharf kritisiert. Die Nato diene "einem großen Zweck", sagte Trump bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg vor Beginn des Bündnis-Gipfels in London. Macrons Aussage sei "sehr beleidigend" und "sehr, sehr bösartig" gegenüber den anderen 28 Mitgliedstaaten der Nato.
UNO: 2010 bis 2019 wohl heißestes Jahrzehnt der Geschichte
Die Jahre 2010 bis 2019 gehen nach Einschätzung der UNO wohl als das heißeste Jahrzehnt in die Geschichte ein. Dies teilte die UNO bei der Weltklimakonferenz in Madrid mit. Das zurückliegende Jahrzehnt sei von "außerordentlicher Hitze, Gletscherschmelze und einem weltweiten Anstieg des Meeresspiegels" geprägt gewesen, erklärte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO).
+++ Konjunkturdaten +++
Brasilien BIP 3Q +1,2% gg Vorjahr
Brasilien BIP 3Q +0,6% gg Vorquartal
DJG/DJN/AFP/apo
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December 03, 2019 07:30 ET (12:30 GMT)
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