Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
VDA: Deutscher Automarkt legt im November weiter zu
Der deutsche Automarkt hat auch im November weiter deutlich zugelegt. Wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitteilte, stiegen die Pkw-Neuzulassungen um 10 Prozent auf 299.200 Fahrzeuge. Im bisherigen Jahresverlauf ergab sich damit eine Zunahme um 4 Prozent auf gut 3,3 Millionen Stück. Im Vorjahr hatten WLTP-bedingte Engpässe den Markt beeinträchtigt. Inzwischen seien die Modelle wieder voll verfügbar.
Umfrage: Fast jeder Zweite in Europa fürchtet den Klimawandel
Die Angst vor der Erderwärmung ist laut einer Umfrage weit verbreitet in Europa. Knapp die Hälfte der Menschen (43 Prozent) in zehn europäischen Ländern fühlen sich vor den Folgen des Klimawandels nicht oder überhaupt nicht gut geschützt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Energieversorgers Eon und des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid anlässlich der 25. UN-Klimakonferenz in Madrid.
Netzbetreiber 50Hertz für Reform der EU-Energiemärkte
Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hat sich für eine Reform der europäischen Energiemärkte ausgesprochen. Im derzeitigen Marktdesign gebe es "eine relativ große Diskrepanz zwischen dem, was in den technischen Märkten - dem Fluss der Elektronen - und den Finanz- oder Energiemärkten passiert", sagte der 50Hertz-Aufsichtsratschef und Vorsitzende der belgischen Elia Group, Christiaan Peeters. Am 12. Dezember will die deutsch-belgische Unternehmensgruppe dazu eine eigene Studie vorstellen.
Monopolkommission: 12 Millionen neue Breitband-Anschlüsse nötig
Das flächendeckend schnelle Internet ist Regierungsberatern zufolge nur schwer erreichbar. Zwischen den politischen Zielen und der Ausbaurealität gebe es eine "starke Diskrepanz", erklärte die Monopolkommission in ihrem 11. Sektorgutachten Telekommunikation. Um die Gigabitziele im Festnetz zu erfüllen, müssten schätzungsweise 30 Prozent der deutschen Haushalte bis 2025 mit Glasfasernetzen erschlossen werden. Das entspreche rund 12 Millionen neuen Anschlüssen.
Kohleausstiegsgesetz erneut vertagt - Weiter Streit im Kabinett
Der Streit in der schwarz-roten Bundesregierung über den Kohleausstieg und den Windausbau geht weiter. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat seinen Gesetzentwurf anders als geplant nicht in die Kabinettssitzung am heutigen Dienstag einbringen können. Die Befassung sei "auf Bitte der anderen Ressorts, unter anderem auch auf Bitte des Umweltministeriums", noch vertagt worden, teilte die zuständige Sprecherin des Wirtschaftsministeriums, Anna Sophie Eichler, in Berlin mit.
Juso-Chef Kühnert kandidiert als SPD-Vize
Juso-Chef Kevin Kühnert kandidiert für das Amt des SPD-Vizevorsitzenden. Er werde sich beim SPD-Parteitag am Freitag in Berlin zur Wahl stellen, sagte der 30-Jährige der Rheinischen Post. "Ich bin dafür, dass der Kurs der neuen Parteivorsitzenden vollen Rückhalt findet. Wer wie ich gewollt hat, dass mit Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans Erneuerung auch Gesichter bekommt, steht in der Verantwortung, sie jetzt zu stützen", sagte Kühnert. "Das möchte ich tun, indem ich dem Parteitag anbiete, mich als stellvertretenden Parteivorsitzenden in eben diese Verantwortung zu nehmen."
EZB/Visco: "Minuszinsen nützen wenig"
EZB-Ratsmitglied Ignazio Visco hat sich gegen den langfristigen Einsatz von Minuszinsen ausgesprochen. Sie hätten zwar bisher ganz gut gewirkt, aber einen dauerhaften Einsatz könne er "nicht empfehlen", sagte er im Interview mit dem Handelsblatt. Aus seiner Sicht haben sie kaum zu einer lebhafteren Kreditnachfrage geführt.
Streit zwischen Frankreich und USA um Digitalsteuer eskaliert
Der Streit zwischen Frankreich und den USA um die Digitalsteuer auf große Internetkonzerne verschärft sich. Washington drohte mit Strafzöllen auf französische Luxusgüter im Wert von 2,2 Milliarden Euro, möglicherweise bereits ab Mitte Januar. Paris nannte das "inakzeptabel" und kündigte eine "starke" Reaktion mit Unterstützung der EU an.
Trump äußert sich optimistisch im Streit mit Frankreich über Digitalsteuer
Im Streit zwischen den USA und Frankreich über die Digitalsteuer für große Internetkonzerne hat sich US-Präsident Donald Trump optimistisch gezeigt. Vor dem Beginn des Nato-Gipfels und einem Aufeinandertreffen mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron sagte Trump am Dienstag in London, es handle sich um einen "kleinen Streit". Er glaube, dass es "wahrscheinlich möglich" sei, die Dinge schnell zu regeln.
EU-Kommission will neuen Anlauf bei Regulierung von Messengerdiensten
Die EU möchte neuen Schwung in die Regulierung von Messengerdiensten wie WhatsApp bringen. "Wir werden voraussichtlich einen neuen Vorschlag auf den Tisch legen müssen", sagte der neue Industriekommissar Thierry Breton bei einem Treffen der Telekommunikationsminister in Brüssel. Das Gesetzgebungsverfahren für die sogenannte ePrivacy-Verordnung steckt seit drei Jahren fest.
EU-Finanzminister wollen vor Risiken von Stable Coins warnen
Die Finanzminister der Europäischen Union (EU) wollen bei einem Treffen in Brüssel in einer gemeinsamen Erklärung vor Risiken so genannter "Stable Coins" wie Libra warnen. Es gelte, "auf der einen Seite unerwünschte Ausgestaltungen von Stable Coins zu verhindern, aber auch eine Antwort darauf zu geben, wie die Digitalisierung weitergeführt werden kann", sagte ein hochrangiger Regierungsbeamter in Berlin.
Finnischer Regierungschef tritt nach Streit in seiner Koalition zurück
Nach einem Streit innerhalb seiner Koalition ist der finnische Regierungschef Antti Rinne am Dienstag zurückgetreten. Die an seiner Regierung beteiligte Zentrumspartei entzog Rinne nach einem mehrwöchigen Streit um eine Reform bei der finnischen Post das Vertrauen und drohte, die erst seit Juni amtierende Mitte-Links-Koalition platzen zu lassen. Rinne reichte deshalb bei Präsident Sauli Niinisto seinen Rücktritt ein.
Trump unterliegt im Streit um Finanzunterlagen vor Berufungsgericht
Ein US-Berufungsgericht hat den Demokraten Recht gegeben, die finanzielle Unterlagen von Präsident Donald Trump bei zwei Banken angefordert haben, darunter die Deutsche Bank. Das Gericht urteilte, die Unterlagen dürften bei den Banken angefordert werden, und auch die von Familienmitgliedern und deren Geschäften. Dabei geht es nach früheren Angaben auch um die drei Kinder von Trump, Donald Jr., Eric und Ivanka, sowie deren verschiedene Unternehmen.
Trump: Nächster G7-Gipfel in Camp David
Der nächste G7-Gipfel soll in Camp David stattfinden. Das kündigte US-Präsident am Dienstag am Rande des Nato-Treffens in London an. Geplant sei das Treffen vom 10. bis 12. Juni 2020.
Stoltenberg sagt Polen und baltischen Staaten Verteidigung im Angriffsfall zu
Die Nato hat Polen und den baltischen Staaten erneut ihre Unterstützung im Falle eines Angriffs durch Russland zugesichert. Durch die Präsenz der Nato-Streitkräfte in den Ländern sende das Bündnis "ein sehr starkes Signal an Russland", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg der polnischen Zeitung Rzeczpospolita am Dienstag anlässlich des Beginns des Nato-Gipfels in London. "Wenn Polen und die baltischen Staaten angegriffen werden, wird das gesamte Bündnis reagieren."
Nato-Gipfel nimmt erstmals China ins Visier
Die Nato will bei ihrem Gipfel der Staats- und Regierungschefs erstmals Position gegenüber China beziehen. Chinas wachsender Einfluss biete "Chancen", stelle aber auch vor "Herausforderungen", heißt es im Entwurf der Gipfelerklärung, der am Dienstag bekannt wurde, aber noch am Mittwoch von den Staats- und Regierungschefs verabschiedet werden muss. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg betonte, es gehe nicht darum, China zu einem "neuen Gegner" zu erklären.
Russland erklärt sich zu Zusammenarbeit mit Nato bereit
Kurz vor dem Beginn des Nato-Gipfels hat sich der russische Präsident Wladimir Putin zu einer Zusammenarbeit mit der NATO bereit erklärt. Trotz eines "nicht korrekten oder gar unhöflichen Verhaltens" des Militärbündnisses gegenüber Moskau habe seine Regierung "wiederholt Bereitschaft bekundet, mit der Nato bei realen Bedrohungen wie dem internationalen Terrorismus, lokalen bewaffneten Konflikten und angesichts der Gefahr der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen zusammenzuarbeiten", sagte Putin am Dienstag nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen in Sotschi.
Brasiliens Wirtschaft wächst im dritten Quartal um 0,6 Prozent
Die brasilianische Wirtschaft ist im dritten Quartal 2019 besser in Schwung gekommen. Wie die Statistikbehörde mitteilte, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im Jahresvergleich lag das BIP um 1,2 Prozent höher. Rekordtiefe Zinsen kurbelten Investitionen und Konsum an und hievten das Wachstum auf das höchste Tempo seit sechs Quartalen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/jhe
(END) Dow Jones Newswires
December 03, 2019 13:00 ET (18:00 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.