Von Ben Foldy
NEW YORK (Dow Jones)--Neu aufgedeckte Probleme mit Airbags von Takata sorgen für weitere Auto-Rückrufe in Millionenhöhe. Mehrere Hersteller - dazu zählen BMW, Audi, Toyota, Honda und Mitsubishi - müssen insgesamt 1,4 Millionen Autos zurück in die Werkstätten berufen. Betroffen sind bestimmte von Takata in den Jahren 1995 bis 1999 produzierte Airbags, wie aus Dokumenten der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hervorgeht.
Die Airbags können aufgrund von Feuchtigkeit unvermittelt auslösen und durch herumfliegende Metallsplitter Verletzungen verursachen. Es hat drei Vorfälle gegeben, bei den ein Fahrer getötet und zwei verletzt wurden.
Takata hat vor einigen Jahren bereits massive Fahrzeug-Rückrufe verursacht. Die Defekte wurden mit weltweit mindestens 22 Todesfällen und mehr als 180 Verletzten in Verbindung gebracht. Takata musste 2017 Insolvenz anmelden, Autohersteller mussten Milliarden für Entschädigungen und Rückrufe zurücklegen. Die Rückrufe begannen 2013 und erstreckten sich auf bis zu 70 Millionen Airbags in rund 42 Millionen Autos. Komplett abgeschlossen ist die Aktion noch nicht, laut NHTSA soll die letzte Phase noch im Dezember beginnen.
Der neue Rückruf deckt mehr als 4,4 Millionen möglicherweise defekte Inflator-Mechanismen ab, die zwischen Mai 1995 und August 1999 produziert wurden.
Nur einige dieser Inflatoren wurden in den USA verkauft, und nur ein kleiner Anteil der Airbags in unbekannter Höhe haben tatsächlich diese Probleme. Neben plötzlichem Auslösen kann es sein, dass die Airbags sich bei einem Unfall nicht vollständig aufpusten.
Laut NHTSA ist nicht klar, wie viele der 1,4 Millionen potenziell betroffenen Autos noch auf den Straßen unterwegs sind.
Viele der Takata-Assets wurden vergangenes Jahr von der Key Safety Systems Inc übernommen, die chinesische Besitzer hat. Das Unternehmen tritt mittlerweile als Joyson Safety Systems auf. Die Einheit, die verantwortlich für diesen Rückruf ist, gehört zwar nicht zu Joyson, das Unternehmen hat aber bei der Analyse des Problems mitgearbeitet. Das Unternehmen war unmittelbar nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die Rückrufdokumente wurden von TK Global LLC eingereicht, der Nachfolgegesellschaft von Takatas Airbag-Geschäft. TK Global war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die BMW AG, die rund 116.000 3er-Modelle aus den Jahren 1999 bis 2001 zurückruft, hat bisher als einziger Hersteller spezifische Modelle genannt. BMW empfiehlt Besitzern von knapp 8.000 323i und 328i, ihre Fahrzeuge stehen zu lassen. Man arbeite an einer Beseitigung der Probleme, sagte ein Unternehmenssprecher. Laut dem NHTSA-Dokument gab es bei BMW im Zusammenhang mit dem Airbag drei Vorfälle, ein Todesfall und zwei Verletzte. Die Vorfälle ereigneten sich in Australien und Zypern.
Eine Audi-Sprecherin sagte, das Unternehmen kooperiere mit der NHTSA und untersuche, ob in den Modelljahren 1997 bis 2000 der Reihen A und TT die fraglichen Airbags verbaut wurden.
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December 05, 2019 00:56 ET (05:56 GMT)
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