Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Auftragseingang sinkt im Oktober wider Erwarten
Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im Oktober etwas schwächer als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sanken die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg von 0,2 Prozent prognostiziert. Den vorläufig für September gemeldeten Anstieg von 1,3 Prozent revidierten die Statistiker auf 1,5 Prozent. Ohne Großaufträge sanken die Auftragseingänge im Oktober um 1,4 Prozent.
Eurozone-BIP wächst im dritten Quartal um 0,2 Prozent
Die Wirtschaft im Euroraum ist im dritten Quartal 2019 leicht gewachsen. Wie die Statistikbehörde Eurostat in einer dritten Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent. Auch bei der zweiten Schätzung am 14. November war ein Plus von 0,2 Prozent gemeldet worden. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einer Bestätigung dieser Rate gerechnet.
HWWI: Deutsche Konjunktur hat sich stabilisiert
Die deutsche Wirtschaft hat sich dank der Reduzierung außenwirtschaftlicher Risiken stabilisiert und könnte im Jahr 2021 in einen neuen Konjunkturaufschwung erleben, so das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI). In seiner Prognose bestätigt das HWWI seine Erwartung von einem Wachstum von 0,6 Prozent für dieses Jahr und von 1,4 Prozent für 2020, wobei dieser Zuwachs im nächsten Jahr mit der überdurchschnittlichen Anzahl an Arbeitstagen zu tun habe. Erstmals veröffentlichte das HWWI auch seine Erwartungen für 2021 und prognostizierte ein Wachstum von 1,5 Prozent.
Griechische Wirtschaft verliert im dritten Quartal an Fahrt
Die griechische Wirtschaft ist im dritten Quartal deutlich langsamer gewachsen als im Vorquartal. Wie die Statistikbehörde berichtete, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im zweiten Quartal war das BIP noch um 1,3 Prozent gewachsen.
Japans Kabinett beschließt Konjunkturpaket von 13,2 Billionen Yen
Das Kabinett des japanischen Premierministers Shinzo Abe hat ein Konjunkturprogramm in Höhe von 13,2 Billionen Yen (109 Milliarden Euro) beschlossen. Das Paket ist eine Reaktion auf die weltwirtschaftlichen Risiken und auf die Besorgnis über die Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung im Oktober. Das Konjunkturprogramm umfasst Ausgaben im Rahmen eines zusätzlichen Budgets für das laufende Fiskaljahr, das im März 2020 endet, und Ausgaben im regulären Budget für das nächste Fiskaljahr.
Türkische Zentralbank erhöht Zahl der geldpolitischen Sitzungen
Die türkische Zentralbank hat angekündigt, dass sie die Zahl der geldpolitischen Treffen für das nächste Jahr erhöht und gelobt, weiterhin alle verfügbaren Instrumente zur Erreichung ihres Preisstabilitätsziels zu nutzen. In ihrem geld- und wechselkurspolitischen Dokument 2020 erklärte die Zentralbank, dass sie 2020 wieder zwölf Sitzungen abhalten wird, nachdem die Zahl durch den ehemaligen Zentralbankgouverneur Murat Cetinkaya auf acht reduziert worden war.
SPD-Linke plant für Parteitag Initiativantrag zu Koalitionsausstieg
Die SPD-Linke will auf dem am Freitag beginnenden Parteitag eine Abstimmung über den Ausstieg aus der großen Koalition erzwingen. Die Vorsitzende des Forums Demokratische Linke 21 in der SPD, Hilde Mattheis, kündigte dazu in der Passauer Neuen Presse einen Initiativantrag an. "Es wird einen Initiativantrag geben", sagte sie. "Die Delegierten auf dem Parteitag erwarten, dass es eine Entscheidung über die Bilanz der großen Koalition und daraus ableitend eine Entscheidung über den Verbleib in der Koalition gibt"
Sozialverband wirft Koalition "schäbiges" Spiel bei Grundrente vor
Die Debatte um die Grundrente und den Fortbestand der großen Koalition ist beim Sozialverband VdK Deutschland auf scharfe Kritik gestoßen. "Die parteitaktischen Spielchen bei der Grundrente müssen aufhören", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele der Neuen Osnabrücker Zeitung. "Was wir aktuell erleben, ist eine schäbige Diskussion und ein Schlag ins Gesicht älterer Menschen mit kleinen Renten."
Wirtschaft warnt vor SPD-Plänen
Kurz vor Beginn des SPD-Parteitags haben sich Vertreter der deutschen Wirtschaft sorgenvoll gezeigt. "Wir schauen uns die SPD-Vorschläge sehr genau an", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, der Süddeutschen Zeitung. Jeder Vorschlag müsse sich daran messen lassen, ob er nur Symptome einer Wachstumsschwäche bekämpfe - oder aber Wachstum schaffe. Zugleich warnte Kempf vor einer neuen Debatte über Umverteilung.
Centeno: Eurogruppe erreicht prinzipielle Einigung zu ESM-Reform
Die Euro-Finanzminister haben bei ihrer Sitzung in Brüssel laut Eurogruppen-Chef Mario Centeno "eine prinzipielle Einigung" zum Reformpaket für den Euro-Rettungsfonds ESM erzielt. Die Gespräche hätten bis in die Nacht gedauert, sagte er bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Brüssel. "Gestern konnten wir eine prinzipielle Einigung erzielen zu allen Elementen, die im Zusammenhang stehen mit der ESM-Reform", hob der Portugiese hervor.
China sieht Handelsgespräche mit den USA auf Kurs
Das chinesische Handelsministerium hat erklärt, dass die Gepräche mit den USA über Zoll- und Handelsfragen auf Kurs seien, trotz des jüngsten Aufflammens der Spannungen über zwei US-Gesetze zur Unterstützung der Menschenrechte in Hongkong und Xinjiang. Gao Feng, Sprecher im Handelsministerium, sagte in einem Briefing, dass die Verhandlungsteams beider Seiten eine enge Kommunikation pflegten. Er nannte aber keine weiteren Details über den Fortschritt der Gespräche.
IfW-Chef Felbermayr: Handelsstreit selbst bei Wechsel im Weißen Haus
Der Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Gabriel Felbermayr, hat vor der Vorstellung gewarnt, dass ein Machtwechsel im Weißen Haus zu einer Beendigung der Handelsstreitigkeiten mit den USA führen würde. Felbermayr sagte bei einer Konferenz in Frankfurt, es sei ein Fehler, Handelspolitik alleine unter Wohlstandsgesichtspunkten zu sehen. Darüber hinaus bringe das Schüren von globaler Unsicherheit den USA aber auch einen wirtschaftlichen Nutzen.
DJG/DJN/AFP/apo
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December 05, 2019 07:30 ET (12:30 GMT)
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