ZÜRICH (Dow Jones)--Mit leichten Gewinnen, aber deutlich unter den Tageshochs hat der Schweizer Aktienmarkt am Donnerstag den Handel beendet. Zunächst stützten positive Aussagen zum US-chinesischen Handelsstreit das Sentiment. Mit den leicht nachgebenden Kursen an der Wall Street kam der SMI von seinen Tageshochs deutlicher zurück, konnte schließlich aber ein leichtes Plus über die Ziellinie retten. Das chinesische Handelsministerium hatte erklärt, dass sich die Gespräche mit den USA über Zoll- und Handelsfragen auf Kurs befänden.
Bei den Einzelwerten standen die Aktien aus dem Luxusgüter-Sektor im Fokus. Auslöser war ein Medienbericht, wonach sich Kering in Übernahmegesprächen mit dem französischen Moncler-Konzern befindet. Kerings Interesse an einer Übernahme des italienischen Skibekleidungsherstellers erscheint den Analysten von Equita "plausibel" und dürfte auf die Konsolidierung der gesamten Gruppe ausgerichtet sein. Am Nachmittag hatte allerdings Moncler-CEO Remo Ruffini die Berichte über M&A-Gespräche mit Kering etwas heruntergespielt. Kering sei demnach eines der Unternehmen aus der Branche, mit denen Moncler in Kontakt stehe, um Möglichkeiten auszuloten.
Die Aktie von Swatch war mit einem Plus von 2,0 Prozent Tagesgewinner im SMI. Die Papiere von Richemont rutschten im späten Handel dagegen ins Minus und verloren 0,3 Prozent.
Für den SMI ging es um 0,3 Prozent auf 10.364 Punkte nach oben, nachdem er im Tageshoch schon bis auf 10.439 Punkte geklettert war. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 13 Kursgewinner und 7 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 37,42 (zuvor: 48,61) Millionen Aktien.
Novartis zeigte sich zuversichtlich für die Pipeline potenziell wichtiger Medikamente. Nachhaltiges und langfristiges Wachstum sei mit mehr als 25 möglichen Blockbuster-Arzneien abgesichert, kündigte der Pharma-Konzern während einer Investorenkonferenz an. Die Novartis-Aktie kletterte um 0,3 Prozent.
Die Aktie von Julius Bär verlor dagegen 0,6 Prozent. Die Bank bildet vorsorglich eine Rückstellung in Höhe von 153 Millionen Franken für einen Rechtsstreit infolge der deutschen Wiedervereinigung. Hintergrund ist eine Entscheidung eines Schweizer Gerichts, das im Zusammenhang mit angeblich unbefugten Entnahmen von ostdeutschen Vermögenswerten nach dem Fall der Berliner Mauer einer Klage gegen die Schweizer Bank stattgegeben hat.
Die Titel von AMS fielen um 0,3 Prozent. Auch der zweite Anlauf zur Osram-Übernahme bleibt für den Konzern bis zum Schluss eine Zitterpartie. Wenige Stunden vor Ablauf der Annahmefrist fehlen AMS noch gut 15,2 Prozent für einen Erfolg. Die Mindestannahmeschwelle liegt bei 55 Prozent. AMS forderte alle Osram-Aktionäre nochmals auf, ihre Papiere bis 24 Uhr anzudienen, es sei die "letzte Gelegenheit". Der Appell dürfte sich vor allem an Hedgefonds richten, die sich im großen Stil bei Osram eingekauft haben.
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December 05, 2019 11:42 ET (16:42 GMT)
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