DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (13.00 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD Euro-Stoxx-50 3.668,13 +0,55% +22,21% Stoxx-50 3.314,22 +0,58% +20,08% DAX 13.096,53 +0,32% +24,03% FTSE 7.202,81 +0,91% +6,09% CAC 5.832,55 +0,53% +23,29% Nikkei-225 23.354,40 +0,23% +16,69% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 172,3% +10
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 58,14 58,43 -0,5% -0,29 +19,9% Brent/ICE 63,17 63,39 -0,3% -0,22 +14,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.475,60 1.476,06 -0,0% -0,47 +15,1% Silber (Spot) 16,95 16,96 -0,1% -0,01 +9,4% Platin (Spot) 900,83 899,00 +0,2% +1,83 +13,1% Kupfer-Future 2,66 2,65 +0,2% +0,01 +0,3%
AUSBLICK AKTIEN USA
Vor Bekanntgabe der mutmaßlich für den Freitag letztlich richtungweisenden US-Arbeitsmarktdaten zeichnet sich für den Start an der Wall Street eine etwas festere Eröffnung ab. Dahinter steht die wieder gestiegene Zuversicht, dass es in den US-chinesischen Verhandlungen über einen sogenannten "Phase-eins-Deal" zur Eindämmung des Handelsstreits noch einen Durchbruch geben dürfte, bevor am 15. Dezember zusätzlich US-Strafzölle drohen. Diese würden unter anderem vor allem gerade in der Weihnachtssaison begehrte Elektronikartikel betreffen. Für Zuversicht sorgt, dass Chinas Kabinett offenbar daran arbeitet, einen Teil der aus den USA importierten Sojabohnen sowie des Schweinefleischs von Strafzöllen auszunehmen. Am Donnerstag hatte es aus Peking geheißen, dass sich die Handelsgespräche auf Kurs befänden und die entsprechenden Zölle gesenkt werden sollten, wenn die beiden Länder ein Interimsabkommen abschließen sollten.
Für Ulta Beauty geht es vorbörslich um 9,4 Prozent nach oben nach besser als gedacht ausgefallenen Quartalszahlen und zusätzlich befeuert von einem angehobenen Ausblick.
Für Zoom Video Communications geht es um 10,7 Prozent abwärts. Der Spezialist für Videokonferenztechnologie hat die Prognosen zwar deutlich übertroffen bei Gewinn und Umsatz, gleichwohl lesen Marktteilnehmer aus den Zahlen aber eine Verlangsamung des Umsatzwachstumtrends heraus. Außerdem heißt es zur Kursreaktion, die Aktie sei seit dem Börsengang im Frühjahr überdurchschnittlich gut gelaufen.
Ein Kursdebakel erleben Yext. Das Online-Marketing-Unternehmen hat seinen Verlust um 86 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ausgeweitet. Der Umsatz verbessert sich indes. Yext senkt außerdem den Ausblick. Der Aktienkurs bricht um 20,5 Prozent ein.
Kaum besser ergeht es Pagerduty mit einem Absturz um 16,6 Prozent. Das Softwareunternehmen hat einen über den Schätzungen liegenden Quartalsverlust berichtet bei einem gleichzeitigen Umsatzanstieg.
Ebenfalls nach der Öffnung der Geschäftsbücher für das zurückliegende Quartal schießt der Aktienkurs des Softwareunternehmens Domo um 19 Prozent nach oben.
Der Kurs des Cloud-Experten Cloudera verbessert sich um 5,2 Prozent - gestützt von besser als gedacht ausgefallenen Quartalszahlen.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Arbeitsmarktdaten November Beschäftigung ex Agrar PROGNOSE: +187.000 gg Vm zuvor: +128.000 gg Vm Arbeitslosenquote PROGNOSE: 3,6% zuvor: 3,6% durchschnittliche Stundenlöhne PROGNOSE: +0,30% gg Vm/+3,0% gg Vj zuvor: +0,21% gg Vm/+3,0% gg Vj 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan Dezember (1. Umfrage) PROGNOSE: 96,5 zuvor: 96,8
FINANZMÄRKTE EUROPA
Mit leichten Aufschlägen präsentieren sich Europas Börsen am Freitagmittag. Anleger warten auf den US-Arbeitsmarktbericht am frühen Nachmittag. Nach dem eher enttäuschenden ADP-Bericht zur Wochenmitte birgt er ein gewisses Enttäuschungspotenzial. Die Daten könnten dieses Mal angesichts nachlassender Investitionsbereitschaft auf Unternehmensseite schwächer ausfallen, warnt ein Makrostratege. Überraschend schwach ist derweil die deutsche Industrieproduktion ausgefallen, die damit nicht zu Käufen animiert. Für die leicht gestiegene Risikobereitschaft sorgen wieder einmal Aussagen von US-Präsident Donald Trump zum Handelskonflikt. So hatte Trump gesagt, dass die Handelsgespräche mit China "gut vorankommen" und "etwas am 15. Dezember passieren könnte". Weiter ließ er sich allerdings nicht in die Karten blicken. Im DAX fallen FMC um 1,7 Prozent, nachdem sie von Morgan Stanley auf "Untergewichten" abgestuft worden sind. Lufthansa legen 0,9 Prozent zu, Mainfirst erhöhte die Titel auf "Outperform". Infineon gewinnen 1,8 Prozent auf 19,61 Euro. Im Handel wird darauf verwiesen, dass Metzler die Aktie mit "Kaufen" und einem Kursziel von 23 Euro bestätigt hat. Wacker Chemie erholen sich von den Vortagesverlusten nach der gekappten Gewinnprognose des Vortages und gewinnen 2,1 Prozent. Tarkett brechen nach einer Gewinnwarnung um 11,8 Prozent ein. SMCP stürzen um 20,5 Prozent ab:. ie seit Monaten anhaltenden Proteste in Hongkong wirken sich belastend auf das Geschäft des französischen Luxusgüterherstellers aus. Carl Zeiss Meditec brechen um 8,6 Prozent ein. Der Medizintechnikkonzern enttäuscht mit seinem Margenausblick. Swiss Re verkauft den Bereich ReAssure, die Titel steigen um 2,5 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:45h Do, 17:22 Uhr % YTD EUR/USD 1,1093 -0,10% 1,1104 1,1102 -3,2% EUR/JPY 120,45 -0,26% 120,68 120,72 -4,2% EUR/CHF 1,0966 +0,02% 1,0969 1,0966 -2,6% EUR/GBP 0,8449 +0,12% 0,8443 0,8441 -6,1% USD/JPY 108,58 -0,16% 108,69 108,74 -1,0% GBP/USD 1,3129 -0,22% 1,3151 1,3151 +2,9% USD/CNH (Offshore) 7,0289 -0,17% 7,0328 7,0416 +2,3% Bitcoin BTC/USD 7.344,26 -0,70% 7.360,01 7.337,01 +97,5%
Das Pfund gibt nach den jüngsten Aufschlägen leicht nach. Am Abend findet das TV-Duell zwischen dem britischen Premierminister Boris Johnson und Oppositionsführer Jeremy Corbyn statt. Kommende Woche ist die entscheidende Parlamentswahl in Großbritannien. Die Umfragen deuten derzeit einen Sieg der Konservativen an.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Aktienmärkte haben die fragile Hoffnung auf ein baldiges Ende des Handelsstreits zwischen den USA und China gespielt. Die Kurse legten zwar auf breiter Front zu, die Aufschläge fielen dabei aber einmal mehr eher zaghaft aus. Am Devisenmarkt wertete der Yuan zum Dollar auf und setzte damit die Bewegung der beiden Vortage fort. Während des Späthandels war aus Peking zu hören, dass daran gearbeitet werde, einen Teil der aus den USA importierten Sojabohnen sowie des Schweinefleischs von Strafzöllen auszunehmen. Investoren hoffen, dass die beiden größten Volkswirtschaften der Welt ein Handelsabkommen noch in trockene Tüchern bekommen, ehe neue US-Zölle auf einige Produkte aus China, wie etwa Smartphones, am 15. Dezember in Kraft treten. Für etwas Zurückhaltung könnte gesorgt haben, dass später am Tag der US-Arbeitsmarktbericht für November vorgelegt wird. Sydney Boral verloren gegen den etwas festeren Gesamtmarkt 6,3 Prozent. Das Bau- und Baumaterialenunternehmen hatte von finanziellen Unregelmäßigkeiten im Fenstergeschäft in Nordamerika berichtet. In Seoul legten LG Chem um 0,3 Prozent zu und reagierten kaum auf die Nachricht, dass die US-Tochter des Batterieherstellers ein Gemeinschaftsunternehmen mit General Motors (GM) plant. Für dessen Finanzierung muss LG Chem Michigan allerdings mit einer Anleiheemission zunächst 916 Millionen Dollar einsammeln. Analogue sackten in Hongkong um rund 10 Prozent ab, nachdem der Maschinenbauer von Untersuchungen wegen potenzieller Verletzungen des Wettbewerbsrechts berichtet hatte. Laut Berichten bekommt das strauchelnde Unternehmen Japan Display etwas mehr Luft zum Atmen. Drei wichtige Gläubiger sollen die Frist für Kreditfälligkeiten verlängert haben. Die Aktie gewann in Tokio 1,4 Prozent.
CREDIT
Nahezu unverändert zeigen sich die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen. Vor dem US-Arbeitsmarkt am Nachmittag und zahlreichen Inflationsdaten in der kommenden Woche plus den Sitzungen der Zentralbanken zeigt sich der Markt sehr zurückhaltend. Zudem dünnt der Markt mit Blick auf den Jahreswechsel bereits aus.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Audi erzielt in China starkes Verkaufsplus
Audi hat im November die Auslieferungen erneut rasant gesteigert. In China, dem weltweit größten Automarkt, erzielte die Volkswagen-Tochter ein deutlich stärkeres Absatzplus als BMW und Mercedes-Benz. Der Absatz stieg weltweit um 23,1 Prozent auf 163.350 Einheiten, wie Audi mitteilte. Seit Januar haben die Ingolstädter damit 1,67 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert, ein Zuwachs von 0,7 Prozent.
BMW verkauft im November dank China und USA mehr Premiumautos
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 06, 2019 07:03 ET (12:03 GMT)
BMW hat auch im November schwächere Verkäufe in Europa mit deutlichen Zuwächsen in China und den USA mehr als ausgeglichen. Der Absatz in der Gruppe mit den Marken BMW sowie Mini und Rolls-Royce stieg um 1,4 Prozent auf 225.662 Einheiten, wie der Automobilkonzern mitteilte. Von der Kernmarke wurden 194.690 Wagen verkauft, ein Anstieg von 2,9 Prozent. Seit Januar wurden 1,972 Millionen Wagen ausgeliefert (plus 2,4 Prozent). In der Group betrug das Plus 1,7 Prozent.
Daimler erzielt in China hohes Absatzplus - Kompaktklasse stark
Mercedes-Benz Cars hat auch im November dank guter Autoverkäufe in China den Absatz spürbar gesteigert. Nach Segmenten erhielt der Stuttgarter Autokonzern besonders von starken Absätzen von Kompaktwagen und SUVs Rückenwind. Der Absatz stieg um 4,3 Prozent auf 218.413 Einheiten, wie die Daimler-Tochter mitteilte. Seit Jahresbeginn betrugen die Verkäufe damit 2,239 Millionen Fahrzeuge, ein Plus von 0,8 Prozent.
Thyssenkrupp macht Elevator-Belegschaft vor Verkauf Zugeständnisse
Thyssenkrupp wird bei einem Verkauf der Aufzugssparte mit dem Käufer auch über eine Standort- und Beschäftigungssicherung für die rund 2.500 Mitarbeiter verhandeln. Der Industriekonzern sicherte der IG Metall schriftlich zu, dass Tarifbindungen und Mitbestimmungsstrukturen bei jeglicher Transaktion fortgeführt werden, wie die Gewerkschaft mitteilte. Das gelte auch für den Fall eines Börsengangs.
Hypovereinsbank einigt sich mit Betriebsrat auf Stellenabbau
Die Belegschaft der Hypovereinsbank könnte in den nächsten Jahren um knapp 1.300 Vollzeitkräfte sinken. Wie ein Sprecher der deutschen Unicredit-Tochter auf Anfrage von Dow Jones Newswires mitteilte, hat das Unternehmen mit dem Betriebsrat eine Vereinbarung getroffen, wonach 10.918 Stellen bis Ende 2030 garantiert sind. Stand Ende Juni 2019 hatte die Bank 12.205 Mitarbeiter in Vollzeit.
Patrizia kauft Immobilienportfolio für 1,2 Milliarden Euro
Der Immobilienkonzern Patrizia hat sich für eine Reihe institutioneller Investoren und einen eigenen Fonds ein milliardenschweres Portfolio gesichert. Wie das SDAX-Unternehmen mitteilte, liegt der Kaufpreis für das Portfolio aus 42 Logistikimmobilien in vier europäischen Ländern bei rund 1,2 Milliarden Euro. Der Ankauf erfolge für eine Gruppe institutioneller Investoren, darunter auch den Fonds Patrizia Logistik-Invest Europa II.
Verfassungsschutz warnt Unternehmen vor Cyberangriffen der Hackergruppe "Winnti"
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hat die deutsche Wirtschaft vor Cyberangriffen der Hackergruppe "Winnti" gewarnt. Nach Erkenntnissen der Cyberabwehr der Behörde starteten die Angriffe auf deutsche Unternehmen vermutlich bereits im Jahr 2016, wie das Bundesamt in Köln mitteilte. Die Sicherheitsexperten gehen "von einer anhaltenden Angriffswelle durch den Akteur auf die deutsche Wirtschaft aus".
Französischer Modekonzern SMCP mit Gewinnwarnung - Aktie stürzt ab
Belastet vom Markteinbruch in Hongkong hat der französische Luxusmodehersteller SMCP eine Gewinnwarnung für das noch laufende Gesamtjahr abgegeben. Für die Aktie des Unternehmens geht es in Paris im frühen Börsenhandel daraufhin um 24 Prozent nach unten.
AB Foods erwartet höheren Gewinn - aber Margendruck bei Primark
Der britische Konzern Associated British Foods rechnet im neuen Geschäftsjahr mit unterschiedlichen Entwicklungen seiner Sparten. Wie das Unternehmen mitteilte, rechnet es mit starken Geschäften in den Bereichen Zucker und Lebensmittelhandel. Bei der Billig-Textilkette Primark dürften sich die Margen dagegen verschlechtern. Insgesamt prognostiziert AB Foods für das Gesamtjahr 2019/20, das am 15. September begonnen hat, ein höheres Ergebnis je Aktie.
Volvo-Mutter Geely verkauft im November mehr Fahrzeuge
Die Geely Automobile Holdings hat den Absatz im November dank einer höheren Nachfrage nach Fahrzeugen mit alternativen Antrieben leicht gesteigert. Nach Angaben des chinesischen Unternehmens, zu dem auch die Marken Volvo und Lotus gehören, wurden 143.234 Fahrzeuge verkauft, rund 1 Prozent mehr als vor einem Jahr und 10 Prozent mehr als im Vormonat. Für die ersten elf Monate steht ein Rückgang um 13 Prozent auf 1,23 Millionen Einheiten zu Buche, wie der Konzern weiter mitteilte. Im Gesamtjahr will Geely 1,36 Millionen Fahrzeuge verkaufen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf
(END) Dow Jones Newswires
December 06, 2019 07:03 ET (12:03 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.