NEW YORK (Dow Jones)--Starke US-Arbeitsmarktdaten für November sorgen an der Wall Street am Freitag für deutlich steigende Kurse. Auch der Dollar wertet deutlich auf, dagegen geben die "sicheren Häfen" Gold und Anleihen nach. Der Dow-Jones-Index steigt am Mittag (Ortszeit) um 1,2 Prozent auf 28.008 Punkte. Für den S&P-500 und Nasdaq-Composite geht es um jeweils 1,0 Prozent aufwärts.
Mit 266.000 neu geschaffenen Stellen wurde die Prognose von 187.000 klar übertroffen. Zudem wurde der Vormonatswert kräftig nach oben revidiert. Das spricht für eine sehr robuste US-Wirtschaft. Weil zugleich auch die Entwicklung der Stundenlöhne etwas unter der Erwartung blieb, geht von den Daten kaum Druck auf die US-Notenbank in Richtung einer lockereren Geldpolitik aus. Die Fed tagt in der kommenden Woche.
Auch die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Dezember deutlich aufgehellt und die Erwartungen klar übertroffen. Allerdings stehen die Daten im Schatten des starken US-Arbeitsmarktberichts.
Zur guten Stimmung der Akteure an den Finanzmärkten trägt daneben die zuletzt wieder gestiegene Zuversicht bei, dass es in den US-chinesischen Verhandlungen über einen sogenannten "Phase-eins-Deal" zur Eindämmung des Handelsstreits doch noch einen Durchbruch geben dürfte, bevor am 15. Dezember zusätzliche US-Strafzölle drohen. Diese würden auch gerade in der Weihnachtssaison begehrte Elektronikartikel betreffen.
Chinas Kabinett arbeitet offenbar daran, einen Teil der aus den USA importierten Sojabohnen sowie Schweinefleisch von Strafzöllen auszunehmen. Am Donnerstag hatte es aus Peking geheißen, dass sich die Handelsgespräche auf Kurs befänden und die entsprechenden Zölle gesenkt werden, sollten beide Länder ein Interimsabkommen abschließen.
Dollar legt nach Arbeitsmarktbericht zu
Der Dollar macht nach den besser als erwarteten Arbeitsmarktdaten einen Satz nach oben. Im Gegenzug fällt der Euro auf 1,1051 Dollar, nach rund 1,1070 Dollar vor den Daten.
Der Preis für die Feinunze Gold reduziert sich zum Vortag um 1,1 Prozent auf 1.460 Dollar. Zum einen ist das Edelmetall als sicherer Hafen in diesem Umfeld kaum gesucht, zum anderen leidet es als zinslose Anlage unter der Aussicht, dass die US-Zinsen zumindest auf Sicht nicht fallen dürften.
Am Anleihemarkt steigt die Rendite der zehnjährigen Papiere dazu passend um 2,3 Basispunkte auf 1,83 Prozent, die Kurse fallen also.
Stimmung für Uber eingetrübt
Unter den Einzelwerten verzeichnen Ulta Beauty starke Kursgewinne. Die Aktien des Kosmetikunternehmens klettern um 13,1 Prozent nach starken Quartalszahlen. Das Unternehmen erhöhte zudem den Ausblick. Dagegen fallen die Titel von American Outdoor Brands, der Smith & Wesson-Muttergesellschaft, nach anfänglichen Gewinnen nun um 0,9 Prozent. Auch hier hatten die Quartalszahlen über den Erwartungen gelegen.
Uber fallen dagegen um 2,2 Prozent zurück. Auf die Stimmung für die Aktie dürfte drücken, dass der Fahrdienstvermittler in den USA laut seinem neuesten Sicherheitsbericht innerhalb von zwei Jahren fast 6.000 Fälle sexueller Gewalt registriert hat. Die Fälle sexueller Gewalt und Übergriffe machten 0,00002 Prozent aller vermittelten Fahrten aus, so Uber weiter.
Uneinigkeit bei der Opec drückt Ölpreise
Am Ölmarkt fielen die Preise zunächst, mittlerweile haben sie deutlicher ins Plus gedreht. Auf dem Opec-Plus-Treffen in Wien hatte Russland zunächst Widerspruch eingelegt gegen die Absprache vom Vortag unter den Opec-Staaten, die Ölförderung um 500.000 Barrel täglich im ersten Quartal 2020 zu senken. Inzwischen hat Russland aber doch seine Zusage gegeben, möglicherweise weil man sich in der Verteilung der Kürzungsanteile zwischen den einzelnen Ländern geeinigt hat. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI legt um 1,2 Prozent auf 59,16 Dollar zu. Brent verteuert sich um 1,5 Prozent auf 64,36 Dollar.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 28.007,74 1,19 329,95 20,06 S&P-500 3.148,94 1,01 31,51 25,61 Nasdaq-Comp. 8.653,82 0,97 83,12 30,42 Nasdaq-100 8.389,82 0,98 81,42 32,54 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,60 2,1 1,58 40,3 5 Jahre 1,66 2,8 1,63 -26,5 7 Jahre 1,77 2,9 1,74 -47,8 10 Jahre 1,83 2,3 1,81 -61,2 30 Jahre 2,27 1,3 2,26 -79,6 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:45h Do, 17:22 Uhr % YTD EUR/USD 1,1051 -0,48% 1,1104 1,1102 -3,6% EUR/JPY 120,09 -0,55% 120,68 120,72 -4,5% EUR/CHF 1,0951 -0,12% 1,0969 1,0966 -2,7% EUR/GBP 0,8423 -0,19% 0,8443 0,8441 -6,4% USD/JPY 108,67 -0,08% 108,69 108,74 -0,9% GBP/USD 1,3123 -0,27% 1,3151 1,3151 +2,8% USD/CNH (Offshore) 7,0300 -0,15% 7,0328 7,0416 +2,3% Bitcoin BTC/USD 7.407,01 +0,15% 7.360,01 7.337,01 +99,2% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,16 58,43 +1,2% 0,73 +22,0% Brent/ICE 64,36 63,39 +1,5% 0,97 +16,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.460,27 1.476,06 -1,1% -15,79 +13,9% Silber (Spot) 16,59 16,96 -2,2% -0,37 +7,0% Platin (Spot) 895,49 899,00 -0,4% -3,51 +12,4% Kupfer-Future 2,70 2,65 +1,9% +0,05 +1,9% ===
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December 06, 2019 12:04 ET (17:04 GMT)
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