Mainz (ots) - Ursula von der Leyen hat in ihrem politischen Leben niemals ziellos agiert. Als Familienministerin setzte sie die Elternzeit und eine verlässliche Kinderbetreuung durch, als Arbeitsministerin trat sie für den - erst später mehrheitsfähigen - Mindestlohn ein. Als Verteidigungsministerin scheiterte sie daran, das dysfunktionale Beschaffungswesen der Bundeswehr zu reformieren, was nichts an der zutreffenden Beschreibung der Aufgabe ändert. Als Präsidentin der EU-Kommission macht sich von der Leyen nun an gleich zwei Mega-Themen heran: an den Kampf gegen den Klimawandel und eine neue Afrika-Politik. Ihre erste Dienstreise nach Addis Abeba anstelle der obligatorischen Washington-Visite ist insofern mehr als eine symbolische Geste. Ihr Trip nach Addis gab von der Leyen nicht nur Gelegenheit, sich im Glanz des Friedensnobelpreisträgers Abiy Ahmed zu sonnen. Das Treffen mit ihrem "Amtskollegen" von der Afrikanischen Union, Moussa Faki, ist gewiss auf dem ganzen Kontingent aufmerksam registriert worden. Eine clevere Vorfeldarbeit für ehrgeizige Ziele. Denn die Binse, dass Europas Zukunft untrennbar mit der Entwicklung Afrikas verbunden ist, muss endlich in Politik gegossen werden. Und das gilt nicht nur für die Bekämpfung von Fluchtursachen. Fahrlässigerweise haben Europas Industrienationen die Erschließung afrikanischer Märkte allein China überlassen. Kooperationen mit den Keimzellen der Digitalentwicklung in Afrika sind inzwischen wichtiger als eine auf Brunnenbau fixierte Entwicklungshilfe. Das Beispiel zeigt, wie sehr auch unsere Wirtschaft noch postkolonialem Denken verhaftet ist.
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