Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Die deutschen Genossenschaftsbanken haben dem deutschen Mittelstand trotz der gegenwärtigen Konjunkturschwäche eine positive Verfassung attestiert. "Im Herbst 2019 präsentieren sich die mittelständischen Unternehmen Deutschlands insgesamt weiterhin in einer robusten Verfassung, trotz bestehender Widrigkeiten wie etwa der Abkühlung des Welthandels oder des anhaltenden Fachkräftemangels", erklärte der Bundesverband der Deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken (BVR). Hintergrund ist die Studie "Mittelstand im Mittelpunkt" mit den Ergebnissen der "VR Mittelstandsumfrage" der DZ Bank und der "VR Bilanzanalyse" des BVR.
Die Folgen des schwierigen weltwirtschaftlichen Umfelds bekämen derzeit vor allem die Mittelständler im Metall-, Automobil- und Maschinenbau zu spüren. Demgegenüber zeigten sich andere Bereiche wie der Bau, das Ernährungsgewerbe oder die Dienstleister immer noch vergleichsweise unbeeindruckt von den globalen Problemen. Zudem seien die Firmen dank allgemein merklich gestiegener Eigenkapitalpuffer gut vorbereitet für eine eventuell eintretende Krise.
Allerdings brachen die Geschäftserwartungen der befragten Unternehmen laut der Studie regelrecht ein, und auch die aktuelle Geschäftslage wurde merklich schlechter beurteilt. Der Saldo der Erwartungen gab gegenüber der letzten Umfrage vom Frühjahr um deutliche 24,1 Punkte auf 0,4 Punkte nach. Der Saldo der Geschäftslage befindet sich demnach mit 61,8 Punkten aber nach wie vor deutlich über seinem langjährigen Durchschnittswert von 46 Punkten. Man sehe weiterhin "eine grundsolide Verfassung der Unternehmen", sagte Uwe Berghaus, Firmenkundenvorstand der DZ Bank.
Diese zeigt sich nach Aussagen von BVR-Vorstand Andreas Martin "auch in der weiteren Verbesserung der Bilanzqualität der Unternehmen". Trotz der schwächeren Konjunktur sei der Bilanzqualitätsindex 2018 um 2,2 Punkte auf 128,2 Punkte gestiegen. Wichtigster Treiber bleibe eine Verbesserung der Eigenkapitalquote der mittelständischen Firmenkunden von Genossenschaftsbanken auf 27,8 Prozent im Jahre 2018. "Sollte die deutsche Wirtschaft in eine Rezession abgleiten, dürften die Folgen durch die in der Breite hohen Eigenkapitalpolster gemildert werden", erwartete Martin.
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December 09, 2019 04:25 ET (09:25 GMT)
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