Angesichts des Umgangs der
chinesischen Führung mit der Minderheit der Uiguren durchleuchten
einige deutsche Firmen ihre Geschäfte in der nordwestlichen Region
Xinjiang. Der Chef des Chemiekonzerns BASF
Bisher habe es aber keinen Druck der Behörden etwa bei
Jobbesetzungen oder Überwachung gegeben. "Ich würde mir nicht
vorschreiben lassen, wen ich einstelle und wen nicht", betonte
Brudermüller. Zu einem Bericht über der Polizei überlassene Autos
des Joint-Venture-Partners SAIC teilte VW
Kürzlich hatte das Konsortium Investigativer Journalisten (ICIJ) geheime chinesische Dokumente veröffentlicht, die systematische Verfolgung der Uiguren und Anleitungen zur massenhaften Internierung der muslimischen Minderheit aufzeigen. Die "China Cables" zeigen, dass die in Peking als "Weiterbildungseinrichtungen" bezeichneten Lager in Wirklichkeit streng bewachte Einrichtungen zur Umerziehung sind. Auch widerlegen sie Aussagen der chinesischen Regierung, wonach der Aufenthalt freiwillig sei. Nach Schätzungen von Menschenrechtlern sind Hunderttausende in solche Lager gesteckt worden - in der Regel für mindestens ein Jahr, wie aus den Papieren hervorgeht.
Brudermüller betonte, unter den 120 BASF-Mitarbeitern in Xinjiang
sei seines Wissens niemand, der "unter Zwang" arbeite. Die
Ludwigshafener produzieren in Nordwestchina Vorprodukte für
Kunstfasern, die etwa in der Textilindustrie verwendet werden. Für
Volkswagen
Ein VW-Sprecher sagte hierzu: "Es wurden damals zwei Fahrzeuge von SAIC für SAIC Volkswagen zur Verfügung gestellt." Dabei sei es jedoch geblieben. Eine zugehörige "Initiative" sei vor der Eröffnung des Werks Ürümqi 2013 zudem nicht von SAIC Volkswagen, sondern von der lokalen Entwicklungsgesellschaft ausgegangen. "Die Vereinbarung hat keine direkten Auswirkungen auf Volkswagen." Dass Mitglieder der chinesischen Volkspolizei in der Fabrik dann neue Mitarbeiter "erziehen" sollten, wies VW zurück: "Militärische Erziehung oder Ausbildung hat es im Werk nicht gegeben und gibt es nicht."
In China leben schätzungsweise zehn Millionen Uiguren, die meisten in Xinjiang. Die Regierung in Peking wirft uigurischen Gruppen Separatismus und Terrorismus vor./jap/DP/jha
ISIN DE0007664039 DE000BASF111
AXC0171 2019-12-09/13:24