Hamburg (ots) - Die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung verlieh in Anwesenheit von Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher den Kurt-Hartwig-Siemers-Wissenschaftspreis 2019 an den Hamburger Kant-Forscher Dr. Heiko Puls (*1978). Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde dem Privatdozenten "in Anerkennung seiner Leistungen auf dem Gebiet der Kant-Forschung, insbesondere im Bereich der philosophischen Normenbegründung in Auseinandersetzung mit Kants Begriffen von Freiheit und moralischem Gesetz" zuerkannt, wie die Stiftung bekannt gab. Die Beschäftigung mit der Philosophie Immanuel Kants und mit dessen Plädoyer für die Achtung vor dem Vernunftgesetz um des Menschen willen sei von hoher Aktualität.
Bei der Verleihung vor rund 150 Gästen in der Handelskammer Hamburg unterstrich Dr. Ekkehard Nümann, Präsident der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung: "Kant begründet die Verbindung von Vernunft, Freiheit und Menschenwürde. Dass sie für jeden Menschen gilt, ist eine fundamentale Zuschreibung. Dieses Vernunftgesetz zu achten, bildet wirklich das Grundgesetz unserer Gesellschaft. Wir würdigen mit dem Siemers-Preis für Heiko Puls eine hervorragende Interpretation Immanuel Kants. Sie zeigt, was wir diesem Philosophen verdanken."
Dr. Heiko Puls lehrt als Privatdozent Philosophie an der Universität Hamburg. Er arbeitet derzeit an der Neuedition von Kants Werk "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft". In seiner Habilitationsschrift "Sittliches Bewusstsein und Kategorischer Imperativ in Kants 'Grundlegung'" beschäftigte er sich mit Immanuel Kants "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" (1785).
Heiko Puls erläuterte: "Ich habe diesen moralischen Gründungstext der Moderne intensiv analysiert. Darin entwickelt und erläutert Kant seine zentralen Begriffe: den Kategorischen Imperativ, die Freiheit - und ihren Wechselbegriff -, die Autonomie und die menschliche Würde. 'Handle so, dass du die Menschheit, sowohl in deiner Person, als auch in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest.' Der Königsberger Philosoph begründet, dass es etwas an jedem vernünftigen Wesen gibt, was diesem unabsprechbar zukommt. Die Methode, Kant kommentarisch, d.h. akribisch und manchmal auch detektivisch zu lesen, sollte uns - gerade angesichts der ethischen Probleme der Gegenwart -, nicht die zentrale Einsicht vergessen lassen, dass die Vernunft als Eigenschaft eines einzelnen Menschen seine Würde begründet - wie auch seine Zugehörigkeit zum Menschengeschlecht, das vernunftfähig ist. Jeder Mensch fällt unter den Würde-Schutz, das ist eine weitreichende Zuschreibung: Wir alle sollten diese Würde achten."
Zum Namensgeber des Preises
Kurt Hartwig Siemers (1907-1988), Enkel eines der Universitätsgründungsväter Edmund Siemers, war Schiffsmakler, Bankier und Mäzen. Zeitlebens galt sein Engagement der Wissenschaft. Von 1951 bis 1988 stand Siemers der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung vor.
Zur Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung
Seit 1907 engagiert sich die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung für die Wissenschaften in Hamburg. Als unabhängige gemeinnützige Stiftung fördert sie deren Pflege und Verbreitung in der Hansestadt. Sie vergibt alle zwei Jahre den Kurt-Hartwig-Siemers-Wissenschaftspreis an Wissenschaftlerinnen bzw. Wissenschaftler, die an der Universität Hamburg eine über die Dissertation hinausgehende herausragende wissenschaftliche Leistung erbracht haben. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis, verbunden mit einer Silbermedaille, zeichnet Exzellenz und Spitzenforschung aus. Seit 1970 vergeben, ist dieser Wissenschaftspreis ein gemeinsames Vorhaben mit der Edmund Siemers-Stiftung. Weitere Informationen unter: www.h-w-s.org
Pressekontakt:
Christoforidis PR
Ulrike Christoforidis
Hellkamp 58 | 20255 Hamburg
Tel +49 (0)40 430 96 200| mobil +49 (0)171 95 55 220
info@christoforidis-pr.de
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Bei der Verleihung vor rund 150 Gästen in der Handelskammer Hamburg unterstrich Dr. Ekkehard Nümann, Präsident der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung: "Kant begründet die Verbindung von Vernunft, Freiheit und Menschenwürde. Dass sie für jeden Menschen gilt, ist eine fundamentale Zuschreibung. Dieses Vernunftgesetz zu achten, bildet wirklich das Grundgesetz unserer Gesellschaft. Wir würdigen mit dem Siemers-Preis für Heiko Puls eine hervorragende Interpretation Immanuel Kants. Sie zeigt, was wir diesem Philosophen verdanken."
Dr. Heiko Puls lehrt als Privatdozent Philosophie an der Universität Hamburg. Er arbeitet derzeit an der Neuedition von Kants Werk "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft". In seiner Habilitationsschrift "Sittliches Bewusstsein und Kategorischer Imperativ in Kants 'Grundlegung'" beschäftigte er sich mit Immanuel Kants "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" (1785).
Heiko Puls erläuterte: "Ich habe diesen moralischen Gründungstext der Moderne intensiv analysiert. Darin entwickelt und erläutert Kant seine zentralen Begriffe: den Kategorischen Imperativ, die Freiheit - und ihren Wechselbegriff -, die Autonomie und die menschliche Würde. 'Handle so, dass du die Menschheit, sowohl in deiner Person, als auch in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest.' Der Königsberger Philosoph begründet, dass es etwas an jedem vernünftigen Wesen gibt, was diesem unabsprechbar zukommt. Die Methode, Kant kommentarisch, d.h. akribisch und manchmal auch detektivisch zu lesen, sollte uns - gerade angesichts der ethischen Probleme der Gegenwart -, nicht die zentrale Einsicht vergessen lassen, dass die Vernunft als Eigenschaft eines einzelnen Menschen seine Würde begründet - wie auch seine Zugehörigkeit zum Menschengeschlecht, das vernunftfähig ist. Jeder Mensch fällt unter den Würde-Schutz, das ist eine weitreichende Zuschreibung: Wir alle sollten diese Würde achten."
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Kurt Hartwig Siemers (1907-1988), Enkel eines der Universitätsgründungsväter Edmund Siemers, war Schiffsmakler, Bankier und Mäzen. Zeitlebens galt sein Engagement der Wissenschaft. Von 1951 bis 1988 stand Siemers der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung vor.
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