Schlechte Nachrichten für Boeing
Die Aufsicht werde die Sache sehr sorgfältig prüfen, denn Sicherheit habe bei diesem Flugzeug die absolute Priorität, erklärte der Behördenchef weiter. Damit zerschlägt sich Boeings Hoffnung, seinen am stärksten gefragten Flugzeugtyp und einen seiner wichtigsten Profitbringer noch in diesem Jahr wieder in die Luft zu bekommen. An der Börse sackten die Aktien des Konzerns deutlich ab.
Die Ansage Dicksons kommt indes wenig überraschend, die FAA hatte
Boeings Optimismus, dass der Krisenflieger schnell wieder abheben
darf, bereits Ende November gedämpft. Der Airbus
Boeing hatte im November die Hoffnung geäußert, dass die FAA die Verbesserungen an der 737 Max noch vor dem Jahreswechsel abnickt. Dann wollte der Hersteller im Januar die neuen Trainingspläne für die Piloten entwickeln. In jedem Fall wird es nach der Wiederzulassung mehrere Wochen oder Monate dauern, bis die Fluggesellschaften ihre Maschinen in Betrieb nehmen können. Boeing setzt zunächst vor allem darauf, den Bestseller möglichst schnell wieder ausliefern zu können.
Zu den 737-Max-Kunden zählen in Europa etwa der Billigflieger
Ryanair
Luftfahrtbehörden in aller Welt hatten im März, nach dem zweiten verheerenden Absturz binnen fünf Monaten, ein Startverbot für die 737 Max erlassen. Bei dem Typ handelt es sich um die spritsparende Neuauflage des Mittelstreckenjets Boeing 737. Die für die Max entwickelte Steuerungssoftware MCAS wird für die Abstürze mitverantwortlich gemacht. Boeing will die Mängel mit einem Update beheben. Zwischenzeitlich tauchten aber noch weitere Probleme auf.
FAA-Chef Dickson soll an diesem Mittwoch vor einem Kongressausschuss in den USA aussagen. Dabei soll es auch um Fehler bei der Zulassung des Jets durch die US-Behörde gehen. Ob bei der ursprünglichen 737-Max-Zertifizierung alles mit rechten Dingen zuging, ist in den USA Gegenstand verschiedener Ermittlungen. Boeing wird vorgeworfen, die Unglücksflieger im scharfen Wettbewerb mit Airbus überstürzt auf den Markt gebracht und dabei die Sicherheit vernachlässigt zu haben./hbr/stw/DP/eas
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