Der Streik gegen die Rentenreform in Frankreich, der seit einer Woche den Fernverkehr und den Pariser Nahverkehr größtenteils lahmlegt, könnte sich nach Einschätzung eines Gewerkschaftsvertreters bis Weihnachten ziehen. Es werde keine "Waffenruhe" während der Festtage geben, wenn die Regierung nicht wieder zu Sinnen komme, sagte Laurent Brun vom Gewerkschaftsbund CGT am Donnerstag dem Radio- und Nachrichtensender Franceinfo. Der Streik gehe weiter, weil die Regierung zu stur sei. Der Dialog stehe so lange still, so lange eine Reform verfolgt werde, die niemand haben wolle, sagte Brun.
Gegen die Rentenreform wird in Frankreich seit einer Woche massiv gestreikt und protestiert. Mit der Reform wollen Staatspräsident Emmanuel Macron und die Mitte-Regierung die Zersplitterung in 42 Renten-Einzelsysteme, von denen einige zahlreiche Sonderrechte und Privilegien mit sich bringen, beenden und Menschen auch dazu bringen, länger zu arbeiten.
Eine neue Großdemonstration wird in der Hauptstadt am Donnerstagmittag erwartet. Die Pariser Verkehrsbetriebe RATP und die französische Staatsbahn haben angekündigt, dass ihre Züge weiterhin nur sehr eingeschränkt fahren, zahlreiche Metrostationen bleiben weiter geschlossen./ari/DP/mis
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