Nach der Dekabank hat auch die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) den Weg freigemacht für Gespräche über eine Zusammenarbeit der beiden Frankfurter Institute. Der Vorstand wurde beauftragt zu prüfen, "wie die Stärken beider Häuser in ein leistungsfähiges Zentralinstitut der Sparkassen-Finanzgruppe zusammengeführt werden können", teilte die Helaba am Freitag nach Beratungen von Verwaltungsrat und Trägerversammlung mit. Der Verwaltungsrat der Deka hatte vor einer Woche den dortigen Vorstand damit beauftragt, im Januar Gespräche über eine "vertiefte Zusammenarbeit" mit der Helaba aufzunehmen.
Dekabank und Helaba könnten nach Vorstellung von Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis der Kern eines Zentralinstituts für die öffentlich-rechtliche Gruppe werden. Die Deka ist zu 100 Prozent in Sparkassen-Hand, bei der Helaba gehören das Land Hessen (8,1 Prozent) und der Freistaat Thüringen (4,05 Prozent) zum Kreis der Eigentümer.
Schleweis tritt seit seinem Antritt an der Spitze des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) am 1. Januar 2018 für eine Neuordnung ein. Anfang Oktober 2019 stimmten die Präsidenten der regionalen Sparkassenverbände und die Obleute der Sparkassenvorstände grundsätzlich dafür, die Idee eines Zentralinstituts voranzutreiben.
Vorschläge zu einer Art "Super-Landesbank" für Deutschlands Sparkassen - aktuell sind es noch 379 Institute (Stand 15.9.2019) - gibt es seit Jahren. Derzeit gibt es neben Dekabank und Helaba noch drei weitere große Institute in der Sparkassen-Finanzgruppe: die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), die BayernLB und die gerade erst unter anderem mit Geld des Landes Niedersachsen gerettete NordLB. Im Lager der Genossenschaftsbanken ist die Zentralisierung nach mehreren erfolglosen Anläufen inzwischen geschafft: Die DZ Bank agiert als Zentralinstitut für Deutschlands Volks- und Raiffeisenbanken./ben/ceb/DP/eas
AXC0244 2019-12-13/14:42