FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Lufthansa AG prüft für ihre Kernairline Lufthansa die Gründung einer eigenständigen Tochter unter dem Dach einer Stiftung. Ein Lufthansa-Sprecher bestätigte, dass dieses Thema von Konzernchef Carsten Spohr bei einer Mitarbeiterveranstaltung angesprochen worden ist. Das Nachrichtenmagazin Spiegel hatte zuerst darüber berichtet.
Hintergrund der Überlegungen ist demnach, dass nach europäischem Recht Fluggesellschaften mindestens zur Hälfte Eigentümern aus der EU gehören müssen, um ihre Verkehrsrechte nicht zu verlieren. Eine Stiftung würde der Lufthansa die Chance eröffnen, davon unabhängiger zu werden, sagte der Sprecher weiter. Denn unter deren Dach würde die Airline diese Rechte nicht verlieren, wenn die Beteiligung ausländischer Investoren an dem Mutterkonzern über die 50-Prozent-Schwelle steigt.
Eine Stiftung sei dafür eine branchenübliche Struktur und werde unter anderem bereits bei der Tochter Austrian und bei Wettbewerbern angewendet. Der Konzern prüfe derzeit die damit verbundenen steuerlichen und rechtlichen Fragestellungen, sagte der Sprecher weiter. Zum Zeithorizont für die mögliche Umsetzung solcher Pläne könne er keine Aussagen machen.
Laut dem Spiegel würde Spohr die Pläne gerne spätestens auf der Hauptversammlung im Mai 2022 offiziell besiegeln lassen.
Vor zwei Tagen hatte die Deutsche Lufthansa bei der Bestellung von Patrick Staudacher zum CFO & Head of Business Development von Lufthansa Airline mitgeteilt, dies geschehe vor dem Hintergrund einer geplanten rechtlichen Verselbständigung der Fluggesellschaft.
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December 13, 2019 12:00 ET (17:00 GMT)
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