Die weichende Brexit-Unsicherheit nach dem Wahlausgang in Großbritannien und die Teil-Einigung im US-chinesischen Handelskonflikt haben die europäischen Börsen am Freitag teils deutlich angeschoben. Zum Handelsschluss hin aber ließ der Schwung wieder nach.
Teil der Vereinbarung im Handelskonflikt ist die Aussetzung einer neuen Runde von US-Strafzöllen auf chinesische Waren, die am Wochenende hätten in Kraft treten sollen. Die USA hätten sich auch verpflichtet, bereits verhängte Zölle teilweise zurückzunehmen, sagte Chinas Vize-Handelsminister Wang Shouwen. Die Aussicht auf den Deal hatte den Startschuss für die Kursrally am Vormittag gegeben.
Der EuroStoxx 50
In Paris legte der Cac-40
Der klare Wahlsieg für Großbritanniens Premier Boris Johnson und seine konservative Partei ist nach Ansicht deutscher Experten eine gute Nachricht für die Kapitalmärkte. "Das Randrisiko eines 'harten Brexits' ist vom Tisch", sagte der Chefökonom des Vermögensverwalters Union Investment, Jörg Zeuner. "Immerhin wird die hohe Unsicherheit erheblich vermindert", sagte auch Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken.
Die Ökonomen sehen allerdings weiter unsichere Zeiten auf die Märkte zukommen. Denn auch nach dem Brexit stehen der EU und Großbritannien komplexe Verhandlungen unter anderem zu einem Freihandelsabkommen bevor. Stefan Große, Ökonom bei der NordLB, geht davon aus, dass die Verhandlungen Jahre dauern werden. Diese Meinung teilt auch Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank: "Man mag es sich kaum vorstellen, doch die Verhandlungen über die zukünftigen Beziehungen werden vermutlich noch komplexer als die bisherigen zum EU-Austritt."
Und auch wenn die durch die Wahl gewonnene Klarheit sich erstmal positiv auswirkt, ist der Brexit aus wirtschaftlicher Sicht den Ökonomen zufolge ein Irrweg. "Die Briten werden einen hohen wirtschaftlichen und politischen Preis für ihre scheinbare Unabhängigkeit bezahlen", sagte Stefan Große von der NordLB.
Allgemein wurden europaweit stark konjunkturabhängige Werte wie etwa
der Autosektor
Bester Sektor in Europa waren die Reise- und Freizeitwerte
Banken
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