Der Großhandelsverband BGA hat die Politik aufgefordert, auf Konjunkturprogramme zu verzichten. Zwar fehle es aktuell zweifelsohne an Schwung in der deutschen Wirtschaft, teilte der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) am Montag in Berlin mit. Allerdings: "Die Ursachen sind vielfältig und lassen sich daher nicht mit Strohfeuerprogrammen beheben." Investitionsbremse Nummer Eins sei nicht das fehlende Geld, sondern lange Planungs- und Genehmigungszeiträume sowie Kapazitätsengpässe.
Die Stimmung bei den Großhändlern habe sich zwar leicht gebessert, sei aber noch lange nicht gut. Umsätze und Erträge im industrienahen Teil des Großhandels gingen zurück, Kapazitätsauslastung und Auftragslage entwickelten sich ebenfalls wenig befriedigend. "Dementsprechend beabsichtigen die Großhändler, Investitionen zurückzufahren, und auch die Neigung zum Beschäftigungsaufbau lässt nach", hieß es vom Verband.
Der BGA erwartet für den Großhandel im laufenden Jahr einen realen - also preisbereinigten - Umsatzanstieg von 1,4 Prozent. 2020 soll das Wachstum noch bei 1,0 Prozent liegen. Laut BGA ist der Großhandel ein wichtiger Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland./sax/DP/mis
AXC0152 2019-12-16/12:01