Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Preisdruck in der Eurozone hat im November spürbar angezogen. Die jährliche Inflationsrate stieg von 0,7 auf 1,0 Prozent. Der Hauptgrund dafür ist allerdings ein statistischer Effekt in Deutschland. Die Statistikbehörde Eurostat bestätigte damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 29. November. Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, stieg im November ebenfalls merklich. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) kletterte von 1,1 auf 1,3 Prozent. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend.
Binnen Monatsfrist sanken die Verbraucherpreise im November in der Gesamtrate um 0,3 Prozent, in der Kernrate gab es einen Rückgang um 0,5 Prozent. Die vorläufigen Daten wurden damit - wie von Volkswirten erwartet - bestätigt.
Der Anstieg der Jahresraten lag vor allem an einem statistischen Effekt. Eine veränderte Erfassung der deutschen Pauschalreisepreise, die die Inflation bisher gemindert hat, wirkt nunmehr inflationserhöhend. Im Dezember dürfte der Effekt entfallen. Insofern handelt es sich um keine fundamentale Änderung des Preisumfelds.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/apo/ros
(END) Dow Jones Newswires
December 18, 2019 05:00 ET (10:00 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.