Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich über den Ausbau der Windenergie besorgt gezeigt und bis zum März eine Verständigung mit den Ministerpräsidenten für schnellere Genehmigungen in Aussicht gestellt. "Man kann nicht zufrieden sein im Augenblick", sagte Merkel während der Regierungsbefragung im Bundestag.
Die große Koalition wolle die Windenergie ausbauen und den Anteil der erneuerbaren Energien auf 65 Prozent der Stromerzeugung bis 2030 steigern, so Merkel. Dazu seien Schätzungen gemacht worden, dass Deutschland 69 bis 71 Gigawatt Windenergie generiert werden müsste. Die Diskussionen um die Abstandsregelung von 1.000 Meter von neuen Windrädern und Wohngebieten seien allerdings nicht der einzige Grund für den schleppenden Ausbau. Die norddeutschen Ministerpräsidenten hätten in einem Brandbrief an die Bundeskanzlerin auf andere Probleme hingewiesen.
"Wir haben uns verabredet, dass wir bis März die gesamten Fragen Genehmigungen, festgestellte Gebiete, Abstandregelungen und so weiter miteinander diskutieren wollen, auch die Ausschreibungsmodalitäten, um dann einen Weg zu finden, schneller wieder Genehmigungen zu bekommen und damit auch die Ausschreibungen zu verbessern", sagte Merkel.
Die Ministerpräsidenten aus Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachen und Schleswig-Holstein hatten in ihrem Schreiben ihre Sorge um die Zukunft der Windkraftbranche zum Ausdruck gebracht. Vergangenen Monat haben zudem zahlreiche Spitzenverbände der Wirtschaft vor einem Einbruch der Windenergie an Land gewarnt. Mit den geplanten Mindestabständen werde der Ausbau in Deutschland auf lange Zeit massiv erschwert, unter Umständen sogar zum Erliegen kommen, heißt es in einem Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.
Wirtschaftsverbände haben angemahnt, dass es in Deutschland ausreichend Flächen brauche, um den Ausbau der Windenergie an Land und damit die Klimaziele 2030 zu erreichen.
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December 18, 2019 07:46 ET (12:46 GMT)
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