Die britische Zentralbank hält weiter an ihrer lockeren Geldpolitik fest. Wie die Bank of England am Donnerstag in London nach ihrer Zinssitzung mitteilte, beträgt der Leitzins unverändert 0,75 Prozent. Analysten hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Auf dem aktuellen Niveau liegt der Leitzins seit Sommer 2018, als ihn die Zentralbank um 0,25 Prozentpunkte abgehoben hatten.
Die Notenbank hält seit längerem still, weil der EU-Austritt Großbritanniens noch nicht vollzogen ist. Nach dem jüngsten Wahlsieg der konservativen Partei, die einen raschen Brexit versprochen hat, scheint einem Ausstieg Ende Januar nichts mehr im Weg zu stehen. Dennoch sei es zu früh für eine Beurteilung, wie sich der Wahlausgang auf die Wirtschaftsstimmung auswirke, kommentierte die Notenbank.
Die sich an den Brexit anschließenden Verhandlungen über ein neues Handelsabkommen mit der Europäischen Union stellen einen weiteren Unsicherheitsfaktor dar. Diese Verhandlungen sollen bereits Ende 2020 abgeschlossen sein, was als sehr knapp bemessen gilt. Nach wie vor signalisiert die Notenbank, dass die Leitzinsen nach dem Brexit sowohl steigen als auch fallen könnten.
Die Zinsentscheidung der Notenbank fiel nicht einstimmig. Wie bereits auf der vorhergehenden Sitzung sprachen sich im neunköpfigen geldpolitischen Komitee die Zentralbanker Michael Saunders und Jonathan Haskel für eine sofortige Zinssenkung aus. Wegen des geringen Spielraums, den die Notenbank in Anbetracht des niedrigen Zinsniveaus habe, empfehle sich eine zeitnahe Reaktion auf wirtschaftliche Risiken, lautet ihre Begründung./bgf/jsl/fba
AXC0186 2019-12-19/14:02