BERLIN (Dow Jones)--Im Gaskonflikt zwischen Russland und der Ukraine ist bei einem Treffen der Energieminister in Berlin eine Einigung erzielt worden. "Wir haben eine grundsätzliche Vereinbarung zu allen Hauptpunkten erreicht", erklärte EU-Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic am Abend im Anschluss an die trilateralen Gespräche. Dies seien "sehr gute und sehr positive Nachrichten für Europa, für Russland, für die Ukraine, für die Gasmärkte und für die Bürger in allen Ländern".
Sefcovic betonte, er könne noch keine Details bekanntgeben. Das Abkommen werde am Freitag noch in Kiew und Moskau diskutiert und abgesegnet. "Dann werden wir zur formellen Unterzeichnung kommen." Er dankte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für ihre Unterstützung und die "konstruktive Atmosphäre", die sie beim Ukraine-Gipfel in Paris in der vergangenen Woche geschaffen habe. Der russische Energieminister Alexander Novak sprach von Fortschritten in den Verhandlungen und "sehr produktiver Arbeit". Es liege nun ein Entwurf für ein Protokoll vor, das nahezu fertig sei.
An dem Gespräch waren neben Novak auch sein ukrainischer Amtskollege Oleksiy Orzhel und Bundesenergieminister Peter Altmaier (CDU) beteiligt. Altmaier und der EU-Kommissionsvize hatten sich am Morgen auch zu einem bilateralen Gespräch getroffen.
In dem Konflikt geht es um den Transit von russischem Gas durch die Ukraine nach Deutschland und in andere EU-Staaten. Der Liefervertrag zwischen dem russischen Konzern Gazprom und der ukrainischen Naftogaz läuft zum Jahresende aus. Beide Seiten streiten sich teils auch vor internationalen Gerichten. Ein Angebot Moskaus, den Liefervertrag um ein Jahr zu verlängern, hatte Naftogaz zurückgewiesen. Die Ukraine hatte vor allem auf einen langfristigen Gasliefervertrag gepocht. Die EU-Kommission hatte zuvor mitgeteilt, ein neuer Vertrag müsse sowohl die Dauer, das Volumen als auch den Preis des Gastransits regeln.
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December 19, 2019 15:42 ET (20:42 GMT)
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