Radioaktive Abfälle aus einer britischen Wiederaufarbeitungsanlage dürfen im südhessischen Zwischenlager Biblis aufbewahrt werden. "Der Betreiber des Zwischenlagers, die Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) mbH, hat die dafür notwendigen atomrechtlichen Sicherheitsanforderungen erfüllt", erklärte das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) am Montag. Um die sechs Behälter mit Abfällen im britischen Sellafield zurücknehmen, fehle noch eine Transportgenehmigung.
Deutsche Energieversorger ließen bis 2005 ihre Brennelemente in Großbritannien und Frankreich aufarbeiten. Die dabei entstandenen flüssigen Abfälle wurden in Glas geschmolzen und nach und nach zurück transportiert. Die meisten landeten im Zwischenlager Gorleben in Niedersachsen. Doch seit 2013 müssen die verbliebenen Abfälle in Zwischenlagern an den Standorten der Kernkraftwerke aufbewahrt werden
- auch in Biblis, wo das Kraftwerk stillgelegt wurde.
"Mit der Aufbewahrung der verglasten radioaktiven Abfälle am Standort Biblis wird die bereits genehmigte Zahl an Behältern dort nicht ausgeschöpft", teilte das Bundesamt mit. In dem Zwischenlager sei die Aufbewahrung von maximal 135 Behältern mit hochradioaktiven Abfällen gestattet. Inklusive der neuen Behälter mit den verglasten Abfällen würden dort 27 Behälter weniger stehen als ursprünglich geplant.
Für den Rücktransport der Abfälle von Großbritannien nach Südhessen hat laut Bundesamt eine Transportfirma bereits einen Antrag gestellt. Das Verfahren sei weit fortgeschritten, es fehlten allerdings noch Nachweise für die Einhaltung der Sicherheitsanforderungen./geh/DP/mis
AXC0128 2019-12-23/13:19