Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Das Biotechnologie-Unternehmen Qiagen will sich nicht übernehmen lassen. Wie der im TecDAX und MDAX gelistete Konzern mitteilte, sei die Gesellschaft nach Prüfung potenzieller strategischer Alternativen zu dem Schluss gekommen, "dass die eigenständige Durchführung ihrer aktuellen Planungen die beste Möglichkeit zur Steigerung des künftigen Wertpotenzials darstellt". Der in den USA notierte Titel des Unternehmens brach am Dienstag im nachbörslichen US-Handel um knapp 28 Prozent ein. Qiagen hatte Mitte November angekündigt, Gespräche mit Interessenten zu führen und dementsprechend strategische Alternativen zu prüfen. Diese seien jedoch nicht überzeugend gewesen, so das Unternehmen. Es sei daher beschlossen worden, alle Gespräche dieser Art zu beenden.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 17:00 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
Keine Auktionen angekündigt.
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 13.374,50 0,57 S&P-500-Future 3.246,75 0,21 Nikkei-225 23.837,72 -0,36 Schanghai-Composite 3.014,87 0,25 +/- Ticks Bund -Future 171,67% +20 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 13.300,98 -0,13 (Montag) DAX-Future 13.287,00 -0,17 (Montag) XDAX 13.288,77 -0,12 (Montag) MDAX 28.545,29 0,37 (Montag) TecDAX 3.057,55 0,22 (Montag) EuroStoxx50 3.774,39 -0,06 (Dienstag) Stoxx50 3.429,74 0,02 (Dienstag) Dow-Jones 28.621,39 0,37 S&P-500-Index 3.239,91 0,51 Nasdaq-Comp. 9.022,39 0,78 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 171,47% -11 (Montag)
FINANZMÄRKTE
EUROPA (Montag/Dienstag)
Ausblick: Die Aktienmärkte werden am Freitag deutlich im Plus erwartet. Zum einen überzeugen die Vorgaben der Wall Street, an der auch an Weihnachten gehandelt wurde. Dort stiegen alle drei Leitindizes auf Rekordhochs, der Nasdaq-Composite überschritt erstmals in seiner Geschichte die Marke von 9.000 Punkten. Damit dürften auch die Technologiewerte aus Europa zu den Gewinnern zählen. Für positive Stimmung sorgen zum anderen die Aussichten auf einen baldigen Abschluss des Teil-Handelsabkommens zwischen den USA und China sowie gute US-Einzelhandelsdaten aus dem Weihnachtsgeschäft. Ob es sich um die Jahresendrally handelt oder aber erste Käufe mit Blick auf das kommende Jahr getätigt werden, ist nicht eindeutig zu bestimmen. Fakt ist allerdings, dass weiterhin viel Liquidität am Markt ist, die angelegt werden will. Anders ist kaum zu erklären, dass am Brückentag in Deutschland sowohl Aktien, Anleihen wie auch Gold im Plus notieren.
Rückblick: Kaum verändert - An Heiligabend (Dienstag) waren nur wenige europäische Börsen geöffnet, in der Regel zu verkürzten Sitzungen. Entsprechend ruhig verlief der Handel. Der Euro-Stoxx-50 schloss kaum verändert, ebenso der Pariser Leitindex CAC-40, der IBEX-35 in Madrid und der Amsterdamer AEX. In London stieg der FTSE-100 um 0,1 Prozent.
Auch am Montag hatten die Börsen mehr oder weniger auf der Stelle getreten. Das Geschäft konzentrierte sich laut Händlern auf wenige ausgewählte Einzelwerte. Der Stoxx-Banken-Index fiel um 0,8 Prozent. "Einerseits bleibt die Lage angesichts der Minuszinsen für die Branche schwierig, andererseits verkaufen Anleger nun Bankentitel vor dem Jahresende", sagte ein Händler. Trotz der jüngsten Erholungen lägen viele Bankenwerte bei der Jahresentwicklung immer noch leicht im Minus - und das bei einem herausragenden Plus am Gesamtmarkt. Der Stoxx-Index der Öltitel erholte sich dagegen um weitere 0,5 Prozent, auch weil die Ölpreise ebenfalls weiter leicht auf Erholungskurs lagen.
DAX/MDAX/TECDAX (Montag)
Knapp behauptet - Für die Bayer-Aktie ging es 2,9 Prozent nach oben, nachdem die US-Umweltschutzbehörde (EPA) dem Chemiekonzern den Rücken gestärkt hatte. Die Behörde hatte bei Gericht Unterlagen eingereicht, die das Argument von Bayer unterstützten, dass Glyphosat kein Krebsrisiko darstelle. Auf der anderen Seite fielen Deutsche Bank um 2,3 Prozent, und in der zweiten Reihe gerieten Commerzbank mit 2,7 Prozent Minus ebenfalls unter Druck. Händler sprachen von "bilanzkosmetisch" motivierten Verkäufen vor dem Jahresende. Lufthansa gaben 1,3 Prozent ab. Nach den Feiertagen drohen neue Streiks des Kabinenpersonals, nachdem die Gewerkschaft Ufo die Schlichtung für gescheitert erklärt hatte. Eine Gewinnwarnung drückte Koenig & Bauer um 8,8 Prozent. Dagegen stiegen Amadeus Fire um 4,4 Prozent und markierten Allzeithochs. Weiter stützend wirkte der Kauf von Comcave. Der MDAX profitierte unter anderem von starken Aufschlägen der Indexneulinge Teamviewer und Varta.
XETRA-NACHBÖRSE (Montag)
BMW stachen ins Auge, die wegen einer SEC-Untersuchung um 1,5 Prozent nachgaben. Dabei geht es offenbar um Verkaufspraktiken des Konzerns, nähere Informationen lagen nicht vor. Pennystock Euromicron sackten um 45 Prozent auf 6 Cent ab. Das Unternehmen geht in das Insolvenzverfahren.
USA / WALL STREET
Etwas fester - Für positive Stimmung sorgten die Aussichten auf einen baldigen Abschluss des Teil-Handelsabkommens zwischen den USA und China sowie gute US-Handelsdaten aus dem Weihnachtsgeschäft. Alle drei Leitindizes erreichten Rekordhochs, der Nasdaq-Composite stieg erstmals in seiner Geschichte über 9.000 Punkte. Die Aktie von Qiagen, die auch im deutschen TecDAX und MDAX gelistet ist, brach um knapp 21 Prozent ein. Das in den Niederlanden ansässige Biotechnologie-Unternehmen will sich nicht übernehmen lassen. Amazon verteuerten sich um 4,4 Prozent. Der Onlinehändler berichtete über eine Rekordsaison vor Weihnachten. Andere Einzelhandelswerte profitierten von der Hoffnung auf ein ebenfalls gutes Weihnachtsgeschäft. Urban Outfitters kletterten um 3,7 Prozent und Macy's um 2,6 Prozent. Zu den gesuchten Schwergewichten gehörten auch Apple, die um 2 Prozent zulegten.
Anleihen gaben zunächst nach, doch nachdem eine Auktion siebenjähriger Papiere auf gute Nachfrage gestoßen war, erholten sich die Notierungen. Leicht steigende Kurse drückten die Zehnjahresrendite um 0,3 Basispunkte auf 1,90 Prozent.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Do, 22.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1121 +0,2% 1,1096 1,1102 -3,0% EUR/JPY 121,76 +0,1% 120,87 121,72 -3,2% EUR/CHF 1,0898 +0,1% 1,1025 1,0895 -3,2% EUR/GBR 0,8558 +0,3% 0,8975 0,8540 -4,9% USD/JPY 109,50 -0,1% 107,74 109,64 -0,1% GBP/USD 1,2995 -0,0% 1,2500 1,3000 +1,8% USD/CNH 6,9974 +0,1% 6,9930 6,9919 +1,9% Bitcoin BTC/USD 7.183,76 -0,08 8.578,75 7.219,01 +93,1%
Am Devisenmarkt stieg der Euro etwas gegen den Dollar und notierte über 1,11. Am Freitagmorgen setzt sich diese Bewegung fort - der Dollar neigt im asiatisch geprägten Geschäft ganz allgemein zur Schwäche. Konkrete Gründe können Händler nicht nennen. Im ablaufenden Monat zählten Rohstoffwährungen zu den klaren Siegern, so kletterte der neuseeländische Dollar zum US-Pendant um knapp 4 Prozent. Laut BNZ-Analysten wurde der "Kiwi" von sinkenden Spekulationen auf weitere geldpolitische Lockerungen gestützt.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,82 61,68 +0,2% 0,14 +27,2% Brent/ICE 67,99 67,92 +0,1% 0,07 +22,8%
Die Ölpreise zeigten sich fester. Am Dienstag hatten Daten des American Petroleum Institute einen unerwartet starken Rückgang der Rohöllagerbestände ausgewiesen. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI stieg um 0,9 Prozent auf 61,64 Dollar, Brent legte um 1 Prozent zu auf 67,85 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.510,53 1.510,80 -0,0% -0,27 +17,8% Silber (Spot) 17,83 17,90 -0,4% -0,07 +15,0% Platin (Spot) 949,20 946,85 +0,2% +2,35 +19,2% Kupfer-Future 2,84 2,85 -0,1% -0,00 +7,2%
An den Märkten stach der Goldpreis ins Auge. Seit Montag hat er kräftig zugelegt und setzte den Anstieg auch am Donnerstag fort, an dem er bereits im frühen Geschäft über 1.500 Dollar sprang. Teilnehmer sagten, es gingen noch immer Zweifel um, ob der chinesisch-amerikanische Deal demnächst über die Bühne gehe. Sollte dies der Fall sein, werde Gold zurückkommen, vermutet Chefmarktanalyst Chintan Karnani von Insignia Consultants. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,8 Prozent auf 1.511 Dollar. Noch im Montagstief stand der Preis bei 1.478 Dollar.
MELDUNGEN SEIT MONTAG, 23. DEZEMBER, 17.30 UHR
KONJUNKTUR USA
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe -13.000 auf 222.000 (PROG: 220.000)
BANK OF JAPAN
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December 27, 2019 01:35 ET (06:35 GMT)
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