DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die chinesischen Industrieunternehmen haben im November so viel verdient wie zuletzt vor acht Monaten. Die Gewinne stiegen im vergangenen Monat auf Jahressicht um durchschnittlich 5,4 Prozent, nachdem im Oktober ein Rückgang um 9,9 Prozent verzeichnet worden war. Diese Entwicklung zeigt, dass Maßnahmen der Regierung Wirkung zeigen. Im Zeitraum Januar bis November gingen die Industriegewinne jedoch um 2,1 Prozent zurück, wie das chinesische Nationale Statistikbüro am Freitag weiter mitteilte. Dabei schrumpften die Gewinne der staatlichen Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr um 11,2 Prozent, während private Unternehmen in diesem Zeitraum Zuwächse von 6,5 Prozent verbuchten.
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 17:00 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 3.248,25 +0,12% Nikkei-225 23.837,72 -0,36% Hang-Seng-Index 28.186,55 +1,16% Kospi 2.204,21 +0,29% Shanghai-Composite 3.012,71 +0,18% S&P/ASX 200 6.821,70 +0,40%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
An den Börsen in Ostasien und Australien überwiegen am Freitag die positiven Vorzeichen, nachdem die Wall Street am Vorabend neue Allzeithochs erreicht hat. Stützend wirkten gute Nachrichten zum Einzelhandel in den USA, der rekordhohe Umsätze im Weihnachtsgeschäft vermeldet hatte. Das Hauptaugenmerk der Marktteilnehmer liegt jedoch auf dem endgültigen Abschluss eines "Phase-1"-Handelsabkommens zwischen den USA und China und ermutigenden Aussagen beider Seiten dazu. Daneben haben die Daten zu den Gewinnen der chinesischen Industrie überzeugt. Schwächere japanische Konjunkturdaten bremsen derweil die Tokioter Börse. Unter den Einzelwerten gewinnen in Seoul Samsung nach einem positiven Analystenkommentar 2 Prozent. Die Analysten von Mirae Asset Daewoo haben die Gewinnschätzungen und das Kursziel für Samsung erhöht haben. Sie vermuten, dass Samsung höhere Preise für Chips und höhere Umsätze mit faltbaren Smartphones erzielen wird.
US-NACHBÖRSE
Die Tesla-Aktie baute ihre Gewinne etwas aus, nachdem sie schon im regulären Handel auf einem Rekordhoch geschlossen hatte. Die Titel stiegen im nachbörslichen Handel um weitere 0,1 Prozent. Der Elektroautobauer hat von chinesischen Geldgebern die Zusage für Kredite in Höhe von insgesamt 1,6 Milliarden Dollar zum Bau einer Fabrik in Schanghai erhalten.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 28.621,39 0,37 105,94 22,69 S&P-500 3.239,91 0,51 16,53 29,24 Nasdaq-Comp. 9.022,39 0,78 69,51 35,98 Nasdaq-100 8.778,31 0,91 78,81 38,68 Donnerstag Dienstag Umsatz NYSE (Aktien) 542 Mio 314 Mio Gewinner 1.791 1.635 Verlierer 1.124 1.220 Unverändert 102 132
Etwas fester - Für positive Stimmung sorgten die Aussichten auf einen baldigen endgültigen Abschluss des Teil-Handelsabkommens zwischen den USA und China sowie gute US-Handelsdaten aus dem Weihnachtsgeschäft. Alle drei Leitindizes erreichten Rekordhochs, der Nasdaq-Composite stieg erstmals in seiner Geschichte über 9.000 Punkte. Die Aktie von Qiagen, die auch im deutschen TecDAX und MDAX gelistet ist, brach um knapp 21 Prozent ein. Das in den Niederlanden ansässige Biotech-Unternehmen will sich nicht übernehmen lassen. Amazon verteuerten sich um 4,4 Prozent. Der Onlinehändler berichtete über eine Rekordsaison vor Weihnachten. Andere Einzelhandelswerte profitierten von der Hoffnung auf ein ebenfalls gutes Weihnachtsgeschäft. Urban Outfitters kletterten um 3,7 Prozent und Macy's um 2,6 Prozent. Zu den gesuchten Schwergewichten gehörten auch Apple, die um 2 Prozent zulegten.
US-ANLEIHEN
2 Jahre 1,63 0,4 1,63 42,7 5 Jahre 1,72 0,5 1,71 -20,7 7 Jahre 1,82 -1,1 1,83 -42,9 10 Jahre 1,90 -0,3 1,90 -54,7 30 Jahre 2,32 -1,2 2,33 -74,8
Anleihen gaben zunächst nach, doch nachdem eine Auktion siebenjähriger Papiere auf gute Nachfrage stieß, erholten sich die Notierungen. Leicht steigende Kurse drückten die Zehnjahresrendite um 0,3 Basispunkte auf 1,90 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 8:50 Uhr % YTD EUR/USD 1,1119 +0,2% 1,1096 1,1086 -3,0% EUR/JPY 121,75 +0,1% 121,59 121,26 -3,2% EUR/GBP 0,8545 +0,1% 0,8535 0,8571 -5,1% GBP/USD 1,3011 +0,1% 1,2997 1,2933 +2,1% USD/JPY 109,50 -0,1% 109,58 109,39 -0,2% USD/KRW 1160,61 -0,2% 1163,20 1161,87 +4,2% USD/CNY 6,9978 +0,0% 6,9965 7,0060 +1,7% USD/CNH 6,9950 +0,0% 6,9930 7,0057 +1,8% USD/HKD 7,7869 -0,0% 7,7872 7,7863 -0,6% AUD/USD 0,6952 +0,1% 0,6942 0,6921 -1,3% NZD/USD 0,6673 +0,1% 0,6668 0,6628 -0,6% Bitcoin BTC/USD 7.181,01 -0,1% 7.189,26 7.264,26 +93,1%
Am Devisenmarkt stieg der Euro etwas gegen den Dollar und notierte über 1,11.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,80 61,68 +0,2% 0,12 +27,1% Brent/ICE 67,99 67,92 +0,1% 0,07 +22,8%
Die Ölpreise zeigten sich fester. Am Dienstag hatten Daten des American Petroleum Institute einen unerwartet starken Rückgang der Rohöllagerbestände ausgewiesen. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI stieg um 0,9 Prozent auf 61,64 Dollar, Brent legte um 1 Prozent zu auf 67,85 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.508,23 1.510,80 -0,2% -2,57 +17,6% Silber (Spot) 17,80 17,90 -0,5% -0,10 +14,9% Platin (Spot) 945,45 946,85 -0,1% -1,40 +18,7% Kupfer-Future 2,84 2,85 -0,1% -0,00 +7,2%
An den Märkten stach der Goldpreis ins Auge. Seit Montag hat er kräftig zugelegt und setzte den Anstieg auch am Donnerstag fort, an dem er bereits im frühen Geschäft über 1.500 Dollar sprang. Teilnehmer sagten, es gingen noch immer Zweifel um, ob der chinesisch-amerikanische Deal demnächst über die Bühne geht. Sollte dies der Fall sein, werde Gold zurückkommen, vermutet Chefmarktanalyst Chintan Karnani von Insignia Consultants. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,8 Prozent auf 1.511 Dollar. Noch im Montagstief stand der Preis bei 1.478 Dollar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
ATOMSTREIT NORDKOREA
China, Japan und Südkorea haben ihre Unterstützung für die Atomgespräche zwischen den USA und Nordkorea zugesagt. Die Denuklearisierung Nordkoreas und ein "dauerhafter Frieden in Ostasien" seien ein gemeinsames Ziel der drei Länder, sagte der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang nach einem Gipfeltreffen mit den Staats- und Regierungschefs Südkoreas und Japans. Japan und Südkorea riefen zur zügigen Wiederaufnahme der festgefahrenen Atomverhandlungen auf.
POLITIK IRAK
irakische Präsident Barham Saleh hat mit Rücktritt gedroht. Er sei nicht bereit, den schiitischen Kandidaten Assaad al-Aidani mit der Regierungsbildung zu beauftragen, erklärte Saleh am Donnerstag in einem Schreiben an das Parlament. Er fühle sich für die Einheit und Unabhängigkeit des Landes verantwortlich. Al-Aidani wird weithin als Kandidat des Nachbarlandes Iran angesehen.
ERDBEBEN IRAN
In der Nähe des iranischen Atomkraftwerks Buschehr hat es am frühen Freitagmorgen ein Erdbeben der Stärke 5,1 gegeben. Das teilte die US-Behörde Geological Survey mit. Nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Isna erschütterte das Beben Ortschaften, die etwa 45 Kilometer östlich der Nuklearanlage liegen. Angaben zu möglichen Schäden lägen noch nicht vor.
MARINE-MANÖVER CHINA / RUSSLAND / IRAN
China, Russland und der Iran beginnen am Freitag ein gemeinsames Marine-Manöver im Golf von Oman. Die viertägige Übung diene dazu, den "Austausch und die Zusammenarbeit" zwischen den Seestreitkräften der drei Länder zu vertiefen, sagte ein Sprecher des chinesische Verteidigungsministeriums. Angaben dazu, wie viele Soldaten und Schiffe insgesamt beteiligt sind, machte er nicht.
DEMONSTRATIONEN HONGKONG
Regierungskritische Demonstranten und Sicherheitskräfte haben sich über die Weihnachtsfeiertage in Hongkong gewaltsame Auseinandersetzungen geliefert. Am Donnerstag zogen Anhänger der Demokratie-Bewegung erneut durch mehrere Einkaufszentren in der chinesischen Sonderverwaltungszone. Die Polizei setzte Pfefferspray ein und nahm mehrere Demonstranten fest.
INDUSTRIEPRODUKTION JAPAN
Die japanische Industrieproduktion sank im November auf Monatssicht um 4,5 Prozent. Volkswirte hatten den Rückgang auf 1,2 Prozent geschätzt.
EINZELHANDELSUMSATZ JAPAN
Der Umsatz im japanischen Einzelhandel ging im November verglichen mit dem Vorjahr um 2,1 Prozent zurück. Die Supermärkte des Landes verbuchten einen Umsatzrückgang um 1,8 Prozent.
KONJUNKTUR USA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 27, 2019 01:57 ET (06:57 GMT)
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 21. Dezember abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 13.000 auf 222.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 220.000 vorhergesagt.
ROHÖLVORRÄTE USA
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 7,9 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. Die Benzinbestände erhöhten sich um 0,6 Millionen Barrel nach plus 5,6 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Freitag veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 2,1 Millionen und bei Benzin ein Plus von 1,3 Millionen Barrel.
GELDPOLITIK JAPAN
Die Mehrheit der Mitglieder des geldpolitischen Rats der japanischen Notenbank (BoJ) hält eine Fortsetzung der akkommodierenden Geldpolitik für notwendig. Dabei müssten die Entwicklung von Wirtschaftsaktivität und Preisen ebenso berücksichtigt werden wie die Entwicklung der Zinsen, damit die positive Produktionslücke so lange wie möglich fortbestehe, geht aus dem Protokoll der BoJ-Sitzung vom 30. und 31. Oktober weiter hervor.
GELDPOLITIK CHINA
China erwägt die Senkung der Mindestreserveanforderungen für die Banken des Landes. Damit solle die Kreditvergabe an kleinere Unternehmen erleichtert werden, sagte der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang.
BOEING
J. Michael Luttig, leitender Berater des Vorstands geht zum Ende dieses Jahres in den Ruhestand. Luttig war von 2006 bis Mai 2019 als Boeings General Adviser tätig, bevor er seine derzeitigen Aufgaben übernahm, teilte Boeing mit. Er habe "rechtliche Angelegenheiten im Zusammenhang mit den Unfällen des Lion Air Fluges 610 und des Ethiopian Airlines Fluges 302 geleitet und den Vorstand in strategischen Fragen beraten".
TIFFANY
hat im Weihnachtsgeschäft von ausgabefreudigen Chinesen profitiert. Das China-Geschäft trug maßgeblich dazu bei, dass Tiffany seine globalen Umsätze im Zeitraum vom 1. November bis Heiligabend nach vorläufigen Zahlen um 1 bis 3 Prozent zum Vorjahr steigern konnte. Schlechter habe man dagegen in Hongkong und Japan abgeschnitten. Den Rückgang in Japan um 9 bis 11 Prozent begründete der CEO mit der jüngsten Anhebung der Verbrauchssteuern. In der Region Americas stiegen die Erlöse um 2 bis 4 Prozent, in Europa um 3 bis 5 Prozent und in der Region Asien-Pazifik um 5 bis 7 Prozent.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/cln
(END) Dow Jones Newswires
December 27, 2019 01:57 ET (06:57 GMT)
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