Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
STEUERREFORM - Der Chef der Wirtschaftsweisen, Christoph Schmidt, fordert eine schnelle Senkung der Unternehmensteuern. Der Wettbewerb habe sich verschärft, "das sollte die Bundesregierung endlich ernst nehmen", sagte Schmidt dem Handelsblatt. "Ich hielte es gerade in der derzeitigen konjunkturellen Flaute für sinnvoll, zügig eine Unternehmensteuerreform anzugehen, um die Position deutscher Unternehmen im internationalen Wettbewerb zu stärken." (Handelsblatt S. 8)
GRUNDRENTE - Bei der Grundrente sind neue Unstimmigkeiten zwischen den Koalitionspartnern nicht ausgeschlossen. Gerade die gesetzliche Umsetzung bereitet Fachleuten Sorgen. (FAZ S. 15)
ELEKTROAUTOS - Elektroautos fahren nicht nur ökologischer, sie sind laut einer Studie im Gesamtkostenvergleich auch günstiger als vergleichbare Verbrenner. Im Durchschnitt betrage der Kostenvorteil demnach zwölf Prozent, ergab eine Studie des Berliner "Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft". Die staatliche Kaufzulage von bis zu 6.000 Euro ab dem kommenden Jahr wurde eingerechnet. Sie mindere den Anschaffungspreis und damit Wertverlust von E-Autos. Die entscheidenden Vorteile resultieren laut der Untersuchung jedoch aus den geringeren Betriebs-, Fix- und Werkstattkosten der Stromer. Am krassesten seien die Unterschiede in der oberen Mittelklasse. (Saarbrücker Zeitung)
KLIMA - Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen China und Europa helfe, das Klima besser zu schützen. Dafür hat sich kürzlich der Klimaforscher Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, ausgesprochen. Jetzt bekommt der Wissenschaftler Unterstützung aus der CDU. "China etabliert einen CO2-Emissions-Handel, das ist eine riesige Chance, um einen Durchbruch beim Klimaschutz zu erzielen", sagte Carten Linnemann. Er wirbt für einen "Green Deal". (FAZ S. 15)
TEMPOLIMIT - In der Bundesregierung ist ein neuer Streit über ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen ausgebrochen. Rückendeckung bekamen die Befürworter von der Gewerkschaft der Polizei (GdP): Die Bundesregierung solle ein unabhängiges Gutachten in Auftrag geben, um valide Zahlen über den Nutzen einer Geschwindigkeitsbegrenzung zu bekommen, sagte GdP-Vize Michael Mertens dem Handelsblatt. (Handelsblatt S. 13)
GESUNDHEITSAUSWEIS - Nachdem IT-Experten des Chaos Computer Clubs (CCC) Sicherheitslücken bei der Ausgabe von Chipkarten zum Zugang zur Telematikinfrastruktur entdeckt haben, fordern sie die Sperrung aller Ausweise. "Es gibt keine Einzelperson oder Stelle in Deutschland, die weiß, wo sich die 115.000 Heilberufsausweise aktuell befinden - ob bei einem Arzt oder einem Kriminellen", sagte Martin Tschirsich vom CCC. (Handelsblatt S. 13/FAZ S. 17)
LEHRER - Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hält die Quereinsteiger-Praxis der Bundesländer für gescheitert. In einem Interview sagte er: "Innerhalb von zwei Wochen Uni-Absolventen, die noch nie etwas von Pädagogik und Didaktik gehört haben, per Crashkurs zur Grundschullehrkraft auszubilden, das ist doch absurd." Die unzureichende Nachqualifizierung von Quereinsteigern sei "ein Verbrechen an den Kindern". Er sprach in dem Zusammenhang von einem "völligen Versagen". Die Praxis zeige, wie gering die notwendige Berufsprofessionalität von der Politik geschätzt werde. (Welt S. 4)
SCHOTTLAND - Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Europaparlament, David McAllister (CDU), hält einen Wiedereintritt Schottlands in die EU im Falle einer Loslösung von Großbritannien für einfacher als Beitritte neuer Mitgliedsstaaten. "Da in Schottland als Teil des Vereinigten Königreichs die EU-Rechtsordnung gilt, wäre eine Aufnahmeprozedur vermutlich kürzer als bei einem Staat, der sich der EU erst schrittweise rechtlich, wirtschaftlich und politisch annähern muss", sagte McAllister. Die "erste Voraussetzung dafür wäre, dass Schottland ein unabhängiger Staat wird". (RedaktionsNetzwerk Deutschland)
EIB - Der Chef der Europäischen Investitionsbank, Werner Hoyer, will bis 2030 den Klimaschutz mit insgesamt einer Billion Euro fördern. Das Institut, eines der größten Geldhäuser der Welt, soll zum Motor des ökologischen Wandels werden. (Handelsblatt S. 30)
DAX - Eine Handelsblatt-Umfrage zeigt: Börsenexperten blicken optimistisch ins neue Jahr. Sie erwarten, dass die Kurse weiter steigen - allerdings langsamer als 2019. (Handelsblatt S. 6)
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December 30, 2019 00:29 ET (05:29 GMT)
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