FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas leichter sind die deutschen Börsen am Montag in den letzten Handelstag des Jahres 2019 gestartet. Die fragmentierte Handelswoche rund um das neue Jahr lade nicht zu neuen Positionierungen ein, heißt es im Handel. Angesichts einer bislang dünnen Nachrichtenlage rechnen Händler mit einem Pendeln um die 13.300er-Marke bis zum Jahresschluss. Aktuell gibt der DAX 0,3 Prozent nach auf 13.294 Zähler nach, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,2 Prozent auf 3.774 Punkte.
Bei den Branchen zeigen sich nur Banken leicht im Plus. Dominiert wird das Geschäft bislang vom Risikomanagement und letzten Portfolioanpassungen zum Jahresende. Bei Einzelaktien dürften sich einige Fondsmanager nochmals einen der Hauptgewinner des Jahres bis zum Mittag ins Depot holen, um damit beim Jahresabschluss zu glänzen. Die deutsche Börse schließt um 14.00 Uhr, die Wiener Börse um 14.15 Uhr.
Markt will Details zum US-China-Deal
Die ständigen Rekordvorlagen der Wall Street seien nun dank der Entspannung im China-USA-Streit hinreichend eingepreist, eher werde man wieder etwas vorsichtiger. Darauf deutet ein erneuter Anstieg im Yen zum Dollar, was als Zeichen einer "Risk Off"-Stimmung gedeutet wird. Belastend wirken dort Drohungen aus Nordkorea; angesichts eines Stillstands bei den Nukleargesprächen droht das Land mit offensiven Maßnahmen.
Zudem gehen Teilnehmer in Wartestellung, denn die Unterzeichnung des Phase-1-Deals zwischen den USA und China soll Anfang Januar stattfinden. Damit werden aber auch eventuell zu hohe Erwartungen einem Realitätscheck unterworfen, wenn alle Details und Konditionen dieses Geschäfts bekanntwerden. "Der Haupttreiber ist weiter der bevorstehende Phase-1-Deal im Januar und der daraus folgende Schub für das weltweite Wachstum. Ob sich dieses Wachstum aber wirklich so materialisiert, steht auf einem anderen Blatt", sagt Jeffrey Halley von Oanda.
Gespannter Blick auf neue weltweite PMIs
Dazu stehen gleich zum Handelsstart in das neue Jahr am Donnerstag mit die wichtigsten Wirtschaftsdaten auf dem Programm: Die globalen Einkaufsmanager-Indizes für Dezember von China über Europa bis in die USA. Vor allem die Verbesserung der China-Daten noch während des Handelsstreits war eine positive Überraschung. Ein weiter steigender Caixin-PMI der Industrie könnte daher für einen freundlichen Jahresstart sorgen. Bereits in der Nacht auf Dienstag werden die staatlichen Einkaufsmanager-Indizes aus China veröffentlicht.
Keine Fantasie haben Händler indes für die Autoaktien. Die Hersteller im DAX fallen bis zu 0,3 Prozent, Zulieferer wie Rheinmetall fallen 1,1 Prozent und Faurecia und Michelin je 0,7 Prozent. Unter anderem belasten wenig optimistische Aussagen des Daimler-Vorstandsvorsitzenden Ola Källenius. Er hat keine Hoffnung für eine Besserung der Branchensituation. "Es geht nicht um eine Wirtschaftskrise, wo sich in zwei oder drei Jahren die Märkte wieder nach oben drehen", sagte Ola Källenius der Bild am Sonntag. Die Branche verändere sich "grundlegend".
Wirecard steigen gegen den Markt um 1,3 Prozent. Für gute Stimmung sorgen Morgan Stanley, die ihren Anteil an dem Unternehmen leicht erhöht haben, wie aus einer Stimmrechtsmitteilung hervorgeht. Unbelastet vom Streik bei Eurowings zeigen sich Lufthansa, die um 0,4 Prozent zulegen. Wirtschaftlich sei der Ausfall von nur wenigen Flügen keine Belastung.
Die Aktie von Borussia Dortmund führt den SDAX an. Händler verweisen auf den Transfer des 19-jährigen Spielers Erling Haaland, der als "Wunderstürmer" gesehen wird. Auch Topvereine wie Manchester United, Juventus Turin und Chelsea hatten Interesse an Haaland, der nun zu Borussia gehen wird. Die Aktie verteuert sich um 3,6 Prozent.
Gewinnmitnahmen drücken Nokia-Aktien um 0,5 Prozent, obwohl sie in Australien für Vodafone das 5G-Netz aufbauen sollen. Wie Vodafone Hutchison Australia am Wochenende mitteilte, werde der Aufbau des neuen Netzwerkes bereits in der ersten Hälfte 2020 beginnen. Damit werde es auch schnell den Cashflow bei Nokia treiben, heißt es.
Rohstoffwerte zeigen sich am Morgen im Schnitt 0,2 Prozent leichter. Händler setzen aber auf steigende Preise nach dem China-USA-Deal. Nach langer Bodenbildung könnte besonders Kupfer weiter zulegen, wenn China zusätzlich die Pläne für einen koordinierten Produktionsschnitt bei den Schmelzern durchführen werde, meinen die Analysten von Citic Futures.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.770,85 -0,30 -11,42 25,63 Stoxx-50 3.423,63 -0,35 -11,91 24,05 DAX 13.289,27 -0,36 -47,84 25,86 MDAX 28.457,45 -0,28 -80,02 31,82 TecDAX 3.028,94 -0,21 -6,34 23,62 SDAX 12.514,73 0,00 -0,28 31,61 FTSE 7.630,43 -0,19 -14,47 13,63 CAC 6.022,20 -0,25 -15,19 27,30 Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite -0,22 0,04 -0,46 US-Zehnjahresrendite 1,90 0,02 -0,78 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.10 Uhr Fr, 17.06 Uhr % YTD EUR/USD 1,1202 +0,21% 1,1203 1,1166 -2,3% EUR/JPY 122,29 -0,05% 122,29 122,31 -2,7% EUR/CHF 1,0904 +0,04% 1,0893 1,0886 -3,1% EUR/GBP 0,8549 -0,01% 0,8545 0,8526 -5,0% USD/JPY 109,16 -0,28% 109,16 109,55 -0,4% GBP/USD 1,3101 +0,19% 1,3112 1,3097 +2,7% USD/CNH (Offshore) 6,9826 -0,14% 6,9788 6,9938 +1,7% Bitcoin BTC/USD 7.348,26 -0,49% 7.364,76 7.237,26 +97,6% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,67 61,72 -0,1% -0,05 +26,8% Brent/ICE 68,22 68,16 +0,1% 0,06 +23,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.512,95 1.511,40 +0,1% +1,55 +18,0% Silber (Spot) 17,88 17,77 +0,6% +0,11 +15,4% Platin (Spot) 955,35 949,15 +0,7% +6,20 +19,9% Kupfer-Future 2,82 2,84 -0,1% -0,00 +6,5% ===
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December 30, 2019 03:51 ET (08:51 GMT)
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