Die deutsche Industrie fordert steuerliche Entlastungen für Unternehmen und warnt andernfalls vor einem Verlust von Jobs in Deutschland. Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Dieter Kempf, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Betriebe stünden angesichts eines scharfen internationalen Steuerwettbewerbs unter einem enormen Druck. Kempf warnte die Politik vor einer Realitätsverweigerung. Über die Konsequenzen international vergleichsweise hoher Steuern in Deutschland müssten sich alle klar sein.
"Dann muss man jedem ganz ehrlich sagen, dass dies dazu führen wird, dass Wirtschaften in Deutschland nicht mehr so interessant wird wie Wirtschaften im Ausland. Das heißt im Klartext: So werden ausländische Investitionen in Deutschland und damit natürlich Arbeitsplätze gefährdet." Investitionen in deutsche Unternehmen fänden dann künftig weniger in Deutschland statt, sondern eher im Ausland. "Auch das gefährdet Arbeitsplätze in Deutschland."
Deutschland habe verglichen mit den anderen europäischen Ländern oder mit den OECD-Ländern eine höhere Steuerbelastung, sagte Kempf. "Da muss man nicht lang herumreden, das kann jeder nachprüfen. Aus der Einbahnstraße ständig steigender Steuern muss ein Ausweg gefunden werden", sagte Kempf. Die Unternehmen in Deutschland zahlten so hohe Steuern wie niemals zuvor.
Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier tritt für eine Unternehmenssteuerreform ein. Zentral ist aus Sicht des CDU-Politikers dabei, dass die Steuerbelastung auf einbehaltene Firmengewinne auf 25 Prozent sinkt./hoe/DP/fba
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