Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EZB - Bundesbank-Präsident Jens Weidmann warnt davor, ohne genaue Prüfung der Notwendigkeit und möglicher Nebenwirkungen digitales Zentralbankgeld einzuführen. "Ich halte nichts davon, immer gleich nach dem Staat zu rufen. In einer Marktwirtschaft ist es zunächst an den Unternehmen, für Kundenwünsche ein entsprechendes Angebot zu entwickeln", sagte er. (Handelsblatt S. 28)
IAA - Die Stuttgarter Messe ist als neuer Standort für die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) bestens geeignet. Diese Meinung vertritt der scheidende Stuttgarter Messedirektor Ulrich Kromer von Baerle. "Der Veranstalter der IAA, der Verband der Deutschen Automobilindustrie, verfolgt nun ein neues Konzept, das sich auf mehrere Spielorte in der Stadt erstrecken soll. Dies berücksichtigend sind wir sehr wohl in der Lage, den Platzbedarf für eine IAA der Zukunft zu decken", sagte Kromer. Oberbürgermeister Fritz Kuhn zufolge, wird sich die Stadt mit einem eigenen Konzept als IAA-Standort bewerben. (Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten)
WINDENERGIE - Die Bundesregierung denkt SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch zufolge über eine bundesweit einheitliche Entschädigung von Kommunen und Anwohnern nach, deren Grundstücke an neue Windräder angrenzen. Entsprechende Erwägungen unter dem Stichwort "Windbürgergeld" hatte Miersch erstmals in der Neuen Osnabrücker Zeitung vorgebracht. (FAZ S. 17/Welt S. 4)
HABECK - Der Parteichef der Grünen, Robert Habeck, und der Start-up-Beauftragte der Grünen-Bundestagsfraktion, Danyal Bayaz, warnen vor einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. "Noch feiert sich Deutschland als Exportweltmeister mit Rekordbeschäftigung und ausgeglichenem Haushalt", schreiben Habeck und Bayaz in einem Gastbeitrag. "Aber das Fundament, auf dem das fußt, ist rissig." Während andere Länder Milliarden in Forschung und Entwicklung von Künstlicher Intelligenz steckten, "denkt die Bundesregierung in Millionen". (Handelsblatt S. 12)
FLUGVERKEHR - Die deutschen Flughäfen stellen sich auf ein Jahr mit schrumpfendem Flugverkehr ein. Der Flughafenverband ADV rechnet in seiner Jahresprognose mit 0,7 Prozent weniger Passagieren. Für die Zahl der Starts und Landungen an den hiesigen Flughäfen rechnet der Verband mit einem Rückgang von 2,9 Prozent. "Das rauhe, von steigenden Kerosinpreisen und Insolvenzen geprägte Marktumfeld treibt die Airlines auch dazu, ihre Flugpläne radikal auszudünnen", heißt es in dem ADV-Papier. (FAZ S. 22)
PENDLERPAUSCHALE - Gerade erst hat die Politik im Rahmen des Klimapakets entschieden, die Pendlerpauschale in den nächsten Jahren schrittweise zu erhöhen. Berufstätige können künftig einen höheren Betrag steuerlich geltend machen. Geht es nach der Mehrheit der Deutschen, wäre ein finanzieller Ausgleich für die erwartet steigenden Benzinpreise mittels Steuererklärung nicht nötig. Mehr noch: Sie sprechen sich für eine generelle Abschaffung der Pendlerpauschale aus, wenn dafür das Steuersystem einfacher würde. (Welt S. 9)
PFLEGEVERSICHERUNG - Obwohl die Pflegeversicherung im vergangenen Jahr mit einem Plus abgeschlossen hat, zeigen sich deutliche Finanzierungsprobleme für die Zukunft. Gesundheitsminister Spahn drängt auf Reformen, scheut aber weitere Beitragserhöhungen. Auch eine "solidarische Bürgerversicherung" lehnt er ab. (Handelsblatt S. 8)
RENTE - Die Beschäftigung ist 2019 noch einmal kräftig gestiegen. Doch so wird es nicht weitergehen. Jetzt gehen die Babyboomer in Rente. Fachleute sind sich einig, dass sich der Beschäftigungsaufschwung auf absehbare Zeit dem Ende zuneigen wird. Das liegt am demographischen Wandel. Schon heute sinkt die erwerbsfähige Bevölkerung um 330.000 Personen im Jahr. Weil jetzt auch die ersten Babyboomer in Rente gehen, also die geburtenstarken Jahrgänge der 1955 bis 1969 Geborenen, und zugleich viel weniger junge Leute in den Arbeitsmarkt nachrücken, wird sich der Effekt in den kommenden Jahren noch einmal deutlich verstärken. (FAZ S. 15)
ENERGIEPREISE - Heizen ist für Millionen Haushalte in Deutschland zuletzt teurer geworden - und ein Ende der Preissteigerungen ist nicht in Sicht: Im neuen Jahr dürften Dutzende Gasversorger ihre Gebühren erhöhen. Auch Besitzer von Ölheizungen mussten angesichts deutlich gestiegener Rohölpreise im vierten Quartal 2019 Preissteigerungen für Heizöl hinnehmen. (Handelsblatt S. 36)
AFD - Die AfD versucht offenbar, eine mutmaßlich illegale Parteispende von 132.000 Euro als direkte Kandidatenspende zu deklarieren, um eine hohe Strafzahlung abzuwenden. Dies geht aus einem Schreiben an die Bundestagsverwaltung hervor, das der SZ vorliegt. Das Geld sei eine persönliche Zuwendung für Parteivizechefin Alice Weidel gewesen. (SZ S. 6)
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January 03, 2020 00:37 ET (05:37 GMT)
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