Der frühere Autoboss Carlos Ghosn hat für seine Flucht aus Japan in den Libanon Jets der türkischen Firma MNG genutzt. Das gab die Charter-Firma am Freitag auf ihrer Webseite bekannt. Die Privatflugzeuge - eines für die Verbindungen Dubai-Osaka und Osaka-Istanbul sowie eines für die Reise von Istanbul nach Beirut - seien "illegal" benutzt worden. Die Firma habe Anzeige erstattet, "um jene zu belangen, die beteiligt waren". Ein Mitarbeiter habe zugegeben, Dokumente gefälscht zu haben, hieß es weiter. Die zwei Buchungen hätten scheinbar nicht miteinander in Verbindung gestanden, und Ghosn sei nicht als Passagier aufgeführt gewesen. Der Mann habe ohne Wissen der Firmenleitung gehandelt.
Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu hatte am Donnerstag berichtet, dass in der Türkei sieben mutmaßliche Helfer festgenommen worden seien. Darunter seien vier Piloten. Sie würden verdächtigt, Ghosn bei der Flucht mit einem Privatjet geholfen zu haben. Anadolu berichtete am Freitag, dass sie dem Gericht vorgeführt worden seien.
Nachdem MNG durch die Medien erfahren habe, dass Ghosn von den Buchungen profitiert habe und nicht die offiziell angegebenen Passagiere, sei eine Untersuchung eingeleitet worden, hieß es in der Stellungnahme. Am 1. Januar habe man Anzeige erstattet. Die Jets gehörten MNG nicht, würden aber von der Firma betrieben.
Der in Japan auf Kaution freigelassene Ghosn war am Sonntag
überraschend in den Libanon geflüchtet. Der frühere Konzernchef von
Renault
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AXC0121 2020-01-03/11:46