TOKIO (dpa-AFX) - Der US-Verbündete Japan hat alle Parteien im Nahen Osten aufgerufen, eine weitere Eskalation zu vermeiden. Japan sei "tief besorgt", sagte Regierungssprecher Yoshihide Suga am Mittwoch in Reaktion auf die iranischen Vergeltungsschläge gegen von US-Truppen benutzte Militärstützpunkte im Irak. Nach Informationen japanischer Medien wird Ministerpräsident Shinzo Abe seinen für Mitte des Monats geplanten Besuch im Nahen Osten angesichts der sich zuspitzenden Lage in der Region absagen. Abe wollte eigentlich ab Samstag Saudi Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und den Oman besuchen.
Japan, die vor Deutschland drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, bezieht einen Großteil seines Öls aus Nahost. Die USA sind Japans wichtigster Sicherheitspartner. Zugleich aber unterhält Tokio seit langem gute Beziehungen zum Iran. Es will voraussichtlich im Februar einen eigenen Zerstörer zu "Informationszwecken" in die Region schicken. 2019 waren wiederholt Tanker in der Region angegriffen worden. Es gebe keine Änderung an der Planung, sagte Suga.
Ein Großteil des von Japan importierten Erdöls passiert die Straße von Hormus, wo Schiffe jetzt von einer von den USA geführten Koalition zum Schutz begleitet werden. Die USA hatten auch Japan zur Beteiligung an dieser Koalition aufgerufen, während der Iran Tokio zum Verzicht drängte. Japan will zwar nun seine Marine in die Region entsenden, meidet dabei aber die Straße von Hormus. Kritiker befürchten jedoch, dass Japan durch Entsendung des Schiffes beim Ausbruch eines Krieges in den Konflikt gezogen werden könnte./ln/DP/zb
Japan, die vor Deutschland drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, bezieht einen Großteil seines Öls aus Nahost. Die USA sind Japans wichtigster Sicherheitspartner. Zugleich aber unterhält Tokio seit langem gute Beziehungen zum Iran. Es will voraussichtlich im Februar einen eigenen Zerstörer zu "Informationszwecken" in die Region schicken. 2019 waren wiederholt Tanker in der Region angegriffen worden. Es gebe keine Änderung an der Planung, sagte Suga.
Ein Großteil des von Japan importierten Erdöls passiert die Straße von Hormus, wo Schiffe jetzt von einer von den USA geführten Koalition zum Schutz begleitet werden. Die USA hatten auch Japan zur Beteiligung an dieser Koalition aufgerufen, während der Iran Tokio zum Verzicht drängte. Japan will zwar nun seine Marine in die Region entsenden, meidet dabei aber die Straße von Hormus. Kritiker befürchten jedoch, dass Japan durch Entsendung des Schiffes beim Ausbruch eines Krieges in den Konflikt gezogen werden könnte./ln/DP/zb
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