BERLIN (Dow Jones)--Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat sich kritisch über die Forderung des CSU-Vorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder geäußert, das Kabinett umzubilden. "Es ist so üblich, dass in der Koalition jede Partei für das Personal ihrer eigenen Ressorts zuständig ist", sagte Esken dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. "Falls Herr Söder mit seiner Äußerung anregen wollte, dass wir die Ressorts mitten in der -Legislaturperiode zugunsten eines eigenständigen Digitalministeriums umbilden, halte ich die Idee für falsch."
Auf die Frage, ob dies eine Jobgarantie für die sozialdemokratischen Minister bedeute, sagte Esken: "Vor uns liegt ein Riesenberg an Aufgaben, um das Land und die SPD in die neue Zeit zu führen. Dagegen sind solche Gedankenspiele echt nicht von Belang."
Lobend äußerte sie sich aber zur großen Koalition. "Mein erster Eindruck ist, und der verstärkt sich täglich: Bei der Union ist mehr als Gesprächsbereitschaft vorhanden", betonte Esken. Die Situation hat sich in den letzten zwei Jahren verändert, und wir müssen überlegen, wie man darauf reagiert". Es gebe darüber keinen Dissens. In dem Gespräch verteidigte die SPD-Vorsitzende zudem den "demokratischen Sozialismus" als politisches Ziel. "Der demokratische Sozialismus ist eine positive gesellschaftliche Vision", sagte Esken.
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January 10, 2020 06:00 ET (11:00 GMT)
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