Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
OPEL - Über den Abbau von fast 7.000 Stellen hat Opel bereits in den vergangenen zwei Jahren entschieden. Doch der Autobauer kämpft weiter mit Überkapazitäten und will daher bis zu 4.100 Jobs zusätzlich abbauen. Das erfuhr das Handelsblatt übereinstimmend aus Unternehmens- und Gewerkschaftskreisen. Nach monatelangem Ringen haben sich Management und Betriebsrat auf die Details des weiteren Abbaus verständigt. Konkret sieht das gemeinsame Eckpunktepapier zur Zukunftssicherung der deutschen Standorte vor, freiwillige Programme wie Altersteilzeit, Vorruhestand und Abfindungen für die Jahrgänge bis 1963 zu öffnen. Im Gegenzug wird der bestehende Kündigungsschutz für die verbleibenden Beschäftigten zunächst von Mitte 2023 bis Mitte 2025 verlängert, 300 Auszubildende werden übernommen. Am Dienstag um 11.30 Uhr wird die Belegschaft informiert. Beschlossen hat Opel zudem, künftig alle drei Varianten des Kompaktwagens Astra im Stammwerk in Rüsselsheim zu fertigen - den Fünftürer, den Caravan und eine Hybridversion. Damit soll die Fabrik mittelfristig besser ausgelastet werden. Derzeit herrscht in dem Werk Kurzarbeit, weil das Kernmodell Insignia schwächelt und die Produktion des neuen Astra erst im Jahr 2021 startet. (Handelsblatt S. 22)
METRO - 10.000 Beschäftigte von Real könnten ihren Job verlieren, wenn die Metro AG die Supermarktkette wie geplant verkauft: Vor diesem Szenario warnt Gesamtbetriebsratschef Werner Klockhaus - und zeigt sich von der Politik enttäuscht. (SZ S. 17)
THYSSENKRUPP - Am Montag ging offiziell die erste Bieterrunde zu Ende, in der Finanzinvestoren ihre verbindlichen Angebote für die Aufzugsparte von Thyssenkrupp einreichen mussten. Die Angebote sollen in der Größenordnung von rund 15 Milliarden Euro liegen. (Handelsblatt S. 20/Börsen-Zeitung S. 7)
ALLIANZ - Vorstände und Risikomanager müssen sich verstärkt auch mit Klimarisiken beschäftigen. Dieser Auffassung ist der Allianz-Industrieversicherer AGCS. Sonst "könnte dies die operative Leistung, die Finanzergebnisse und die Reputation ihrer Unternehmen maßgeblich beeinträchtigen", sagte AGCS-Vorstandschef Joachim Müller bei der Vorlage des Risiko-Barometers 2020. Es zeige, "dass Cybergefahren und der Klimawandel die beiden großen Herausforderungen für Unternehmen im neuen Jahrzehnt sind". Einmal jährlich erfasst die Allianz die Gefahreneinschätzung von Firmen. Weltweit legte die Sorge über den Klimawandel zuletzt prozentual stärker zu als alle anderen wichtigen Risiken. Die Gefahr liegt mittlerweile auf Platz 7, mit 17 Prozent der Nennungen. 2014 rangierte das Risiko aus Sicht der Firmen noch auf Platz 23. (Börsen-Zeitung S. 3)
FABER-CASTELL - Es ist eine politisch und wirtschaftlich volatile Region, in der Faber-Castell immerhin knapp die Hälfte seines Umsatzes erwirtschaftet. "Derzeit ist die Lage dort unübersichtlich", räumt Daniel Rogger mit Blick auf Lateinamerika ein. "Chile und Peru haben bis Mitte 2019 erfreulich gewirtschaftet. Jetzt müssen wir aber die Entwicklungen abwarten, das gilt auch für die Märkte in Argentinien, Kolumbien und Brasilien." Von Rogger weiß man, dass er die Zukunft des Schreibgeräteunternehmens mit Sitz in Stein bei Nürnberg langfristig ohnehin eher in China als in Lateinamerika sieht. In der Tat zogen die Geschäfte von Faber-Castell dort 2019 um satte 18 Prozent an, in Brasilien gab es nur plus sieben Prozent. Der gebürtige Schweizer Rogger scheint strategisch also richtig zu liegen, was allerdings nichts daran ändert, dass er seinen Posten Ende Mai nach nur drei Jahren räumt. Rogger war der erste familienfremde Chef des 1761 gegründeten Unternehmens. Welche Pläne sein Nachfolger Stefan Leitz verfolgt, der bislang beim Hamburger Lebensmittelunternehmen Carl Kühne arbeitete und am 16. März bei Faber-Castell antritt, bleibt abzuwarten. (SZ S. 22)
NISSAN - Hochrangige Manager von Nissan sollen Notfallpläne für eine mögliche Trennung von Renault durchspielen, berichtet die Financial Times. Seit der Flucht des früheren Renault- und Nissan-Chefs Carlos Ghosn aus Japan seien solche Erwägungen beschleunigt worden, heißt es. eine Trennung wäre für beide Partner nicht leicht. (FAZ S. 21)
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January 14, 2020 00:16 ET (05:16 GMT)
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