Von Cara Lombardo und AnnaMaria Andriotis
NEW YORK (Dow Jones)--Der Kreditkartenkonzern Visa kauft das Fintech-Startup Plaid für 5,3 Milliarden US-Dollar, um an der wachsenden Nutzung von Apps für Finanzdienstleistungen und Zahlungen durch Verbraucher zu partizipieren. Die Plaid Inc stellt Software zur Verfügung, die den Apps den Zugang zu Finanzkonten ermöglicht. Einer der größten Kunden des Fintechs ist Venmo, der Zahlungsdienstleister von Paypal.
Visa ist der größte Kreditkartenkonzern der USA und hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 laut Daten von Nilson Report Transaktionen mit Kredit-, Debit- und Prepaid-Karten im Volumen von 3,4 Billionen Dollar abgewickelt. Die Kunden des Konzerns sind vor allem Banken, die solche Karten ausgeben. Visa möchte aber seine Präsenz im boomenden elektronischen Zahlungsverkehr ausbauen, wo jedes Jahr Billionen von Dollar per Überweisung oder zwischen Bankkonten weltweit verschickt werden.
In einer Telefonkonferenz nach der Ankündigung der Akquisition am Montag sagte Visa-Chef Al Kelly, die Übernahme werde dazu beitragen, den Zugang zu Finanztechnologieunternehmen auszuweiten.
Im vergangenen Jahr erwarb Visa die Kontrolle über den britischen Zahlungsdienstleister Earthport, der grenzüberschreitende Zahlungsdienstleistungen für Banken und Unternehmen anbietet, und stach damit den Konkurrenten Mastercard aus. Zuvor hatte Mastercard den Zahlungstechnologieanbieter Vocalink gekauft. Mit diesen Akquisitionen können sich die riesigen Konzerne diversifizieren und sich für die Möglichkeit rüsten, dass alternative Zahlungsformen eines Tages ihre Karten ersetzen könnte.
Der Kaufpreis, den Visa für Plaid auf den Tisch legt, beinhaltet einen erheblichen Aufschlag auf die Bewertung des Unternehmens von rund 2,65 Milliarden Dollar in einer Finanzierungsrunde im Jahr 2018. Zu den weiteren Investoren des 2012 gegründeten Fintechs gehören die Venture-Capital-Firmen Andreessen Horowitz und Kleiner Perkins.
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January 14, 2020 01:03 ET (06:03 GMT)
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