DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Die USA beschuldigen China in einem weiteren Signal der Entspannung im Handelsstreit nicht mehr offiziell als Währungsmanipulator. Das gab Finanzminister Steve Mnuchin zwei Tage vor der Unterzeichnung eines Teilhandelsabkommens zwischen Washington und Peking bekannt. Die USA hatten China im vergangenen Sommer offiziell der Währungsmanipulation beschuldigt, nachdem der chinesische Yuan auf den tiefsten Stand seit rund einem Jahrzehnt gesunken war. Der Vorwurf der USA lautete, dass China seine Währung künstlich abwerte, um seiner Wirtschaft einen unfairen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Ein schwacher Yuan erleichtert chinesische Exporte, weil chinesische Waren dann billiger sind. US-Präsident Donald Trump hat China immer wieder unfaire Handelspraktiken vorgeworfen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
12:45 US/JP Morgan Chase & Co, Ergebnis 4Q, New York
14:00 US/Citigroup Inc, Ergebnis 4Q, New York
14:00 US/Wells Fargo & Co, Ergebnis 4Q, San Francisco
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- Nordex SE, Auftragseingang 2019
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Verbraucherpreise Dezember PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,2% gg Vm 14:30 Realeinkommen Dezember 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 NL/Auktion 0,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Januar 2040 im Volumen von 750 Mio bis 1,25 Mrd EUR 11:00 IT/Auktion 0,05-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Januar 2023 im Volumen von 2,5 bis 3 Mrd EUR Auktion 0,85-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Januar 2027 im Volumen von 2 bis 2,5 Mrd EUR Auktion 3,10-prozentiger Anleihen mit Laufzeit März 2040 im Volume von 750 Mio bis 1,25 Mrd EUR 11:30 GB/Auktion 0,625-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juni 2025 im Volumen von 3,25 Mrd GBP
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 13.471,00 0,27 S&P-500-Future 3.289,50 0,02 Nikkei-225 24.025,17 0,73 Schanghai-Composite 3.111,20 -0,14 +/- Ticks Bund -Future 170,68 -18 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 13.451,52 -0,24 DAX-Future 13.469,50 0,11 XDAX 13.473,74 0,11 MDAX 28.405,66 -0,23 TecDAX 3.093,77 -0,37 EuroStoxx50 3.779,68 -0,26 Stoxx50 3.424,64 -0,27 Dow-Jones 28.907,05 0,29 S&P-500-Index 3.288,13 0,70 Nasdaq-Comp. 9.273,93 1,04 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 170,86 -55
FINANZMÄRKTE
EUROPA
AUSBLICK: Mit gut behaupteter Tendenz werden Europas Aktienmärkte am Dienstag erwartet. Der DAX dürfte zunächst weiter um die 13.500er-Marke pendeln. Anleger warten auf den Start in die Berichtssaison in den USA. Viele, vor allem exportorientere Unternehmen dürften im vierten Quartal noch die Blessuren des US-China-Konflikts davongetragen haben. Wichtig werden daher vor allem Aussagen zu den Auftragseingängen und dem Ausblick auf 2020 gesehen.
RÜCKBLICK:Etwas leichter - Gewinnmitnahmen und Zurückhaltung vor der anstehenden Bilanzsaison prägten den Handel am Montag. Renault fielen um 2,8 Prozent. Laut den Analysten von Evercore hängt die Allianz von Renault und Nissan am seidenen Faden. Hintergrund war ein Bericht, wonach Nissan Pläne für eine Trennung vorantreiben soll. Rüstungsaktien waren gesucht. Die Branche gehe mit gefüllten Orderbüchern in das neue Jahr, nach einem Ende der Dekadenstory sehe es nicht aus, hieß es. Dazu sei eine Neubewertung des Sektors gespielt worden wegen der geplanten Fusion von Raytheon und United Technologies und des Zusammenschlusses von Hexcel und Woodward in den USA. In Wien stiegen FACC um 4,3 Prozent, in London BAE Systems um 3,6 Prozent, und in Deutschland Airbus um 0,6 und Rheinmetall um 1,2 Prozent. Spirent sprangen in London um 14,2 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte einen guten Auftragsbestand vermeldet.
DAX/MDAX/TECDAX
Knapp behauptet - Gewinnmitnahmen drückten Varta um weitere knapp 14 Prozent. Der Wert hat von seinem Allzeithoch zum Jahresstart bei 124,40 Euro mittlerweile ein Drittel verloren und damit die Gewinne seit September letzten Jahres wieder abgegeben. Den ersten Rücksetzer hatte es nach einer Analyse der Commerzbank in der Vorwoche gegeben. Im DAX hatten Wirecard die Nase vorn mit einem Plus von 2,4 Prozent. Der Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrats sorgte für positive Impulse. In der dritten Reihe haussierten Medigene um weitere fast 21 Prozent. Nach guten Studienergebnissen hatte der Kurs am Freitag bereits über 30 Prozent gewonnen. Morphosys vollführten einen massiven Richtungswechsel von plus 7 Prozent am Morgan auf am Ende ein Minus von über 9 Prozent. Zunächst hatte eine Kollaborationsvereinbarung mit Incyte noch für Fantasie gesorgt. Später hieß es zu einen, diese sei schon erwartet worden und außerdem kritisierten einige Analysten, dass Morphosys keinen größeren Partner gefunden habe. Akasol (plus 4,6 Prozent) profitierten von einem Großauftrag in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrags von Alstom.
XETRA-NACHBÖRSE
Mit einem deutlichen Plus zeigten sich Qiagen. Das Unternehmen hatte eine strategische Zusammenarbeit mit Amgen bekanntgegeben. Qiagen wurden bei Lang & Schwarz 3,3 Prozent höher getaxt. Dialog Semiconductor wurden rund 1 Prozent höher gestellt, nachdem der Chipentwickler Zahlen für das Schlussquartal 2019 gemeldet hatte. Evonik wurden 3,3 Prozent niedriger getaxt. Hier drückte, dass sich die RAG-Stiftung von einem größeren Aktienpaket getrennt hat.
USA / WALL STREET
Fester - Die bevorstehende Unterzeichnung des Phase-1-Abkommens zwischen den USA und China sowie die ausgebliebene Eskalation im Konflikt zwischen den USA und dem Iran sorgten weiter für gute Stimmung. Auch die Ankündigung der US-Regierung, den Vorwurf fallen lassen zu wollen, dass China den Yuan-Wechselkurs manipuliert, stützte. Vor diesem Hintergrund markierten der S&P-500 und der Nasdaq-Composite neue Rekordhochs. Die Tesla-Aktie kletterte erstmals über die Marke von 500 Dollar und markierte bei 525,63 Dollar ein neues Rekordhoch. Auslöser für die Rally, die den Kurs um 9,8 Prozent auf 524,86 Dollar nach oben trieb, war eine kräftige Kurszielerhöhung durch Oppenheimer.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0:00 Uhr Mo, 17:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1142 +0,1% 1,1136 1,1137 -0,7% EUR/JPY 122,67 +0,2% 120,87 122,40 +0,6% EUR/CHF 1,0819 +0,1% 1,1025 1,0802 -0,3% EUR/GBR 0,8577 +0,0% 0,8975 0,8580 +1,3% USD/JPY 110,11 +0,2% 107,74 109,89 +1,2% GBP/USD 1,2990 -0,0% 1,2500 1,2982 -2,0% USD/CNH 6,8780 -0,1% 6,8819 6,8862 -1,3% Bitcoin BTC/USD 8.486,50 4,61 8.578,75 8.083,26 +17,7%
Der Yuan legte gegenüber dem Dollar zu mit den Aussagen der US-Regierung. Die Trump-Administration woll den Vorwurf fallenlassen, dass China den Wechselkurs manipuliert. Die US-Regierung hatte den Vorwurf im August vergangenen Jahres erhoben. Der Dollar fiel im späten US-Handel auf 6,8809 Yuan, nach einem Tageshoch von 6,9037 Yuan. Derweil ist der Yen am Dienstag im asiatischen Handel auf ein Achtmonatstief zum Dollar geafllen, weil er als Krisenwährung derzweit nicht gesucht ist.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 58,09 58,08 +0,0% 0,01 -4,9% Brent/ICE 64,30 64,20 +0,2% 0,10 -2,6%
Die Ölpreise fielen den fünften Handelstag in Folge. Die Entspannung im Nahen Osten drückte auf die Preise. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 1,6 Prozent auf 58,08 Dollar und damit den tiefsten Stand seit Anfang Dezember. Brent notierte 1,2 Prozent niedriger bei 64,21 Dollar.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.539,57 1.548,10 -0,6% -8,53 +1,5% Silber (Spot) 17,73 18,00 -1,5% -0,27 -0,7% Platin (Spot) 969,50 975,65 -0,6% -6,15 +0,5% Kupfer-Future 2,86 2,86 -0,2% -0,01 +2,1%
Der Goldpreis fiel um 0,9 Prozent auf 1.549 Dollar. Hier hätten der positive Verlauf am Aktienmarkt und der Dollaranstieg gegenüber dem Yen belastet, hieß es.
MELDUNGEN SEIT MONTAG 17.30 UHR
GELDPOLITIK USA
Der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic, hat sich positiv zur US-Wirtschaft geäußert und das aktuelle Zinsniveau in den USA als sinnvoll bezeichnet.
IRAN
Nach dem verspäteten iranischen Bekenntnis zum Raketenabschuss des ukrainischen Passagierflugzeugs beharren ausländische Regierungen auf einer transparenten Untersuchung. Im Iran gingen unterdessen laut in Onlinenetzwerken verbreiteten Bildern die nach dem EingeständDerweil hat die iranische Regierung nach der kurzzeitigen Festnahme des britischen Botschafters Rob Macaire in Teheran mit dessen Ausweisung gedroht. Das iranische Außenministerium rief die britische Botschaft in einer Erklärung am Montagabend zu nis des Abschusses ausgebrochenen Proteste offenbar weiter. einer "sofortigen Beendigung jeglicher Einmischung und Provokation" auf.
KONJUNKTUR CHINA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 14, 2020 01:57 ET (06:57 GMT)
Die Exporte Chinas legten im letzten Monat des Jahres um 7,6 Prozent zu und damit stärker als Ökonomen im Konsens mit 4,0 Prozent erwartet hatten. Im November waren die Exporte um 1,1 Prozent gesunken. Die Importe stiegen um 16,3 Prozent nach einem Plus von 0,3 Prozent im November. Ökonomen hatten hier 9,0 Prozent prognostiziert.
EVONIK
Die RAG-Stiftung hat sich von einem größeren Paket mit Evonik-Aktien getrennt. Es seien insgesamt Aktien im Wert von 632,5 Millionen Euro verkauft worden, teilte die Stiftung mit. Der Platzierungspreis habe bei 25,30 Euro je Aktie gelegen. RAG verkaufte damit rund 5,4 Prozent des Evonik-Aktienkapitals, hält jedoch auch danach noch eine Beteiligung von ca. 58,9 Prozent.
DIALOG SEMICONDUCTOR
hat im Schlussquartal 2019 zwar weniger erlöst als im Vorjahreszeitraum, die eigenen Erwartungen aber erreicht. Der Umsatz sank auf rund 381 von 431 Millionen Dollar im vierten Quartal 2018. Anfang November hatte Dialog für die drei Monate 2019 zwischen 350 bis 390 Millionen Dollar in Aussicht gestellt. Für das Gesamtjahr 2019 berichtete Dialog über einen vorläufigen Umsatz von circa 1,566 nach 1,442 Milliarden im Vorjahr.
HELLA
Nachfolgend ein Vergleich der Zweitquartalszahlen mit den Konsensschätzungen (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro):
BERICHTET PROG PROG 2. QUARTAL 2Q19/20 ggVj 2Q19/20 ggVj 2Q18/19 Umsatz 1.743 +0,1% 1.751 +1% 1.742* EBIT bereinigt 144 -11% 137 -16% 162 EBIT 119 -70% 116 -71% 398 Ergebnis nach Steuern/Dritten 85 -76% k.A. -- 348 Ergebnis je Aktie 0,76 -76% 0,87 -72% 3,13 * wegen des Ausstiegs aus dem Großhandelsgeschäft Vorjahreswerte angepasst
Für das laufende Geschäftsjahr 2019/20 rechnet Hella unverändert mit einem Umsatz zwischen rund 6,5 und 7,0 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge wird weiterhin bei rund 6,5 bis 7,5 Prozent gesehen nach 8,4 Prozent 2018/19.
QIAGEN
hat eine strategische Zusammenarbeit mit dem Biotechnologiekonzern Amgen bekannt geben und baut damit seine Kooperation mit dem US-Unternehmen weiter aus.
SÜDZUCKER
ist im dritten Geschäftsquartal 2019/20 tiefer in die Verlustzone gerutscht. Wie aus dem Quartalsbericht hervorgeht, belief sich der Fehlbetrag nach Dritten auf 73 Millionen Euro nach 31 Millionen Euro im Vorjahr. Operativ wurden schwarze Zahlen geschrieben. Das operative Ergebnis betrug 39 Millionen Euro, nach einem Verlust von 23 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz lag mit 1,713 Milliarden Euro nahezu auf dem Vorjahresniveau.
DELTICOM
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Mitgründer und Großaktionär, Rainer Binder, tritt zurück.
RENAULT/NISSAN
Eine Auflösung der Auto-Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi steht laut Nissan nicht zur Debatte. Die Allianz sei die Quelle der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, teilte der japanische Autobauer mit. Die Financial Times hatte zuvor berichtet, dass hochrangige Manager des Konzerns Notfallpläne für eine mögliche Trennung von Renault durchspielen.
OMV
hat im vierten Quartal seine Produktion deutlich erhöht. In den drei Monaten per Ende Dezember 2019 förderten die Österreicher 505.000 Barrel Öläquivalent pro Tag (boed), nach 447.000 im Vorjahresquartal.
VERBUND
Moody's hat das Rating auf "A3" von 'zuvor "Baa1" erhöht. Damit wird das gestärkte Finanzprofil des Konzerns gewürdigt.
VISA/PLAID
Der Kreditkartenkonzern Visa kauft das Fintech-Startup Plaid für 5,3 Milliarden Dollar, um an der wachsenden Nutzung von Apps für Finanzdienstleistungen und Zahlungen durch Verbraucher zu partizipieren.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/ros/err/gos
(END) Dow Jones Newswires
January 14, 2020 01:57 ET (06:57 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.