Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Allianz rechnet damit, dass die Wirtschaft des Euroraums im vierten Quartal 2019 ihr Wachstumstief gesehen hat, erwartet aber trotzdem, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Einlagensatz im April um weitere 10 Basispunkte auf dann minus 0,60 Prozent senken wird. Das Volumen der Anleihekäufe dürfte unverändert bleiben.
Nach Angaben von Chefvolkswirt Ludovic Subran rechnet die Allianz für 2020 und 2021 mit einem Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,0 und 1,3 Prozent. Für Deutschland werden Wachstumsraten von 0,6 und 1,1 Prozent prognostiziert.
Die Allianz erwartet, dass der Handelskonflikt zwischen den USA und China nicht weiter eskalieren wird. Da eine weitere Anhebung der Zölle im Wahljahr 2020 nicht zu erwarten sei, sehen die Ökonomen der Allianz den durchschnittlichen US-Zoll unverändert bei 7,0 (2018: 3,5) Prozent und das Welthandelswachstum bei 1,8 und 2,5 Prozent.
Die Allianz geht davon aus, dass der private Konsum die wichtigste Stütze der Euroraum-Wirtschaft sein wird. "Das Thema Brexit dürfte die Eurozone 2020 nicht mehr stark belasten, allerdings bremst das schwache Wachstum in Deutschland", prognostiziert die Allianz.
Wichtigste Abwärtsrisiken blieben die instabilen Regierungen in Italien und Spanien sowie die drohenden US-Importzölle auf Autoeinfuhren. Die deutsche Wirtschaft dürfte laut Allianz vom privaten Konsum und den Bauinvestitionen gestützt werden.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/apo
(END) Dow Jones Newswires
January 14, 2020 05:00 ET (10:00 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.