BERLIN (Dow Jones)--Deutschland will beim Friedensprozess im nordafrikanischen Land Libyen eine wichtige Rolle einnehmen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat internationale Staats- und Regierungschefs für Sonntag zu einer Libyen-Konferenz nach Berlin eingeladen, wie das Bundespresseamt bekanntgab. Dies sei in Absprache mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, entschieden worden.
Zur Konferenz werden der UN-Sondergesandte für Libyen, Ghassan Salamé, der libysche Premierminister Fayez Al Sarraj sowie General Chalifa Haftar in Berlin erwartet. Als Staaten werden die USA, Russland, China, die Türkei und Vertreter der Golfregion und Nordafrikas teilnehmen. Zudem sind Vertreter der EU, der Afrikanischen Union und der Arabischen Liga nach Berlin eingeladen.
Deutschland ist seit September 2019 Gastgeber der Verhandlungen. In den letzten Monaten hätten mehrere Sitzungen auf hoher Beamtenebene zu Libyen in Berlin stattgefunden, so das Bundespresseamt. Ziel dieses Prozesses sei es, die UN-Bemühungen für ein souveränes Libyen sowie für den innerlibyschen Versöhnungsprozess zu unterstützen.
Seit Beginn der Offensive von Haftars Truppen auf Tripolis im April 2019 wurden nach UN-Angaben mindestens 280 Zivilisten und 2.000 Kämpfer getötet. In Libyen herrscht seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 Chaos. Unterschiedliche Gruppen und Milizen kämpfen in dem ölreichen Land um die Vorherrschaft, darunter auch Dschihadisten.
(Mit Material von AFP)
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January 14, 2020 08:56 ET (13:56 GMT)
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