Mainz (ots) - Die Ruhe war trügerisch. Wochenlang wurde jede neue Enthüllung über das skandalöse Geschäftsgebaren bei der Arbeiterwohlfahrt in Frankfurt und Wiesbaden gelangweilt mit dem Hinweis quittiert, bald werde es Transparenz und einen Neuanfang geben. Krisensitzungen wurden einberufen, Sonderermittler berufen; ein Interventionsteam des Bundesverbandes kam und wurde freundlich wieder nach Hause geschickt. Während ringsumher die Menschen mit Unglauben die Meldungen über das pralle Leben der Awo-Führungskaste hörten und lasen, saß eine kleine Clique von Funktionsträgern im Auge des Hurrikans und bastelte in aller Seelenruhe an der Legende, dass die Beschuldigten sehr wohl selbst für die Aufklärung der Vorwürfe sorgen können. Mit dieser zynischen Ignoranz dürfte es jetzt vorbei sein. Die Staatsanwaltschaft hat die Kavallerie ausgeschickt und die Mauern der Trutzburgen gestürmt, in die sich die Verantwortlichen zurückgezogen haben. Wenn nur die Hälfte der Geschichten stimmt, die man aus Awo-Kreisen zu hören bekommt, stehen ihnen nun viele ungemütliche Tage bevor. Ungemütlich müssen sich aber auch all jene fühlen, die von den feudalen Zuständen im Awo-Reich wussten - auch wenn sie von den Gierexzessen selbst nicht profitierten. Man muss sich immer vor Augen halten, dass diese Dinge sich ereigneten, während das Personal in den Pflege- und Seniorenheimen der Awo kurz gehalten wurde. Oben schlugen einige sich die Bäuche voll, anderen wurden der Lohn und das Weihnachtsgeld gekürzt. Widerwärtig.
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