Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die USA sehen sich durch die Einigung auf ein Teilabkommen im Handelsstreit mit China nicht zur Senkung bestehender Strafzölle verpflichtet. Die Vereinbarung sehe dies keineswegs vor, teilten das Finanzministerium und der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer mit. Anderslautende Gerüchte seien "vollkommen falsch". Die USA und China wollen am Mittwoch in Washington ein Teilabkommen zur Beilegung zahlreicher Streitpunkte in ihrem seit fast zwei Jahren andauernden Handelskonflikt unterzeichnen. Mit der Vereinbarung sagt China unter anderem zu, mehr US-Güter zu importieren und geistiges Eigentum zu respektieren. Die USA verzichten im Gegenzug auf neue Strafzölle.
Die Zölle könnten laut einem Bloomberg-Bericht möglicherweise bis nach den US-Wahlen im November bestehen bleiben. Zollsenkungen hingen letztlich davon ab, inwieweit sich Peking an die Bedingungen des Phase-Eins Handelsabkommens halte.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:
11:55 Unitedhealth Group Inc, Ergebnis 4Q
12:50 Bank of America Corp, Ergebnis 4Q
13:30 Goldman Sachs Group Inc, Ergebnis 4Q
22:10 Alcoa Inc, Ergebnis 4Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Erzeugerpreise Dezember PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: 0,0% gg Vm Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: -0,2% gg Vm 14:30 Empire State Manufacturing Index Januar PROGNOSE: 4,0 zuvor: 3,5 20:00 Fed, Beige Book
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 3.282,50 -0,16% Nikkei-225 23.916,58 -0,45% Hang-Seng-Index 28.700,64 -0,64% Kospi 2.229,23 -0,43% Schanghai-Composite 3.091,05 -0,51% S&P/ASX 200 6.994,80 +0,47%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
An den Börsen ist unmittelbar vor der Unterzeichnung des ersten Teilhandelsabkommens zwischen China und den USA Ernüchterung eingekehrt. Einige Marktteilnehmer sprechen gar von Enttäuschung. Entsprechend präsentieren sich die regionalen Aktienindizes im Minus. Hintergrund sind Verlautbarungen der US-Seite, wonach sich die USA durch die Einigung auf ein Teilabkommen nicht zur Senkung bestehender Strafzölle verpflichtet fühlen. Die USA verzichten demnach lediglich auf neue Strafzölle. Am Markt wird befürchtet, dass für substanzielle Veränderungen wohl noch jahrelang verhandelt werden müsse. Ein Knackpunkt der Handelsbeziehungen bleibt der Umgang mit dem chinesischen Telekommunikationskonzern Huawei. Berichten zufolge wollen die USA die Zügel hier weiter anziehen. Alle wichtigen Indizes zeigen sich leichter, gegen den regionalen Trend hat der australische S&P/ASX-200 mit Aufschlägen geschlossen. Das Wachstum bei Hausfinanzierungen blieb mäßig und entwickelte sich schwächer als in anderen Zinssenkungszyklen. Gleichzeitig sind die Immobilienpreise aber gestiegen. Unter dem Strich hält dies Zinssenkungsspekulationen am Leben, was die Kurse am Aktienmarkt etwas stützte. Der Austral-Dollar tendierte unter Schwankungen leicht nach unten.
US-NACHBÖRSE
Concrete Pumping gaben um 1,8 Prozent nach. Der Betonexperte bekam in seinem vierten Quartal einen frühen Wintersturm zu spüren, rechnet aber damit, die dadurch entgangenen Umsätze wieder aufzuholen und darüber hinaus mit einem weiteren starken US-Baumarkt 2020. Für das Geschäft in Großbritannien fiel der Ausblick dagegen etwas gedämpft aus. Cemtrex schossen nach Vorlage der Viertquartalszahlen um 44 Prozent nach oben. Das Technologieunternehmen konnte den Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 73 Prozent steigern. Den Verlust weitete Cemtrex aber aus.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 28.939,67 0,11 32,62 1,41 S&P-500 3.283,15 -0,15 -4,98 1,62 Nasdaq-Comp. 9.251,33 -0,24 -22,60 3,11 Nasdaq-100 9.033,42 -0,41 -37,23 3,44 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 916 Mio 834 Mio Gewinner 1.678 2.053 Verlierer 1.251 864 Unverändert 89 91
Uneinheitlich - Zunächst konnten Dow & Co zwar neue Allzeithochs markieren, doch im späten Handel gaben die Indizes ihre Gewinne wieder vollständig ab und drehten zum Teil ins Minus. Auslöser war ein Bericht, wonach die Zölle auf chinesische Waren bis nach den Präsidentschaftswahlen im November bestehen bleiben sollen, hieß es unter Verweis auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Am Mittwoch wollen die USA und China ihr Phase-1-Abkommen unterzeichnen. Lediglich der Dow-Jones-Index konnte ein kleines Plus behaupten. Hier stützten überzeugende Quartalszahlen von JP Morgan, die Aktie gewann 1,2 Prozent. Auch die Geschäftszahlen der Citigroup überraschten positiv, was der Aktie zu einem Aufschlag von 1,6 Prozent verhalf. Wells Fargo hingegen hat die Erwartungen knapp verfehlt. Die Aktie fiel um 5,4 Prozent.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,57 -2,0 1,59 36,6 5 Jahre 1,62 -2,8 1,65 -30,3 7 Jahre 1,74 -3,0 1,77 -51,2 10 Jahre 1,82 -3,3 1,85 -62,9 30 Jahre 2,27 -3,0 2,30 -79,5
Am Anleihemarkt legten die Notierungen zu - gestützt von den negativen Schlagzeilen zum Handelskonflikt. Auch die Aussicht auf längere Zeit niedrige Zinsen wurde positiv aufgenommen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:40h % YTD EUR/USD 1,1135 +0,1% 1,1127 1,1141 -0,7% EUR/JPY 122,40 +0,0% 122,39 122,47 +0,4% EUR/GBP 0,8540 -0,1% 0,8545 0,8593 +0,9% GBP/USD 1,3038 +0,1% 1,3021 1,2963 -1,6% USD/JPY 109,93 -0,1% 109,99 109,93 +1,1% USD/KRW 1156,80 -0,1% 1158,20 1158,94 +0,2% USD/CNY 6,8895 +0,1% 6,8842 6,8846 -1,1% USD/CNH 6,8919 +0,1% 6,8880 6,8862 -1,1% USD/HKD 7,7767 +0,0% 7,7762 7,7741 -0,2% AUD/USD 0,6901 +0,0% 0,6900 0,6898 -1,5% NZD/USD 0,6619 +0,1% 0,6611 0,6626 -1,7% Bitcoin BTC/USD 8.646,50 -1,3% 8.757,75 8.525,25 +19,9%
Der Yuan gab im US-Handel mit der Nachricht über zunächst nicht kommende Strafzollsenkungen auf chinesische Importe nach und fällt am Mittwochmorgen in Asien weiter. Der Dollar wertete zwischenzeitlich leicht auf. Der Euro notierte im späten US-Handel bei 1,1128 Dollar nach einem Tageshoch von 1,1145 Dollar. Im Tagestief war er schon bis auf 1,11 Dollar nach unten gegangen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 58,10 58,23 -0,2% -0,13 -4,9% Brent/ICE 64,37 64,49 -0,2% -0,12 -2,5%
Die Ölpreise legten zunächst leicht zu. Händler verwiesen auf Optimismus bezüglich des US-chinesischen Teil-Handelsabkommens, das am Mittwoch unterzeichnet werden soll. Mit der Nachricht über zunächst nicht kommende Strafzollsenkungen fielen die Preise dann zurück. Nach Vorlage der Daten eines Branchenverbands zu den US-Rohölbeständen, die einen Anstieg um 1,1 Millionen Barrel zeigten, gaben die Preise noch etwas weiter nach. Der Preis für ein Barrel US-Röhöl der Sorte WTI verbilligte sich zuletzt um 0,2 Prozent auf 58,05 Dollar. Im asiatisch dominierten Handel am Mittwoch setzt sich die moderate Abwärtsbewegung fort.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.552,40 1.546,30 +0,4% +6,10 +2,3% Silber (Spot) 17,85 17,80 +0,3% +0,05 +0,0% Platin (Spot) 991,90 984,50 +0,8% +7,40 +2,8% Kupfer-Future 2,85 2,87 -0,8% -0,02 +1,9%
Gold war nicht gefragt, was am festeren Dollar lag, der das Edelmetall für Käufer aus anderen Währungsräumen verteuerte. Die Erwartung andauernd niedriger Zinsen stützte hingegen etwas. Die Feinunze reduzierte sich um 0,1 Prozent auf 1.547 Dollar. Mit dem Bloomberg-Bericht zu den US-Zöllen holte der Goldpreis im späteren Geschäft einen Teil seiner Verluste wieder auf.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
US-NOTENBANK
Die Präsidentin der Kansas City Fed, Esther George, hält es für richtig, die Leitzinsen in den USA auf dem aktuellen Niveau zu halten. Zunächst müsse der Effekt der drei Zinssenkungen im vergangenen Jahr auf die Wirtschaftsentwicklung beobachtet werden, sagte George, die sich 2019 gegen die drei Zinsschritte ausgesprochen hatte.
USA / IRAK
In der Nähe eines von der US-Armee genutzten Stützpunkts im Irak sind am Dienstag mehrere Raketen eingeschlagen. Niemand sei verletzt worden. In Tadschi waren bis vor kurzem auch Bundeswehrsoldaten stationiert.
IRANKRISE
Die USA unterstützen das neue Vorgehen der Europäer im Streit mit dem Iran um das internationale Atomabkommen. Die US-Regierung unterstütze "voll" die Entscheidung von Deutschland, Frankreich und Großbritannien, ein Schlichtungsverfahren einzuleiten, erklärte das Außenministerium.
US-ÖLLAGERDATEN
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January 15, 2020 01:48 ET (06:48 GMT)
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