Kurz bevor am Mittwoch das mühsam ausgehandelte Phase-1-Handelsabkommen zwischen den USA und China unterzeichnet werden soll bekommen die Anleger kalte Füße. Die Futures auf die wichtigen US-Aktienindizes deuten eine knapp behauptete Eröffnung an der Wall Street an.
Schon am Dienstag hatte sich Nervosität breitgemacht. Zwar erreichten die Indizes im Verlauf Rekordstände, auch gestützt von den Hoffnungen, die Anleger in das Abkommen setzen, doch konnten sie die Gewinne nicht bis zum Handelsende halten. Beobachter geben zu bedenken, dass mit dem Phase-1-Abkommen die Streitigkeiten noch nicht vollständig beigelegt sind. Vor allem der Streit um den Boykott des chinesischen Telekomausrüsters Huawei, den die USA als Bedrohung ihrer nationalen Sicherheit sehen, sei noch nicht beendet.
Zur Beunruhigung der Anleger trug auch ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg bei. Demnach wollen die USA trotz des Phase-1-Abkommens die bestehenden Zölle auf Importe aus China mindestens zehn Monate lang beibehalten. Damit könnte sich ein Phase-2-Abkommen verzögern.
Etwas Ablenkung vom Handelsstreit dürfte die Bilanzsaison bieten. Nach JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo am Dienstag werden am Mittwoch vor Handelsstart mit Goldman Sachs und der Bank of America zwei weitere Schwergewichte der US-Bankenlandschaft über den Verlauf des Schlussquartals 2019 berichten.
An Konjunkturdaten werden vor der Startglocke die Erzeugerpreise aus dem Dezember und der Empire State Manufacturing Index veröffentlicht. Um 20.00 Uhr MEZ folgt das Beige Book der US-Notenbank.
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January 15, 2020 06:18 ET (11:18 GMT)
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